27.08.2018 09:41:43

MÄRKTE ASIEN/Rekordhochs in den USA treiben Börsen

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen sind am Montag ihren US-Pendants nach oben gefolgt. An der Wall Street hatten zum Wochenschluss sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite Allzeithochs markiert. Auslöser der guten Stimmung an den US-Börsen wie auch an denen in Asien waren die richtigen Worte von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell auf dem geldpolitischen Symposium in Jackson Hole. Powell hatte den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank verteidigt, aber zugleich betont, es gebe derzeit weder klare Anzeichen für einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate über das Fed-Ziel von 2 Prozent hinaus noch ein erhöhtes Risiko einer Überhitzung. Damit zerstreute Powell Sorgen am Markt, die Fed könnte die geldpolitischen Zügel angesichts der brummenden US-Konjunktur schneller als zuletzt prognostiziert anziehen.

Händler in Asien sprachen von einer taubenhaften Haltung in Bezug auf die Inflationsentwicklung. Wie schon in den USA neigte der Dollar daher zur Schwäche, viele asiatische Währungen legten im Gegenzug zu. China fixte den Referenzkurs des Renminbi 0,3 Prozent höher zum Greenback. Zugleich teilte die chinesische Notenbank mit, den Einfluss des Marktes auf die Kursbestimmung durch Anwendung eines bestimmten Faktors reduziert zu haben. Auch der japanische Yen legte zum Dollar zu. Die US-Devise sank auf 111,06 Yen nach Wechselkursen um 111,46 Yen zur gleichen Zeit am Freitag, damit erholte sich der Dollar aber schon wieder etwas von seinen Tiefstständen. Auch am Aktienmarkt kamen die Worte Powells positiv an.

China-Börsen vorn

Angeführt von deutlichen Aufschlägen im Stahlsektor stieg der Nikkei-225 um 0,9 Prozent auf 22.800 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Juni. Erstmals seit April verbuchte der japanische Leitindex mal wieder eine Gewinnphase über fünf Sitzungen in Folge. Kobe Steel kletterten um 1,4 Prozent, Sumitomo Metal um 1,0 Prozent und Aichi Steel um 1,1 Prozent. Exportwerte wie Toyota stiegen trotz der Yen-Stärke um 2,0 Prozent.

Besonders fest zeigten sich die chinesischen Börsen, obwohl die amerikanisch-chinesischen Verhandlungen zur Beilegung des Handelsstreits ohne Ergebnis geblieben waren. Laut Händlern war ein Scheitern der Gespräche längst eingepreist. In Hongkong stieg der HSI im späten Handel um 2,0 Prozent, in Schanghai beendete der Composite den Handel 1,9 Prozent höher - Shenzhen schloss gar 2,4 Prozent fester. Positiv wurde in China der steigende Renminbi gewertet, der zuletzt unter dem festen Dollar und der Erwartung steigender US-Zinsen gelitten hatte. Zwar bekräftigte Powell die US-Zinspolitik, aber er nahm Rufen nach einer strafferen Gangart der US-Zinspolitik den Wind aus den Segeln. Das Indexschwergewicht Tencent legte in Hongkong um 1,3 Prozent zu.

In Taipeh kletterte der Taiex um 0,9 Prozent auf ein Zweieinhalbwochenhoch. Die Nase vorn hatten in Taiwan die Kurse kleinerer Komponentenfertiger wie Walsin (plus 10 Prozent) oder Yageo (plus 8 Prozent) - beide Werte wiesen für August aber noch immer einen Abschlag von 11 Prozent auf.

In Australien legte der S&P/ASX-200 um 0,4 Prozent zu und hinkte der Börsenentwicklung in der Region einmal mehr hinterher. Angesichts der politischen Turbulenzen rechneten Marktbeobachter mit Neuwahlen, allerdings nicht in Kürze. Die Analysten der Citigroup erwarteten einen Wahlgang nicht vor Mai 2019. Die australische Außenministerin Julie Bishop war am Wochenende zurückgetreten. Zuvor war Scott Morrison zum neuen Premierminister Australiens bestimmt worden. Der Abstimmung war ein parteiinterner Machtkampf vorausgegangen.

