18.07.2013 18:43:30
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Schwungvoll aufwärts geht es am Donnerstag an der Wall Street, die Leitindizes haben bereits im frühen Geschäft neue Allzeithochs erklommen. Zum Start haben noch die Aussagen des Fed-Chairman Bernanke vom Vortag nachgewirkt, der gesagt hatte, einen festen Zeitplan zur Drosselung der Anleihe-Käufe gebe es nicht. Nach Börsenstart wurde dann der Philadelphia-Index mitgeteilt, der die Prognosen weit hinter sich ließ. Statt der erwarteten 7,7 überraschte er mit einem Stand von 19,8. Positives gibt es auch vom Arbeitsmarkt, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen etwas besser aus als erwartet. Unterdessen ist die Berichtssaison an der Wall Street nun in Schwung gekommen. Nach der Schlussglocke am Mittwoch legte unter anderem IBM sein Zahlenwerk vor. Die Ergebnisse für das zweite Quartal waren besser als erwartet. Für gute Laune sorgt auch die erhöhte Prognose für das Gesamtjahr. Bei American Express fiel der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal besser als erwartet aus. Hier belastet allerdings seit dem Vortag eine Meldung, die über die Kürzung von Kreditkartengebühren durch die Europäische Kommission berichtet hatte. Bei Intel drückt der gesenkte Ausblick für das Gesamtjahr. Im Bankensektor hat Morgan Stanley wie die Wettbewerber zuvor die Erwartungen übertroffen. Nach der Schlussglocke folgen noch AMD, Google und Microsoft mit Quartalszahlen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:01 Microsoft Corp, Ergebnis 4Q
22:08 Google Inc, Ergebnis 2Q
22:15 Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine weiteren wichtigen Termine auf der Agenda.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Günstige Daten von der US-Konjunktur und von der Investmentbank Morgan Stanley haben den europäischen Börsen nach einer Delle im frühen Geschäft Dampf gemacht. Der Dax schloss auf dem höchsten Stand seit fünf Wochen. Am Morgen hatte der Markt noch unter einigen enttäuschenden Halbjahresberichten gelitten, so von SAP, Ericsson und Akzo Nobel. "Die hat der Markt gut weggesteckt", sagte ein Händler. Gestützt wurde die Stimmung an den Aktienmärkten von den wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. Andererseits waren die Zahlen nicht so gut, dass sie neue Zinsspekulationen auslösten. Und der Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia ist im Juli entgegen den Erwartungen weiter gestiegen. Daneben standen die Unternehmenszahlen im Blick des Marktes. Angeführt wurde der Aufschwung in Europa von den Banken, deren Index um 2,2 Prozent zulegte. Morgan Stanley hat sich in den Reigen positiver Überraschungen bei den US-Instituten eingereiht und den Gewinn im zweiten Quartal um 66 Prozent gesteigert. In Europa legten Credit Agricole 5,3 Prozent zu, nachdem die Analysten der Citigroup die Aktien auf die Kaufliste genommen haben. Mit SAP hat am Morgen das zweite große deutsche Unternehmen nach Daimler Quartalszahlen vorgelegt. Die Ergebnisse des Softwarekonzerns lagen im Rahmen der Erwartungen, allerdings senkte SAP die Prognose für das Gesamtjahr wegen des schwächeren Wachstums in China. Da das Unternehmen später klar stellte, dass es mit einem besseren Asiengeschäft im zweiten Halbjahr rechnet, konnte der Kurs deutliche Verluste wieder weitgehend aufholen und ging nur noch 1,1 Prozent niedriger aus dem Tag. Das Minus des Technologie-Branchenindex von 0,8 Prozent lag vor allem an enttäuschenden Zwischenberichten von Ericsson und Nokia. Diese verloren 2,8 Prozent bzw. 4,8 Prozent.