08.09.2020 18:42:43

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ AKTIENMÄRKTE (18:38 Uhr) +++++

INDEX Stand +-% +-% YTD

EuroStoxx50 3.267,37 -1,41% -12,76%

Stoxx50 2.944,22 -1,12% -13,48%

DAX 12.968,33 -1,01% -2,12%

FTSE 5.930,30 -0,12% -21,28%

CAC 4.973,52 -1,59% -16,80%

DJIA 27.692,37 -1,57% -2,96%

S&P-500 3.360,28 -1,95% +4,01%

Nasdaq-Comp. 11.007,91 -2,70% +22,68%

Nasdaq-100 11.246,41 -3,23% +28,78%

Nikkei-225 23.274,13 +0,80% -1,62%

EUREX Stand +-Ticks

Bund-Future 174,17 +52

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 36,93 39,77 -7,1% -2,84 -35,5%

Brent/ICE 40,12 42,01 -4,5% -1,89 -34,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.934,70 1.929,18 +0,3% +5,53 +27,5%

Silber (Spot) 26,71 27,03 -1,2% -0,31 +49,6%

Platin (Spot) 914,50 911,83 +0,3% +2,68 -5,2%

Kupfer-Future 3,01 3,05 -1,4% -0,04 +6,5%

Die Ölpreise stürzen auf ein Zweimonatstief ab. Dabei gibt die US-Sorte WTI stärker nach als die europäische Referenzsorte Brent. Händler sprechen von Nachholbedarf. Brent war zu Beginn der Woche schon gefallen, nachdem der saudische Ölgigant Saudi Aramco die Preise für asiatische Abnehmer gesenkt hatte. Insbesondere die Nachfrage aus China gehe seit Mitte Juli zurück, während das Erdölkartell Opec die Förderung hochfahre, heißt es im Handel. Auch der festere Dollar belastet. Zudem liegt der US-Benzinverbrauch deutlich unter Vorjahresniveau. Der Goldpreis steigt trotz der Dollar-Stärke. Der sich anheizende Konflikt zwischen China und den USA stütze das Edelmetall, heißt es.

+++++ FINANZMARKT USA +++++

Angeführt vom Technologiesektor geht die Wall Street am Dienstag auf Talfahrt. Die US-Regierung plant neue Exportbeschränkungen, um Chinas Halbleiterbranche zu treffen. Laut einer Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, das an den Überlegungen beteiligt ist, werden derzeit Gespräche darüber geführt, ob die chinesische SMIC auf eine entsprechende Liste des Handelsministeriums gesetzt werden soll. Das Unternehmen müsste sich dann schwierigen Überprüfungen stellen, bevor es US-Technologie beziehen könnte. Der Vorgang ist derselbe, den die USA bereits beim chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zur Anwendung brachten. Die sogenannten FAANG-Aktien Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google fallen zwischen 0,5 und 4,2 Prozent. Die neue Eskalation im Handelsstreit ist aber nicht auf SMIC beschränkt, sondern zieht sehr viel weitere Kreise: Denn US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er eine "Entkoppelung" von China plane und dorthin verlagerte Arbeitsplätze wieder zurück in die USA holen wolle. Neben den sich ausweitenden Gewinnmitnahmen der zuletzt heiß gelaufenen Technologiewerte belastet auch der Absturz der Tesla-Aktie um satte 15,4 Prozent. Die Titel haben wider Erwarten nicht den Aufstieg in den S&P-500 geschafft. Die Aktie sei zuletzt stark nach oben gelaufen und habe in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert - in der Erwartung einer Aufnahme in den S&P-500, sagt Chef-Marktstratege Michael Hewson von CMC Markets. Boeing-Titel geben um 4,5 Prozent nach. Der Flugzeugbauer hat nach eigenen Angaben ein weiteres Problem bei der Produktion des 787 Dreamliners entdeckt, das die Auslieferung verlangsamt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Schwache US-Vorlagen haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkten belastet. "Die Anleger haben Angst vor einer stärkeren Korrektur der hochbewerteten Technologie-Werte, die auch noch hochgewichtet sind", so ein Marktteilnehmer. Außerdem rückten Risikofaktoren wie die US-Wahl und der Brexit näher. Da sich die Talfahrt der US-Technologiewerte nicht so schnell fortsetzte wie befürchtet, gaben die europäsischen Technologiewerte die rote Laterne an die Öl- und Gas-Aktien ab. Deren Stoxx-Branchen-Index fiel um 3,7 Prozent. Der Preis für ein Barrel der Nordsee-Ölsorte Brent rutschte auf den tiefsten Stand seit dem 11. Juni. Der Stoxx-Index der Technologie-Aktien gab um 2,1 Prozent nach. An der Gewinnerspitze stand der Stoxx-Index der Auto-Aktien. Er stieg um 0,4 Prozent. VW-Vorzüge kletterten um weitere 0,9 Prozent auf 151,16 Euro, nachdem sie am Montag bereits 4,7 Prozent gewonnen hatten. Grund für die Rally der VW-Aktien waren laut Teilnehmern Aussagen von VW-Betriebsratsschef Bernd Osterloh. Dieser sieht gute Chancen, dass VW spätestens 2023 Tesla bei der Produktion von Elektro-Autos einholt oder gar überholt. Im Fahrwasser von VW stiegen BMW ebenfalls um 0,9 Prozent und Daimler um 1,1 Prozent. Keine guten Nachrichten, vor allem für Airbus und MTU, sahen Händler hinter Berichten über einen noch stärkeren Sparkurs der Lufthansa. Diese fielen um 1,7 Prozent. Airbus verloren 4 Prozent und MTU 1,8 Prozent. Für die Aktie von Swiss Re ging es 0,2 Prozent nach oben. Positiv wurden die Aussagen zu der anstehenden Erneuerungsrunde gewertet.

