22.06.2016 22:27:38
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Lausitzer Rundschau: Sturmerprobte Beziehungen Deutsch-polnische Regierungsgespräche
Cottbus (ots) - Auch wenn Beata Szydlo und Angela Merkel
mittlerweile per Du sind, wirklich Freunde werden sie wohl nicht mehr
werden. Das zeigte sich auch am Mittwoch wieder, als die
nationalkonservative Ministerpräsidentin Polens und die deutsche
Bundeskanzlerin zu den Ergebnissen ihrer gemeinsamen
Regierungskonsultationen in Berlin Stellung nahmen. Von Herzlichkeit
war wenig zu spüren. Es gibt ja auch handfeste politische
Differenzen zwischen beiden Ländern. In der Flüchtlingsfrage geht
Warschau völlig andere Wege als Berlin. Jedes Signal für eine
deutsch-russische Entspannung wird in Polen misstrauisch beäugt. Das
gilt für den Ausbau der Ostsee-Gaspipeline zwischen Sibirien und
Greifswald ebenso wie für die Warnungen des deutschen Außenministers
vor einem Säbelrasseln der Nato gegenüber Moskau. Frank-Walter
Steinmeier war es allerdings auch, der im Rahmen der
Regierungskonsultationen mit seinem polnischen Amtskollegen ein
gemeinsames Schulbuch präsentierte, das die wechselvolle und
tragische Geschichte beider Staaten thematisiert. Steinmeier hatte
das Projekt angeregt. Der Vorgang ist ein guter Beleg dafür, dass der
nunmehr schon 25 Jahre alte deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag
mit Leben erfüllt wird. Ungeachtet aller aktuellen Unstimmigkeiten
sind beide Länder enge Verbündete und gute Nachbarn. Man braucht
einander. Und man schätzt sich. Deutschland ist der mit Abstand
wichtigste Handelspartner Polens. Für Deutschland wiederum ist Polen
die erste Adresse beim Handel mit der mittel- und osteuropäischen
Region. Es gibt rege Kontakte nicht nur auf höchster Ebene, sondern
auch im Kleinen. Bis hin zur lokalen Ebene und beim Jugendaustausch.
Kurzum, das deutsch-polnische Verhältnis ist mittlerweile so
wetterfest geworden, dass es auch schwere Stürme überstehen kann.
Angesichts der düsteren Kapitel der Vergangenheit ist das nicht
unbedingt selbstverständlich.
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Pressekontakt: Lausitzer Rundschau
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