28.07.2014 18:44:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Eine Rückeroberung der Marke von 17.000 Punkten im Dow rückt in weite Ferne. Dennoch halten sich die Abgaben in Grenzen. Für etwas Belastung sorgt der unerwartete Rückgang der ausstehenden Hausverkäufe im Juni. Auch die geopolitischen Krisenherde bleiben auf dem Radar der Anleger. Tyson Foods hat den Gewinn im dritten Geschäftsquartal weniger deutlich als erwartet gesteigert, obwohl das Umsatzwachstum die Erwartungen übertraf. Die Margen des Fleischproduzenten gerieten unter Druck. Mit der Ankündigung vom Freitagabend, dass Tyson vor dem Kauf von Hillshire drei Standorte schließen wird, dürfte einiges vorweggenommen worden sein. Am Montag teilte Tyson überdies mit, dass es sein Brasilien- und Mexiko-Geschäft für 575 Millionen Dollar verkaufen werde. Der Kurs legt um 4,2 Prozent zu. Family Dollar hat seinen "weißen Ritter" gefunden. Dollar Tree will 8,5 Milliarden Dollar zahlen. Der Kurs schießt um 21,6 Prozent in die Höhe. Hospira will laut Kreisen für die Nahrungsergänzungssparte von Danone bieten und so den Firmensitz ins Ausland verlegen. Hospira-Titel ziehen um 3,8 Prozent an. Am US-Rentenmarkt holen die Notierungen mit den Immobiliendaten ihre anfänglichen Abgaben wieder auf. Die Kriege und Krisenherde beeinträchtigen bislang nicht die Versorgung der Welt mit Rohöl. Das Fass WTI ermäßigt sich um 0,9 Prozent. Auch der Goldpreis zeigt kaum Anzeichen eines Krisenmodus. Der US-Dollar verliert etwas zum Euro an Boden, nachdem die Gemeinschaftswährung zum Wochenschluss auf den niedrigsten Stand seit 21 Monaten gefallen ist.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine relevanten Termine mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Händler sahen einen globalen Rückzug aus zyklischen Werten von Langfristinvestoren. Die Sorgen seien unter anderem durch den schwachen Ifo-Index in der vergangenen Woche entfacht worden. Dazu kam nun die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen durch neue Sanktionen gegen Russland. Hauptverlierer waren die Autowerte. Umgekehrt trieben Portfolioumschichtungen aus Aktien die Rentenmärkte. Der Bund-Future näherte sich bis auf 4 Ticks einem Allzeithoch. Passend dazu hatte Goldman Sachs am späten Freitagabend ihre Empfehlung für die weltweiten Aktienmärkte auf "Neutral" gesenkt. Ein Teil des Verkaufsdrucks am Montag dürfte daher auf Goldman-Kunden zurückgegangen sein. Am Aktienmarkt erwischte besonders hart den Automobilsektor, der Index war mit minus 2 Prozent der mit Abstand schwächster. Unter den Luftfahrtgesellschaften fielen Air France-KLM um 1,7 Prozent und Lufthansa um 0,7 Prozent. Als Logistiker gaben Deutsche Post um 2,4 Prozent nach, PostNL um 1,7 Prozent. Merck ragten mit 1,3 Prozent Plus hervor. Das Unternehmen will in China in das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten einsteigen. Ryanair verteuerten sich um 2,6 Prozent. Der Billigflieger hat deutlich mehr verdient als erwartet. Reckitt Benckiser will das Pharmageschäft ausgliedern und separat an die Börse bringen. Die Aktie gehörte mit 2,7 Prozent Plus zu den klaren Gewinnern. Bei Danone soll Hospira Kreisen zufolge Kaufinteresse am Spezialnahrungsgeschäft von Danone haben. Danone legten 0,9 Prozent zu.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 18.30 Uhr EUR/USD 1,3440 0,09% 1,3429 1,3425 EUR/JPY 136,86 0,10% 136,72 136,72 EUR/CHF 1,2147 -0,03% 1,2151 1,2150 USD/JPY 101,82 0,00% 101,81 101,84 GBP/USD 1,6990 0,07% 1,6979 1,6968+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Spitzenreiter war Schanghai mit plus 2,4 Prozent. Favoriten dort waren die Aktien aus dem Finanzsektor, die von Signalen eines konjunkturellen Aufschwungs sowie den niedrigen Bewertungen profitierten, wie Analysten sagten. Daneben stützten auch die starken Ergebniszahlen von Industrieunternehmen und Hoffnungen auf eine geldpolitische Lockerung. Aktien der Bank of Communications verteuerten sich um knapp 10 Prozent, Bank of Ningbo um 7,2 Prozent. In Tokio kletterte der Nikkei auf ein neues Sechsmonatshoch, da der Markt vom schwache