+++++ DEVISEN +++++

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:55 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1802 -0,11% 1,1805 1,1821 +5,2%

EUR/JPY 124,96 -0,49% 125,46 125,61 +2,5%

EUR/CHF 1,0811 -0,15% 1,0834 1,0820 -0,4%

EUR/GBP 0,9043 +0,76% 0,8990 0,8980 +6,9%

USD/JPY 105,89 -0,37% 106,27 106,26 -2,7%

GBP/USD 1,3051 -0,85% 1,3135 1,3163 -1,5%

USD/CNH (Offshore) 6,8484 +0,24% 6,8353 6,8328 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 10.128,51 -0,23% 10.234,76 10.119,51 +40,5%

Am Devisenmarkt zieht der Dollar mächtig an, der ICE-Dollarindex steigt um 0,7 Prozent. Laut Teilnehmern stützen die gestiegenen Daten des NFIB Small Business Optimism Index im August. In den USA sind Kleinunternehmen verantwortlich für über die Hälfte der Arbeitsplätze. "Das untermauert die Hoffnung auf einen kräftigen Rückgang der Arbeitslosigkeit, weniger Zahlungsausfälle, mehr Konsum - und erhöht letztlich die Chancen auf eine Wiederwahl von Donald Trump", sagt ein Händler.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Freundlich haben sich die ostasiatischen Börsen am Dienstag gezeigt. Auch die zwischenzeitlich ins Minus abgedrifteten Börsen in Schanghai und Hongkong lagen zum Handelsende wieder in positivem Terrain. Weil Vorgaben aus den USA wegen eines Feiertags fehlten, orientierten sich die Märkte diesmal an den sehr festen europäischen Börsen am Montag. In Sydney half ein etwas verbesserter Index der Wirtschaftsstimmung. In Tokio sprachen Händler von andauernden Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie-Krise. Dabei setzten sie auch auf den Yen und dessen jüngste Schwäche gegenüber dem Dollar, nachdem der Yen sich zuvor deutlich befestigt hatte. Ein fester Yen verteuert die japanischen Exporte in den Dollarraum. Daneben stützten die Hoffnungen auf baldige Entwicklung und Einsetzbarkeit eines Corona-Impfstoffs. Dass das japanische BIP für das zweite Quartal einen Tick nach unten revidiert wurde, belastete nicht. In Südkorea ging es für das Index-Schwergewicht Samsung Electronics den zweiten Tag in Folge kräftiger nach oben, diesmal um 3,9 Prozent. Treiber des Kursanstiegs war erneut, dass Samsung mit dem US-Telekomkonzern Verizon einen Vertrag über Netzwerkausrüstung und Dienstleistungen im Volumen von 6,65 Milliarden Dollar geschlossen hat.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

Commerzbank begibt AT-1-Anleihe über 500 Mio Euro

Die Commerzbank hat eine zweite AT-1-Anleihe aus ihrem Emissionsprogramm für zusätzliches Kernkapital (Additional-Tier-1-Kapital, AT 1) begeben. Die Anleihe hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und einen festen Kupon von 6,5 Prozent pro Jahr, wie die Bank mitteilte. Sie wird an der Börse Luxemburg gelistet, hat eine unbestimmte Laufzeit und kann frühestmöglich zwischen Oktober 2029 und April 2030 gekündigt werden. Das Orderbuch war mit mehr als 2,4 Milliarden Euro mehrfach überzeichnet.

Deutsche Telekom bestellt Dominique Leroy zur Vorständin Europa

Die Deutsche Telekom hat Dominique Leroy mit Wirkung zum 1. November zur Vorständin für das Segment Europa bestellt. Die 55-Jährige tritt die Nachfolge von Srini Gopalan an, der zum gleichen Zeitpunkt die Verantwortung für das Deutschland-Segment des Telekomkonzerns übernimmt. Den Wechsel ihres bisherigen Europachefs Gopalan hatte die Deutsche Telekom bereits im Juni bekanntgegeben.

Finanzbranche verweigert immer häufiger Kohle-Investitionen

Deutsche Banken, Investoren und Versicherer schließen zunehmend Finanzdienstleistungen für Investitionen in die Stein- oder Braunkohle aus. Das geht aus einer Studie von 27 Nichtregierungsorganisationen unter Führung von Reclaim Finance für die neue Datenbank "Coal Policy Tool" hervor, wie die beteiligte deutsche Klimaschutzorganisation Urgewald mitteilte. Die schärfsten Leitlinien hat demnach die Allianz SE.

Moody's senkt Ausblick für Rückversicherungsbranche auf negativ

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 12:43 ET (16:43 GMT)

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