28.11.2012 18:50:30
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Wall Street ist am Mittwoch eine von der Politik getriebene Börse. Nachdem die Eurokrise mit der Griechenlandhilfe in den Hintergrund getreten ist, bestimmen Amerikas Haushaltssorgen das Geschehen. Nachdem sich am Vortag der demokratische Fraktionsvorsitzende im US-Senat, Harry Reid, "enttäuscht" über den schleppenden Fortgang der Verhandlungen geäußert hat, blies am Mittwoch Präsidentenberater Erskine Bowles in das gleiche Horn und drückte damit die Kurse ins Minus. Diese drehten ins Plus, nachdem der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, Optimismus über das Zustandekommen einer Einigung verbreitete. Der Dollar büßt mit den Boehner-Kommentaren etwas von seinem Nimbus als Krisenwährung ein, der Euro erholt sich und springt über die Marke von 1,29 Dollar. Gold kommt mit dem steigenden Greenback deutlich zurück und notiert nur noch bei 1.717 Dollar je Feinunze - über 30 Dollar unter Tageshoch. Am Anleihemarkt ziehen die Notierungen deutlich an. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen fällt auf 1,62 Prozent. Unter den Einzelwerten springen Green Mountain Coffee Roasters um 23,6 Prozent nach oben. Sowohl Geschäftszahlen als auch Ausblick des Unternehmens überzeugen.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
- US 20:00 Fed, Beige Book+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die Fiskalklippe hat auch die europäischen Börsen fest im Griff. Erst in der letzten Handelsstunde konnten sich die Kurse von anfänglichen Verlusten erholen, angetrieben von der Verhandlungsbereitschaft der Republikaner im Streit um den US-Staatshaushalt. Der Goldpreis geriet unter die Räder. Um rund 30 US-Dollar je Feinunze brach das Edelmetall am Nachmittag ein. Beobachter begründeten die Preisverfall mit einer schwächeren Nachfrage im wichtigen Absatzland Indien, mit dem festen Dollar sowie mit dem nahen Jahresende. Am Aktienmarkt stiegen Siemens um 0,7 Prozent. Die Münchener wollen 80,5 Prozent ihrer Lichttochter Osram über eine Abspaltung an die Börse bringen. Die Papiere von Celesio und Metro kamen unter Druck. Den Großinvestor Haniel plagen 2,4 Milliarden Euro Schulden. Er verkauft daher Aktien beider Unternehmen. Celesio verloren 2,6 Prozent und Metro-Aktien 3,7 Prozent. Bankenaktien gaben nach, der Sektor büßte 0,4 Prozent ein. Für Deutsche Bank, BBVA, Lloyds Banking und UniCredit ging es um ein Prozent und mehr abwärts. "Der starke jüngste Kursanstieg der Bankenaktien schlägt in schwachen Marktphasen natürlich negativ zu Buche", sagt ein Händler. Vom Jahrestief von Ende Juli hat der Bankensektor um fast 50 Prozent zugelegt.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 9.05 Uhr Di, 17.42 Uhr EUR/USD 1,2919 -0,12% 1,2934 1,2937 EUR/JPY 105,7653 -0,22% 105,9994 106,4579 EUR/CHF 1,2034 -0,03% 1,2038 1,2045 USD/JPY 81,8390 -0,15% 81,9600 82,2700 GBP/USD 1,5994 -0,13% 1,6014 1,6023+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Der US-Haushaltsstreit hat am Mittwoch die Stimmung an den Börsen in Asien belastet. Besonders hart traf es die Aktienkurse in Schanghai: Wegen fehlender Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft fiel dort das Börsenbarometer auf ein neues Vierjahrestief. Der wieder erstarkende Yen belastete die japanischen Exportwerte. Komatsu gaben 2,1 Prozent nach und Fanuc 1,9 Prozent. Canon verbilligten sich um 3,1 Prozent. Fujitsu verloren 2,6 Prozent nach einem Medienbericht, demzufolge das Unternehmen 100 Milliarden Yen in seine britische Tochter pumpen will, um Pensionszahlungen nachkommen zu können. Werte aus den Bereichen Schiffbau und Stahl litten unter Sorgen um die Wirtschaftsaussichten für China. In Hongkong verloren L'Occitane International 5,3 Prozent, trotz einer Gewinnsteigerung um 16 Prozent im ersten Halbjahr. Analysten verwiesen auf die hohe Bewertung der Aktie, die um 56,7 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zugelegt hatte.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Vorstände der Deutschen Bank waschen im Libor-Skandal Hände in Unschuld
Die Deutsche Bank streitet weiter jede Verantwortung für die Manipulation von Zinssätzen ab. Bei dem Fehlverhalten in der Bank habe es sich "ganz klar" um Einzelpersonen gehandelt. Der Vorstand sei nicht beteiligt, sagte der für Rechtsfragen zuständige Vorstand Stephan Leithner vor dem Finanzausschuss des Bundestages.
Siemens will mehr als 80 Prozent von Osram abspalten
Der Technologiekonzern Siemens hat sich auf Details für die geplante Abspaltung seiner Lichttochter Osram festgelegt. Nach den Plänen von Aufsichtsrat und Vorstand sollen 80,5 Prozent der hundertprozentigen Tochtergesellschaft über einen Spin-off an die Börse gebracht werden. Der DAX-Konzern selbst strebt eine Minderheitsbeteiligung an.
Barbara Kux scheidet aus Siemens-Vorstand aus
Siemens verliert die erste Frau, die es jemals in den Vorstand in eines DAX-Konzerns geschafft hat. Barbara Kux, bislang zuständig für Einkauf und Nachhaltigkeit, scheidet nach Auslaufen ihres Vertrages aus dem Unternehmen aus, wie Siemens nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte. Über ihre Nachfolge wurde noch nicht entschieden.
Metro streitet mit Media-Markt-Gründer Kellerhals über China
Der Streit zwischen dem Düsseldorfer Handelskonzern Metro und Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals geht in die nächste Runde. Diesmal im Mittelpunkt: Die geplante China-Expansion der Elektronikkette Media Saturn.
Vertrag von Bahnchef Grube wird vorzeitig verlängert - Zeitung
Der Vertrag des Chefs der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, soll laut einem Zeitungsbericht überraschend vorzeitig verlängert werden. Auf der Einladung für die nächste Sitzung des Aufsichtsrats am 12. Dezember stehe als zweiter Punkt auf der Tagesordnung die "Vorzeitige Wiederbestellung von Herrn Dr. Grube", berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Spanische Bankia verordnet sich harten Sparkurs
Der verstaatlichten spanischen Sparkasse Bankia stehen harte Einschnitte bevor. Das Institut will sich mit drastischen Maßnahmen gesundschrumpfen und im großen Stil stellen abbauen. Nach einem mächtigen Verlust in diesem Jahr will Bankia schon 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben.
US-Regierung schließt BP zeitweilig von Regierungsaufträgen aus
Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor zweieinhalb Jahren ist der britische Ölkonzern BP in den USA nach wie vor nicht wohlgelitten. Die Obama-Regierung hat BP nun zeitweise von neuen Regierungsaufträgen ausgeschlossen.
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November 28, 2012 12:20 ET (17:20 GMT)
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