Kuoni mit Verlust durch Verkauf der Pauschalreisesparte - Starker Franken drückt

ZÜRICH (dpa-AFX) - Keine guten Nachrichten von Kuoni. So leidet der Reisekonzern unter dem starken Franken. Und auch der Verkauf der Veranstaltersparte bereitet den Schweizern derzeit wenig Freude. Nach eigener Einschätzung dürfte Kuoni das Geschäft wohl nur mit Verlust losschlagen. Dies liege vor allem an der schwierigen Lage auf dem Schweizer Heimatmarkt, teilte Kuoni am Donnerstag in Zürich mit. Hinzu kämen die Kosten für den Verkaufsprozess in Höhe von 25 Millionen Schweizer Franken (24 Mio Euro). Die Trennung von der Sparte will das Management weiterhin bis Jahresende abschließen.

Der starke Franken vergrault indes viele Schweiz-Touristen. Konsequenz: In den ersten fünf Monaten des Jahres musste Kuoni den Reisenden wegen der im Vergleich zum Euro starken heimischen Währung deutliche Preisnachlässe gewähren. Die Buchungserlöse brachen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent ein. In den jeweiligen Landeswährungen betrug der Rückgang im Schnitt acht Prozent. Der Veranstalter Kuoni ist außer in der Schweiz auch in Skandinavien, Indien, China und den Benelux-Staaten vertreten.

Dass der Buchungsumsatz so stark sank, lag den Angaben zufolge auch an einem verringerten Flugangebot. Der starke Franken werde sich auch beim Gewinn deutlich negativ auswirken, hieß es.

Kuoni hatte im Januar angekündigt, sich von seiner Pauschalreisesparte zu trennen. Das Management sieht das umkämpfte Geschäft als zu schwierig an, um damit noch große Sprünge zu machen. Künftig will sich das Unternehmen unter dem Namen Kuoni Group auf das Geschäft mit Hotelübernachtungen sowie Ausflügen und Veranstaltungen in Urlaubsgebieten konzentrieren. Dabei zielt es besonders auf die Wachstumsmärkte in Asien, dem Nahen Osten und Afrika. Daneben will Kuoni weiterhin Dienstleistungen wie die Bearbeitung von Visa-Anträgen anbieten./stw/stk/fbr