17.07.2014 11:09:31
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KORREKTUR: UPDATE: Patentstreit belastet SAP-Ergebnis
(In dem am 17. Juli um 7.52 Uhr gesendeten Meldung "UPDATE: Patentstreit belastet SAP-Ergebnis" muss es im elften Absatz korrekt heißen, dass SAP insgesamt (NICHT im Cloud-Bereich) zunächst das Ziel einer operativen Marge von 35 Prozent bis 2015 gesetzt und diese Anfang des Jahres auf 2017 verschoben hat - Wachstum geht vor. Entsprechend muss auch die um 9.30 Uhr gesendete Meldung "TOP DE: Patentstreit belastet SAP-Ergebnis" berichtigt werden. Es folgt die korrigierte Fassung.)
UPDATE: Patentstreit belastet SAP-Ergebnis
-- Gewinn und Umsatz leicht unter den Erwartungen
-- Patentstreit mit US-Softwarehersteller Versata drückt Ergebnis
-- Ausblick bestätigt
(NEU: weitere Details, Kontext, Marktreaktion)
Stephan Dörner
SAPs Umbau in Richtung Cloud-Unternehmen kommt weiter voran, doch der Gewinn des Dax-Konzerns wird im zweiten Quartal von einem bereits sieben Jahre währenden Patentstreit deutlich geschmälert. Bereinigt um diesen Effekt konnte SAP den Gewinn zwar steigern, erreichte aber nicht ganz die Erwartungen der Analysten. Auch beim Umsatz liegt Deutschlands größter Softwarekonzern knapp unter den Schätzungen. Positiv stimmt dagegen der angehobene Ausblick für das Cloud-Geschäft.
Der Umsatz von SAP stieg im Quartal leicht von 4,062 Milliarden auf 4,151 Milliarden Euro. Durch Rückstellungen über 289 Millionen Euro für einen bereits sieben Jahre währenden Patentstreit mit dem US-Softwarehersteller Versata wird allerdings das Betriebsergebnis belastet: Statt wie im Vorjahresquartal 988 Millionen schrieb SAP daher nur einen Gewinn von 698 Millionen Euro. Von Dow Jones befragte Analysten hatten mit einer Gewinnsteigerung auf 1,027 Milliarden Euro gerechnet. Nach um diesen und andere Effekte bereinigten Non-IFRS-Zahlen lag der Gewinn leicht höher als im Vorjahresquartal bei 1,236 Milliarden - und damit leicht unter den Erwartungen der Analysten.
Jüngste Entwicklungen bei den Gerichten machten es wahrscheinlich, dass SAP an Versata wegen einer Patentverletzung zahlen muss, obwohl SAP die Löschung des betreffenden Patents in den USA durchsetzen konnte, sagte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic in einer Telefonkonferenz. Die Rückstellungen ziehen die operative Marge um 7,5 Prozent auf 16,8 Prozent nach unten.
Am Aktienmarkt zeigen sich Beobachter in einer ersten Reaktion aber insgesamt zufrieden mit dem Quartalsausweis. "Der Markt war eher auf negative Überraschungen vorbereitet, die Zahlen sollten daher für Erleichterungskäufe sorgen", meint ein Händler. Ein weiterer Marktteilnehmer bringt die Marktmeinung auf den Punkt: "Inline ist gut genug". Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern, die Software AG, hatte Anfang der Woche die Jahresprognose gekappt und damit für Verunsicherung in der Branche gesorgt.
Bei SAP ist davon jedoch keine Spur. Den Ausblick für Umsatz und Gewinn für das Geschäftsjahr 2014 bestätigten die Walldorfer, im Cloud-Geschäft sind sie sogar etwas optimistischer als bisher. Vor allem wegen der im März verkündeten Übernahme des Cloud-Softwareherstellers Fieldglass rechnet SAP 2014 bei Software und dem Support im Bereich Cloud-Software mit Umsätzen zwischen einer Milliarde und 1,05 Milliarden Euro statt zuvor 950 Millionen bis einer Milliarde. Als Cloud-Computing werden via Internet bezogene IT-Ressourcen und Software bezeichnet, die meist in einem Abonnenten-Modell abgerechnet werden.
Insgesamt geht das Unternehmen weiter von einem Wachstum der SSRS-Erlöse zwischen 6 und 8 Prozent und einem Gewinn von 5,8 und 6 Milliarden Euro aus. Der Ausblick von SAP ist dabei jeweils auf Non-IFRS-Basis und um Währungseffekte bereinigt. Das Unternehmen geht aber weiter von Belastungen durch den starken Euro aus.
Zuletzt hatte es in der Softwarebranche einige Bewegung gegeben, die gefährlich werden könnte für SAP: Konkurrent Oracle verstärkte sich mit der Übernahme von Mircos Systems, der Cloud-Anbieter Salesforce.com gewann T-Systems als Vertriebspartner in Deutschland, die auch SAP-Partner sind und IBM und Apple verkündeten eine Partnerschaft bei Unternehmenssoftware.
SAP-CEO Bill McDermott gab sich auf die neue Allianz zwischen Apple und IBM angesprochen gelassen: "Das ist etwas, das wir schon vor Jahren gemacht haben", sagt McDermott. "IBM hat angekündigt 100 Apps mit Apple bauen zu wollen, wir haben schon mehr als 300 gebaut."
SAP sieht das Cloud-Computing, die Nutzung von Programmen über das Internet, und die Echtzeitdatenbank Hana, als Basis für sein Softwaregeschäft der Zukunft. Im Vergleich zum klassischen On-Premise-Geschäft sind die mit Cloud-Software erzielten Umsätze allerdings noch klein - auch wenn das Wachstum hier stark ist.
Der Kapitalmarkt honorierte die Erfolge in dem neuen Geschäftsbereich aber bislang kaum, denn eine offene Frage bleibt, ob das Cloud-Geschäft langfristig ebenso hohe Margen erreichen kann wie das klassische sehr margenreiche Geschäft mit Software-Installationen in Unternehmen. Vieles, was für Kunden an Cloud-Lösungen bequem ist, ist für Software-Anbieter eher nachteilig: Abo-Modelle lassen den Anbieter leichter wechseln als feste Installationen, die mit hohen Anschaffungskosten verbunden sind und erhöhen so tendenziell die Konkurrenz. Wartungsaufwendungen, für Software-Anbieter wie SAP eine wichtige Umsatzquelle, gehen aufgrund leichterer Wartbarkeit zurück und sind in den Abo-Modellen bei Software überwiegend bereits abgegolten.
SAP hatte sich zunächst das Ziel einer operativer Marge von insgesamt 35 Prozent bis 2015 gesetzt und diese Anfang des Jahres auf 2017 verschoben - Wachstum geht vor.
Auf der Hausmesse Sapphire Now in Orlando im US-Bundesstaat Florida hatte der inzwischen alleinige CEO McDermott die Cloud-Strategie des Unternehmens bekräftigt.
Mitarbeit: Michael Denzin
Kontakt zum Autor: stephan.doerner@wsj.com
DJG/kla
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July 17, 2014 04:40 ET (08:40 GMT)
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