28.12.2014 10:39:48
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Letzter Anlauf zur Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten
ATHEN (dpa-AFX) - Schicksalsstunde für die griechische Regierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras: Die Parlamentsabgeordneten in Athen treten am Montag zum dritten und letzten Mal zusammen, um einen neuen Staatspräsidenten zu wählen. Scheitert auch dieser Anlauf, sind vorgezogene Wahlen laut Verfassung vorgeschrieben. Das könnte in dem von der Pleite bedrohten Land zu politischen Turbulenzen führen.
Einziger Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten, der in Griechenland nur repräsentative Aufgaben wahrnimmt, ist der konservative ehemalige EU-Kommissar Stavros Dimas. Das Mandat des amtierenden Präsidenten Karolos Papoulias läuft Anfang März aus.
Zwei Versuche, einen neuen Präsidenten zu wählen, waren am 17. und 23. Dezember gescheitert. Im ersten Wahlgang hatte der 73-jährige Dimas 160, im zweiten 168 Stimmen erhalten. Für die Wahl waren in diesen beiden Runden jeweils 200 Stimmen der insgesamt 300 Abgeordneten notwendig. Bei der alles entscheidenden dritten Abstimmung sind jetzt nur noch 180 Stimmen nötig. Beobachter gehen davon aus, dass die Wahl auch diesmal misslingen könnte.
Drei Oppositionsparteien, darunter das Linksbündnis Syriza, wollen die Wahl des Präsidenten als Hebel benutzen, um Neuwahlen zu erzwingen. Umfragen zufolge würde die Linke von Alexis Tsipras aus Wahlen als stärkste Kraft hervorgehen, die absolute Mehrheit im Parlament aber verfehlen. Tsipras lehnt die Spar- und Reformpolitik der Regierung und der internationalen Geldgeber ab.
Der Koalitionsregierung unter Regierungschef Samaras arbeitete über die Weihnachtstage mit Hochdruck, um die Stimmen von unabhängigen Abgeordneten für die Wahl von Dimas zu gewinnen. Von vorrangiger Bedeutung sei es, Parlamentsneuwahlen abzuwenden, um einen schnellen Abschluss der Verhandlungen mit den Kreditgebern Griechenlands zu ermöglichen. "Wer jetzt nicht für den Präsidenten stimmt, ist mitverantwotlich für Wahlen, die im Volk niemand will", sagte Samaras in einem Fernsehinterview am Samstag.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet vom Euro-Krisenland Griechenland auch nach Neuwahlen die bedingungslose Einhaltung der Spar-Zusagen. "Jede neue Regierung muss vertragliche Vereinbarungen der Vorgänger einhalten", sagte er der "Bild"-Zeitung./tt/DP/stk
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