31.10.2016 21:42:39

Lausitzer Rundschau: Warum nicht gleich so? - Durchbruch im Konflikt um Kaiser's Tengelmann

Cottbus (ots) - Noch ist der Konflikt um die angeschlagene Supermarktkette Kaiser's Tengelmann nicht endgültig vom Tisch. Aber die nun getroffene Grundsatzvereinbarung lässt endlich hoffen. Ursprünglich wollte Konkurrent Edeka die Kaiser's-Märkte ganz übernehmen. Das ging Mitkonkurrent Rewe gegen den Strich. Nun werden die Filialen zwischen den beiden Handelskonzernen aufgeteilt. Die finanziellen Grundlagen für den Interessenausgleich wie der Kaufpreis sollen durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer gelegt werden. Warum eigentlich nicht gleich so, möchte man da fragen. Den verunsicherten Mitarbeitern wäre dann auf jeden Fall viel Frust und Ärger erspart geblieben. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel feiert sich nun für diesen Deal. Dabei hat er sich am allerwenigsten mit Ruhm bekleckert. Der SPD-Chef hätte besser auf das Bundeskartellamt hören sollen, das den Komplettverkauf an Edeka aus Wettbewerbsgründen von Anfang an untersagt hatte. Durch Gabriels Ministererlaubnis, mit der er das Kartellamt quasi überstimmte, eskalierte nämlich die Situation. Und dann wurde auf Betreiben Rewes die Sondergenehmigung per Gerichtsbeschluss auch noch gestoppt. Was folgte, war nicht nur großes Wirrwarr und ein massiver Zeitverlust, sondern auch viel böses Blut bei allen Beteiligten und eine immer größere werdende Verhärtung der Fronten. Erst wenn auch Klarheit über Details wie den Kaufpreis besteht, will Rewe endgültig von einer Klage Abstand nehmen. Schon das zeigt, wie angespannt die Situation trotz des jetzt gefunden Kompromisses immer noch ist. Unklar bleibt auch noch, wie man mit den Filialen in Nordrhein-Westfalen verfahren will, von denen nicht wenige als besonders defizitär gelten. Zumindest für einen Teil der rund 15 000 Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann ist die Sache deshalb immer noch nicht ausgestanden.

OTS: Lausitzer Rundschau newsroom: http://www.presseportal.de/nr/47069 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt: Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232 Fax: 0355/481275 politik@lr-online.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!