Yen-Kurs profitierte. Es gebe die Erwartung, dass japanische Aktien noch weiter nach oben laufen, sagte ein Analyst. Nach den leicht gesunkenen Kursen zum Handelsstart seien Schnäppchenjäger in den Markt gekommen. Zu den gefragten Branchen gehörten Banken, Einzelhandel und Metallprodukte. Mitsubishi Financial steigerten sich um 1,9 Prozent. Isuzu Motors sprang um 2,8 Prozent nach oben, nachdem in einem Medienbericht von einem operativen Quartalsergebnis über Markterwartung gesprochen worden war. Am südkoreanischen Markt stützte auch ein demnächst anstehendes Stimulierungspaket, das die Regierung vergangene Woche angekündigt hatte. Gegen den Trend leicht abwärts ging es in Sydney. Hier belasteten enttäuschende Ergebniszahlen von Unternehmen. Auch die politischen Spannungen in der Ukraine und in Gaza drückten die Stimmung. Leighton sanken um 2,4 Prozent nach Vorlage des Quartalsberichts. Im laufenden Monat hat das Papier bereits 11,8 Prozent gutgemacht.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Commerzbank schwört Mitarbeiter auf weitere Sparrunde ein
Für die Commerzbank gehört Sparen künftig zum Geschäftsmodell. Das geht aus einem Interview für das Intranet der Bank mit Personalvorstand Frank Annuscheit hervor, in das das Wall Street Journal Deutschland Einblick hatte. "Wir werden dahin kommen müssen, Kostendisziplin als dauernde Management-Aufgabe zu betrachten", heißt es in dem Interview.
ENBW will weiter sparen
Die Folgen der Energiewende zwingen den baden-württembergischen Energieversorger ENBW weiter zum Sparen. Bis zum Jahr 2020 sollen noch einmal jährlich mehrere hundert Millionen Euro eingespart werden, sagte ENBW-Chef Frank Mastiaux der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Solarworld kann Jahresprognose nicht halten
Knapp ein halbes Jahr nach der Restrukturierung muss sich der Fotovoltaikhersteller Solarworld schon wieder von seinen Zielen verabschieden. Das für das laufende Jahr gegebene Umsatzversprechen kann das Unternehmen von CEO Frank Asbeck wohl nicht mehr halten. Der Grund dafür ist, dass sich das Geschäft mit kompletten Systemen insbesondere im Heimatmarkt Deutschland schlechter als erwartet entwickelt.
Verbraucherschützer mit Klage gegen Kabel Deutschland erfolgreich
Wegen irreführender Werbung für eine Internet-Flatrate haben Verbraucherschützer ein Unterlassungsurteil gegen Kabel Deutschland erwirkt. Das Unternehmen habe bei der Werbung mit einem schnellen Datentransfer nicht ausreichend darauf hingewiesen, dass nach intensiver Internetnutzung die Übertragungsgeschwindigkeit für Filesharing-Anwendungen drastisch reduziert werde, teilte der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) unter Berufung auf das Urteil des Landgerichts München I am Montag mit. Das Münchner Urteil ist nicht rechtskräftig. (Az. 37 O 1267/14)
Lloyds legt Libor-Streit gegen Zahlung von 370 Mio Dollar bei
Die britische Lloyds Banking Group hat sich im Rechtsstreit um mutmaßliche Manipulation von Referenzzinssätzen mit den Aufsehern in den USA und Großbritannien geeinigt. Die britische Bank wird knapp 370 Millionen US-Dollar zahlen und Verbesserungen am System und an den Kontrollen vornehmen.
Total verkauft Kohleminen in Südafrika
Der französische Ölkonzern verkauft seine Aktivitäten im südafrikanischen Kohlebergbau. Der Käufer Exxaro Resources zahle 472 Millionen US-Dollar für das Geschäft, teilten die Franzosen mit. Total will sich von Randgeschäften trennen und sich mehr auf den Kernbereich Öl konzentrieren.
Nissan überrascht mit deutlich höherem Gewinn
Nissan hat im ersten Quartal dank starker Geschäfte in den USA, China und Europa deutlich mehr verdient. Das schwache Geschäft auf dem Heimatmarkt und einigen Wachstumsmärkten sei dadurch mehr als ausgeglichen worden, teilte der japanische Autobauer mit. Allerdings zeigen die besser als erwarteten Geschäftszahlen auch, dass Nissan nach wie vor von hohen Rabatten beim Autoverkauf in den USA abhängig ist.
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July 28, 2014 12:14 ET (16:14 GMT)
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