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05.02.2018 23:18:42

KORREKTUR: MÄRKTE USA/Panikverkäufe drücken Dow um 4,6 Prozent

(In der gegen 22.30 Uhr MEZ gesendeten Meldung sind falsche Daten für die Gewinner und Verlierer sowie den Umsatz angegeben. Es folgen die korrekten Zahlen:)

NEW YORK (Dow Jones)--"Alles muss raus", war am Montag die Devise an der Wall Street. Es war ein Tag für die Geschichtsbücher, manche Händler sprachen von Kapitulation. Denn in einer panikartigen Verkaufswelle, verstärkt durch Computerhandel, fiel der Dow-Jones-Index um bis zu 6 Prozent oder 1.600 Punkte. Erst an der Marke von 24.000 Punkten prallte er dann nach oben ab und verlor schließlich "nur" 4,6 Prozent. 29 von 30 Dow-Werten fielen um mehr als 3 Prozent. Schwächste Branchen waren Banken (-5,6 Prozent) und Halbleiterwerte (-4,8 Prozent). In Punkten gemessen war es der stärkste Absturz des Dow in seiner langen Geschichte.

Zwar gab es auch eine Intraday-Erholungsbewegung, die den Dow zwischenzeitlich vom Tagestief um rund 700 Punkte nach oben hievte. Doch letztlich überwog das Düstere, und der Nasdaq-Composite schloss sogar auf Tagestief. Der S&P-500 hat nun erstmals seit über einem Jahr von seinem Rekordhoch mehr als 5 Prozent verloren, nachdem er zuvor mit 406 Sitzungen die längste Serie ohne einen solchen Rückschlag seit 20 Jahren geschafft hatte.

Der Dow-Jones-Index verlor bis zum Handelsende 4,6 Prozent und schloss bei 24.346 Punkten. S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 4,1 bzw. 3,8 Prozent. Umgesetzt wurden 1.320 (Freitag: 1.122) Millionen Aktien. Dabei standen den 324 (322) Kursgewinnern an der NYSE 2.739 (2.732) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 44 (41) Titel.

Die jüngsten Gründe für den Absturz spielten keine Rolle mehr. Denn die Anleihen waren gefragt, nachdem zuletzt noch steigende Renditen für Verkuste am Aktienmmatkt gesorgt hatten. Vielmehr war nun Suicherheit Trumpf und die Rentenrenditen gaben kräftig nach. Dagegen sorgte am Aktienmarkt einer der längsten Rallys in der Geschichte der Wall Street für Gewinnmitnahmen, nachdem die Kurse zuletzt aufgebläht waren.

Die Konjunkturdaten des Tages überzeugten, was zwischenzeitlich die Anleiherenditen mit der Erwartung steigender Leitzinsen nach oben gebracht hatte. Doch später gingen die Anleger wieder in die Rentrentitel. Der Index des US-Dienstleistungssektors schlug klar die Erwartungen, die NordLB sprach von Euphorie, die "fast schon wieder gefährlich" sei. Der entsprechende Index von Markit fiel - allerdings schon in der zweiten Veröffentlichung - leicht, blieb aber auf Expansionskurs.

Bereits der Lohnanstieg am Freitag im Rahmen der Arbeitsmarktdaten habe viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, sagten Teilnehmer. Für einige Börsianer sei er gar ein Schock gewesen, hieß es. Die neue Ängstlichkeit zeigte sich auch an der gestiegenen Volatilität. So kletterte der CBOE Volatility Index um 27 Prozent und erreichte das höchste Niveau seit November 2016, also seit dem Wahlsieg des US-Präsidenten Donald Trump.

Allerdings glauben andere Börsianer weiterhin nicht an eine nachhaltige Abwärtstendenz und setzen stattdessen auf eine baldige Erholung. Denn fundamentale Gründe für eine anhaltende Aktienbaisse ließen sich nicht ausmachen. Randy Frederick, Vizepräsident für Handel und Derivative bei Charles Schwab, erachtet den Rückschlag nach dem starken Jahresstart als "erwartungsgemäß und gesund". Damit sei der Bullenmarkt noch nicht vorbei, lediglich die irrationalen Übertreibungen würden eingedämmt, so dass sich ein nachhaltigerer Trend aufbauen könne.

Anleihen mit Sicherheitsrally

Am Anleihemarkt drehten die Renditen mit der Suche nach Sicherheit massiv ins Minus, nachdem die positiven Daten zunächst Zinserhöhungsfantasien hochkochen ließen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stürzte ab um 12 Basispunkte auf 2,73 Prozent. Es war der stärkste Renditerückgang seit September.

