10.07.2016 14:37:41
|
Litauische Präsidentin wirbt um deutsche Investitionen
VILNIUS (dpa-AFX) - Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite wirbt für ein verstärktes Engagement deutscher Unternehmen in dem Baltenstaat. "Deutsche Investitionen sind immer willkommen, weil sie mit der deutschen Mentalität und Geschäftskultur einhergehen. Und das ist sehr wichtig", sagte Grybauskaite der Deutschen Presse-Agentur in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
"Für mich sind Investitionen aus entwickelten westlichen Ländern Qualitätsinvestitionen. Deshalb sind wir dafür sehr offen und glücklich über die deutsche Wirtschaft in unserem Land", sagte Grybauskaite. Derzeit seien mehr als 400 Firmen aus Deutschland im größten und südlichsten Baltenstaat tätig, der 2015 als 19. und bislang letztes EU-Land den Euro eingeführt hat.
In einer Umfrage der Deutsch-Baltischen Handelskammer im Frühjahr zeigten sich die deutschen Firmen vor Ort mit dem Standort Litauen zufrieden. Trotz teils spürbarer Auswirkungen der Ukraine-Krise und der russischen Sanktionen auf die Geschäftstätigkeit würden 88 Prozent der Befragten erneut in der Ostseerepublik investieren.
Potenzial für mehr Zusammenarbeit sieht die litauische Präsidentin in den Bereichen Medizin, Biotechnologie und Lasertechnologie. "Neben den traditionellen Gebieten bieten diese Technologien neue Geschäftschancen und Möglichkeiten in neuen innovativen Bereichen unserer Volkswirtschaften". Litauen investiere sehr viel in Innovationen, betonte Grybauskaite.
Die Beziehungen zur Bundesrepublik bezeichnete die Staatschefin als "sehr gut". Deutschland sei der drittgrößte Investor in Litauen und einer der größten Handelspartner. "Wir sind sehr stark davon abhängig, wie es Deutschlands Wirtschaft geht. Wenn Deutschland wächst, dann wächst auch unsere Wirtschaft", sagte Grybauskaite.
Litauen befindet sich nach einem tiefen Einbruch in der Finanzkrise 2009 auf Wachstumskurs - die Wirtschaftskraft übertrifft inzwischen wieder den Vorkrisenstand. Dem Baltenstaat machten zuletzt aber die Wirtschaftsschwäche des weiterhin wichtigsten Handelspartners Russland und die Sanktionen Moskaus zu schaffen.
Nach Angaben des Statischen Bundesamtes erreichte der Warenaustausch zwischen Deutschland und Litauen 2015 ein Volumen von 4,4 Milliarden Euro. Im Saldo weist die Handelsbilanz dabei einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro zugunsten Deutschlands aus./awe/DP/he

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!