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.55 Uhr Mi, 17.22 Uhr EUR/USD 1,3069 -0,25% 1,3101 1,3092 EUR/JPY 131,5233 0,39% 131,0068 130,5872 EUR/CHF 1,2385 0,24% 1,2356 1,2349 USD/JPY 100,6450 0,64% 100,0040 99,7205 GBP/USD 1,5189 0,03% 1,5184 1,5175+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Beruhigungspille von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat im ostasiatischen Aktienhandel unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während die Medizin in Sydney und Tokio wirkte und die Kurse dort stiegen, zeigten sich die Märkte in Schanghai und Seoul unbeeindruckt - die Notierungen sanken hier. Am Devisenmarkt schienen vor allem Dollaranleger beruhigt zu sein. Denn der US-Dollar legte zu - vor allem zum Yen. Auch zum Euro bewies der Dollar Stärke. Der Nikkei-225 verzeichnete indes den höchsten Aufschlag seit dem 9. Juli. Der Optimismus kam vom Devisenmarkt, denn die Yen-Schwäche steigert die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft. Die Yen-Abwertung trieb vor allem Exportwerte: Kyocera, Tokyo Electron und TDK legten zwischen 1,6 und 3,2 Prozent zu. SoftBank kletterten um 4,0 Prozent auf ein Mehrjahreshoch. Die Gesellschaft will mit US-Unternehmen im Bereich Brennstoffzellen zusammenarbeiten. Toshiba will die Produktion von NAND-Speicherchips ausbauen, die Aktie gewann 2,3 Prozent. In Sydney stützte ein weiterer Anstieg Eisenerzpreise: Rio Tinto kletterten um 1,0. BHP Billiton schlossen 0,1 Prozent im Plus, Händler sprachen von einer Konsolidierung nach der 13-Prozentrally in den vergangenen vier Wochen. Woolworths fielen dagegen um 1,1 Prozent. Das Unternehmen berichtete von einer schwachen Geschäftsentwicklung. Nach einer Gewinnwarnung von Shanshui Cement brachen die Titel in Hongkong um 11 Prozent ein. Am Öl- und Goldmarkt passierte unterdessen nicht viel.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF stößt Wärmedämm-Tochter Wall Systems ab
Der deutsche Chemieriese BASF verkauft seine Tochter Wall Systems. Die Synergien mit anderen BASF-Sparten seien gering, begründete der DAX-Konzern die Entscheidung. Käufer ist der dänische Dämmsystem-Hersteller Rockwool.
SAP: Erholung in Asien schon in zweiter Jahreshälfte
SAP-Co-Vorstandschef Bill McDermott sieht die Talsohle in Asien schon wieder als durchschritten an. In der zweiten Hälfte werde sich das Software-Geschäft wieder "viel besser" entwickeln, versprach er im Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland.
Solarworld-Umsatz bricht im ersten Halbjahr massiv ein
Der Preisdruck auf dem Markt für Solarmodule und der geringere Absatz haben der Solarworld AG im ersten Halbjahr zu schaffen gemacht. Der Umsatz brach massiv ein, was das Unternehmen auch auf die Verunsicherung der Kunden aufgrund des notwendigen Restrukturierungsprozesses von Solarworld zurückführt. Gleichwohl konnte der Konzern seinen operativen Verlust eingrenzen.
United Internet kauft sich bei Nürnberger Software-Unternehmen ein
Der Internetdienstleister United Internet hat einen Anteil an dem Nürnberger E-Mail- und Collaboration-Spezialisten Open-Xchange AG erworben.
Dexia kostet Frankreich mindestens 6,6 Milliarden Euro
Die Rettungsmaßnahmen für die französisch-belgische Krisenbank Dexia haben Frankreichs Steuerzahler bislang 6,6 Milliarden Euro gekostet - und die Rechnung könnte noch größer werden, heißt es in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht des französischen Rechnungshofs.
Morgan Stanley verdient im 2. Quartal mehr als erwartet
Morgan Stanley hat als letzte der großen US-Banken Quartalszahlen vorgelegt und reiht sich in die guten Vorlagen der Branche ein: Der Nettogewinn legte um zwei Drittel zu und die Einnahmen stiegen stärker als bei der heimischen Konkurrenz.
Philip Morris enttäuscht den Markt
Der US-Tabakkonzern Philip Morris hat auch im zweiten Quartal die Zurückhaltung der Raucher vor allem in der Europäischen Union zu spüren bekommen.
US-Telekomkonzern Verizon wächst kräftig
Der US-Telekommunikationsanbieter Verizon Communications hat zweiten Quartal deutlich mehr verdient. Der Gewinn stieg aufgrund von mehr Mobilfunkverträgen und gebündelten Festnetzverträgen für Internet, Telefon und TV um 23 Prozent.
Dell verschiebt Abstimmung über Buyout
Das Rennen um Dell ist weiter offen. Eigentlich sollten die Aktionäre am Donnerstag über die Zukunft des Computerkonzerns entscheiden. Doch dazu kam es nicht. Das außerordentliche Aktionärstreffen wurde kurz nach der Eröffnung unterbrochen, und die Abstimmung über die Dell-Übernahme auf den 24. Juli verschoben.
=== DJG/ros/raz (END) Dow Jones NewswiresJuly 18, 2013 12:13 ET (16:13 GMT)
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