Der Dollar zog als sicherer Hafen an, der Euro fiel auf 1,2392 Dollar nach Wechselkursen um 1,2475 im Tageshoch. Der Goldpreis erholte sich trotz des festeren Greenbacks und der hohen Renditen um 0,5 Prozent auf 1.338 Dollar je Feinunze. Am Freitag war der Preis nach den Zinserhöhungsfantasien im Zuge des positiven Arbeitsmarktberichtes heftig unter die Räder geraten.

Erdöl wurde dagegen billiger: US-Leichtöl der Sorte WTI sank um 2,6 Prozent auf 63,73 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,8 Prozent auf 67,34 Dollar. Damit verringerte sich der Preisabstand zwischen beiden Benchmarksorten am Montag nicht weiter, nachdem Brent in der Vorwoche stärker gefallen war als WTI. Grundsätzlich wird der Ölmarkt von der wieder anziehenden US-Förderung belastet. JBC Energy urteilt, dass auch aus technischer Perspektive die Lage nun für die Bullen prekärer werde, da der Brent-Chart eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation aufweise.

Broadcom schwach - Qualcomm erst recht

Auf Unternehmensseite hat Broadcom das Gebot für Qualcomm erhöht. Broadcom will nun in einer Kombination aus Aktien und Barem 82 Dollar zahlen. Der Baranteil verharrt aber bei 60 Dollar je Aktie. Qualcomm zeigten sich 6,6 Prozent leichter bei 61,73 Dollar. Broadcom drehten nach frühen Gewinnen mit dem schwachen Gesamtmarkt 3,1 Prozent ins Minus.

Wells Fargo knickten um 9,2 Prozent ein. Die US-Notenbank nahm die Bank, die immer wieder mit Verfehlungen auffällig geworden ist, an die Kandare. Solange sich Unternehmensführung und interne Kontrollen nicht verbessern, darf Wells Fargo ihre Bilanz nicht mehr vergrößern. Bristol-Myers Squibb drehten ins Minus und gaben 4 Prozent ab, obwohl der Pharmakonzern positive Studienergebnisse zu einem Lungenkrebsmedikament veröffentlicht hat. Am Markt mehrten sich Zweifel, ob das überarbeitete Studiendesign nicht die Ergebnisse verfälscht hat.

Für die Arconic-Aktie ging es 8,9 Prozent abwärts. Der Aluminium-Konzern hat einen Viertquartalsverlust von 727 Millionen Dollar ausgewiesen, hervorgerufen durch Abschreibungen auf die 3 Milliarden Dollar schwere Akquisition des Schmiedeteile-Herstellers Firth Rixson 2014 sowie auf das Lateinamerika-Geschäft. Hinzu kamen Belastungen aus der neuen US-Steuergesetzgebung. Auf bereinigter Basis hat der Konzern allerdings beim Gewinn je Aktie und beim Umsatz die Erwartungen geschlagen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.345,75 -4,60 -1175,21 -1,51

S&P-500 2.648,94 -4,10 -113,19 -0,92

Nasdaq-Comp. 6.967,53 -3,78 -273,42 0,93

Nasdaq-100 6.495,92 -3,91 -264,37 1,56

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,04 -9,7 2,14 84,2

5 Jahre 2,46 -12,8 2,58 53,1

7 Jahre 2,63 -13,3 2,76 38,4

10 Jahre 2,73 -11,5 2,84 28,1

30 Jahre 3,02 -7,1 3,09 -5,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 18:12 % YTD

EUR/USD 1,2392 -0,32% 1,2458 1,2452 +3,1%

EUR/JPY 135,12 -1,43% 137,03 137,45 -0,1%

EUR/CHF 1,1567 -0,25% 1,1594 1,1607 -1,2%

EUR/GBP 0,8863 +0,48% 0,8829 1,1347 -0,3%

USD/JPY 109,01 -1,15% 109,99 110,38 -3,2%

GBP/USD 1,3983 -0,81% 1,4111 1,4129 +3,5%

Bitcoin

BTC/USD 6.995,27 -16,39% 7.929,78 8.829,61 -51,30

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,73 65,45 -2,6% -1,72 +5,4%

Brent/ICE 67,34 68,58 -1,8% -1,24 +1,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.338,45 1.331,89 +0,5% +6,56 +2,7%

Silber (Spot) 16,72 16,60 +0,7% +0,12 -1,3%

Platin (Spot) 990,55 990,90 -0,0% -0,35 +6,6%

Kupfer-Future 3,19 3,19 +0,2% +0,01 -3,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 05, 2018 17:18 ET (22:18 GMT)

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