24.10.2016 22:07:37
|
Lausitzer Rundschau: Die Fassade bröckelt Zur Debatte über die Gauck-Nachfolge
Cottbus (ots) - Noch halten Union und SPD die Fassade aufrecht,
sich womöglich doch irgendwie auf einen gemeinsamen "Thronerben" im
Schloss Bellevue zu verständigen. Auch Sigmar Gabriel wäre in diesem
Falle wohl flexibel genug, seine Steinmeier-Idee zu vergessen. Ohne
die tatkräftige Mithilfe von Grünen und Linken könnte es ein ziemlich
aussichtsloses Rennen für die SPD werden. Und ob Steinmeier
angesichts dieser wenig ersprießlichen Gefechtslage überhaupt
antritt, steht ja auch noch in den Sternen. Die Namensliste der
bereits "verbrannten" Aspiranten scheint inzwischen allerdings
deutlich länger zu sein als die der noch infrage kommenden Personen.
Der Präsident des Bundverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hat
abgesagt. Genauso wie die Theologin Margot Käßmann. Und der allseits
geachtete Bundestagspräsident Norbert Lammert hat sich praktisch
selbst aus der Liste gestrichen, als er den parlamentarischen Rückzug
ankündigte und dies mit seinem fortgeschrittenen Alter begründete. So
spricht einiges dafür, dass Union und SPD bei der anstehenden
Präsidentschaftswahl wohl doch getrennte Wege gehen. Was wäre daran
eigentlich so furchtbar? Schließlich handelt es sich immer noch um
eine Wahl und nicht um eine Akklamation. Bei der Wahl des
Bundespräsidenten ist es sogar möglich, dass in ihrem Verlauf neue
Kandidaten antreten können. Und im dritten Wahlgang, in dem nur noch
zählt, wer die meisten Stimmen bekommen hat, können die Karten noch
einmal ganz neu gemischt werden. 1969 wurde der SPD-Politiker Gustav
Heinemann zum Staatsoberhaupt gewählt, ohne im dritten Wahlgang die
absolute Mehrheit auf sich zu vereinigen. Und das Land ist daran auch
nicht zugrunde gegangen. Womöglich muss Steinmeier am Ende doch ran.
Und die Union besinnt sich vielleicht auf Wolfgang Schäuble. Spannend
wäre das allemal.
OTS: Lausitzer Rundschau newsroom: http://www.presseportal.de/nr/47069 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232 Fax: 0355/481275 politik@lr-online.de

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!