24.01.2014 15:33:31
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KONJUNKTUR IM BLICK/ifo-Index steigt zu Jahresbeginn erneut
Von Hans Bentzien
Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands dürfte sich zu Jahresbeginn weiter aufgehellt haben. Wie die Einkaufsmanagerumfrage von Markit bereits gezeigt hat, sind Produktion und Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes im Januar gestiegen. Dieser Entwicklung sollte sich auch der etwas breiter aufgestellte ifo-Geschäftsklimaindex nicht entzogen haben. Die Frage ist nur, wie stark der Anstieg ausfallen sein wird.
Der Einkaufsmanagerindex ist bereits auf den höchsten Wert seit dem Höhepunkt der Griechenland-Krise im Sommer 2011 gestiegen. Einen ebenso starken Anstieg (2 Prozent) wird der ifo-Index aber kaum hinlegen. Das liegt an der breiteren Umfragebasis, die auch Unternehmen des Dienstleistungssektors umfasst und an der Art der Fragestellung: Die Einkaufsmanagerindizes hängen sehr vom Vorjahresvergleich ab, und Produktion und Auftragseingang waren im Vergleichsmonat Januar 2013 noch sehr schwach, ein deutlicher Anstieg in Januar 2014 also erklärlich.
Gleichwohl dürfte nach dem starken Einkaufsmanagerindex alles andere als ein spürbarer Zuwachs beim ifo-Geschäftsklima an den Märkten mit Enttäuschung aufgenommen werden. Aber wäre ein Anstieg auch fundamental gerechtfertigt? Bislang sind eher nur die Erwartungen an die weitere Geschäftsentwicklung gestiegen, die Einschätzung der aktuellen Lage der Unternehmen hinkt bislang hinterher.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Geschäftslage ist seit dem Sommer nicht mehr gestiegen, und das passt gut zur schwachen Entwicklung der Industrieproduktion. Der Produktionsindex lag im November - aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor - auf dem Durchschnittsniveau der Monate Juli bis September. Dass es bei den Auftragseingängen etwas besser aussieht, liegt alleine an einem außergewöhnlich starken November.
Es wäre also nicht weiter erstaunlich, wenn das ifo-Geschäftsklima im Januar wie bisher nur in dem Maße stiege, wie sich die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate bessern. Aber die lagen im Dezember bereits auf dem höchsten Stand seit März 2011. Immerhin deutet die zuletzt starke Nachfrage nach Peripherie-Staatsanleihen darauf hin, dass sich die Risikowahrnehmung weiter verbessert hat. Welche Folgen das für den ifo-Index hat, bleibt abzuwarten.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com
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January 24, 2014 08:59 ET (13:59 GMT)
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