In Neuseeland legte der Markt in den letzten zwei Handelsstunden mächtig zu und markierte ein weiteres Rekordhoch. Der NZX-50 gewann 0,6 Prozent. Es war bereits das vierte Rekordhoch binnen Wochenfrist und der neunte Aufschlag in den zehn vergangenen Sitzungen. Synlait Milk sprangen um 6,2 Prozent auf Allzeithoch. Der Wert profitierte von steigenden Wechselkursen in China, denn die Volksrepublik ist ein wichtiger Absatzmarkt für neuseeländische Milchprodukte.

Rally bei Guangzhou Auto und Brilliance

Unter den Einzelwerten stiegen Guangzhou Auto um 6,5 Prozent im späten Hongkonger Geschäft. Händler sprachen von Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen und erklärten die Aufschläge mit der Eindeckung von Leerverkaufspositionen, nachdem die Aktie bislang im laufenden Jahr 42 Prozent eingebüßt hatte. Die Wettbewerbertitel von Brilliance gewannen 13,9 Prozent. Das Unternehmen hatte ebenfalls am Freitag nachbörslich Geschäftszahlen vorgelegt. Anleger erfreute aber mehr die Aussage, dass mögliche Verkaufserlöse aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit BMW als Sonderdividende ausgeschüttet werden sollen.

Mit der endenden Berichtssaison für chinesische Banken wurde nach Überzeugung des Analysten Daniel Tabbush von der Finanzplattform Smartkarma eine Gemeinsamkeit deutlich. Es handele sich um ausgeprägt schwache Kerngewinne und dabei insbesondere schwache Nettozinseinnahmen sowie geringe Einnahmen aus Gebühren und Kommission. Die Entwicklung finde statt begleitet von deutlich steigenden Kreditkosten bei der Bank of Communications "die uns wirklich Sorgen bereiten (...)", sagte Tabbush. Die Titel zeigten sich unbeeindruckt vom negativen Analystenkommentar und gewannen 1,4 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.268,90 +0,35% +3,36% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.799,64 +0,88% +0,15% 08:00

Kospi (Seoul) 2.299,30 +0,27% -6,82% 08:00

Schanghai-Comp. 2.780,90 +1,89% -15,93% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.564,09 +2,45% -23,14% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.280,38 +2,20% -7,49% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.902,21 +0,86% +2,44% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.230,99 +0,56% -5,58% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.814,14 +0,31% +0,66% 11:00

BSE (Mumbai) 38.649,07 +1,04% +14,30% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr., 09:55 % YTD

EUR/USD 1,1610 -0,1% 1,1622 1,1561 -3,4%

EUR/JPY 128,95 -0,3% 129,36 128,77 -4,7%

EUR/GBP 0,9040 -0,1% 0,9046 0,9010 +1,7%

GBP/USD 1,2842 -0,0% 1,2846 1,2833 -5,0%

USD/JPY 111,09 -0,2% 111,31 111,38 -1,3%

USD/KRW 1113,99 -0,0% 1114,46 1118,68 +4,4%

USD/CNY 6,8161 +0,1% 6,8070 6,8820 +4,8%

USD/CNH 6,8051 +0,0% 6,8028 6,8762 +4,5%

USD/HKD 7,8499 +0,0% 7,8499 7,8500 +0,5%

AUD/USD 0,7315 -0,2% 0,7332 0,7279 -6,4%

NZD/USD 0,6678 -0,2% 0,6694 0,6645 -5,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.737,59 +0,3% 6.719,31 6.557,57 -50,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,49 68,72 -0,3% -0,23 +16,6%

Brent/ICE 75,70 75,82 -0,2% -0,12 +18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.205,39 1.206,06 -0,1% -0,67 -7,5%

Silber (Spot) 14,82 14,82 0% 0 -12,5%

Platin (Spot) 788,40 791,00 -0,3% -2,60 -15,2%

Kupfer-Future 2,70 2,70 -0,0% -0,00 -19,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

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August 27, 2018 03:41 ET (07:41 GMT)

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