10.09.2020 09:38:46

MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Kursabsturz in Indonesien

TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Von der kräftigen Erholung an der Wall Street nach den ausgeprägten Gewinnmitnahmen der drei Vortage, haben die Börsen in Ostasien am Donnerstag nur zum Teil profitiert. Anfänglich größere Aufschläge bei den Kursen bröckelten im Verlauf vielfach wieder ab, nachdem die Aktienkurse zuvor in Asien aber auch nicht so stark zurückgefallen waren wie in den USA. Am Ende war die Tagestendenz somit uneinheitlich.

Am meisten legten Tokio und Seoul zu, in Tokio gewann der Nikkei-225 Index 0,9 Prozent auf 23.235 Punkte. Etwas Rückenwind für die Kurse in Japan kam von den Maschinenbauaufträgen im Juli, die im Monatsvergleich stärker zugelegt haben als prognostiziert, im Jahresvergleich aber immer noch ein kräftiges Minus aufweisen. In Seoul halfen auch Regierungspläne, weitere Gelder für Stimulierungsmaßnahmen der Wirtschaft bereitzustellen.

Die Aktienmärkte in Schanghai und Hongkong büßten dagegen ihre Anfangsgewinne komplett ein und schlossen nach einem schwachen Schlussgeschäft leichter. Bei den technologielastigeren und von kleineren Wachstumsunternehmen dominierten Indizes wie dem Shenzhen-Composite oder dem Chinext betrugen die Verluste sogar bis zu 2,1 Prozent.

Einen Kursabsturz erlebte der Aktienmarkt im indonesischen Jakarta. Dort wurde der Handel zeitweise sogar unterbrochen nach einem Absturz des Index um 5 Prozent. Auslöser waren unerwartet wieder eingeführte Abriegelungen wegen wieder steigender Corona-Infektionen. Die Analysten von Barclays rechnen als Folge mit einer noch stärkeren BIP-Schrumpfung im laufenden Jahr von 2,0 statt 1,3 Prozent. Die offizielle Prognose lautet derweil auf eine Spanne von -1,1 bis +0,2 Prozent. Barclays rechnet damit, dass die wieder eingeführten Restriktionen acht Wochen dauern werden.

Der Markt warte nun auf die Verlautbarungen der EZB am Nachmittag (MESZ), heißt es im Handel. Allgemein erwartet wird, dass der geldpolitische Kurs bestätigt und zugleich Bereitschaft betont wird, falls nötig die Geldpolitik weiter zu lockern. Spekuliert wird darüber, ob EZB-Chefin Lagarde versuchen könnte, den Euro nach unten zu reden nach einer ähnlichen Aktion jüngst von EZB-Chefvolkswirt Lane. Zuletzt zeigte die Richtung des Euro gegenüber dem Dollar etwas nach oben, wobei auch der Yen zum Dollar etwas anzog.

Technologieaktien favorisiert

Zu den Favoriten in der gesamten Region gehörten Aktien aus technologienahen Branchen. Zum einen waren sie von den jüngsten Gewinnmitnahmen am stärksten betroffen, zum anderen setzen die Akteure angesichts der Erfahrungen in der Corona-Pandemie auf eine beschleunigte technologische Vernetzung.

In Hongkong gewannen beispielsweise Alibaba Group 0,6 und Tencent 1,9 Prozent, in Seoul LG Electronics 3,3 und Samsung Electronics 1,4 Prozent. Letztere dürften dabei auch immer noch vom jüngst erhaltenen 5G-Großauftrag von Verizon profitiert haben. In Tokio ging es für Rakuten um 7,8 und für den Chiphersteller Renesas Electronics um 7,5 Prozent nach oben. Nintendo gewannen 2,0 Prozent, auch gestützt von einer Kaufempfehlung durch Jefferies.

Die Aktie des taiwanischen Halbleiterherstellers TSMC gewann 1,9 Prozent. Bei Taiwan Semiconductor Manufacturing legten die Umsätze im August im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 16 Prozent zu. Im Vergleich zum Vormonat wuchsen die Erlöse ebenfalls um 16 Prozent.

Von einem eher lustlosen Börsendebüt in Hongkong sprachen Händler bei Yum China Holdings. Die Aktie des Betreibers von KFC und Pizza wird nach Ausgaben von neuen Aktien im Volumen von 2,2 Milliarden Dollar nun nach den USA auch in Hongkong notiert. Durch solche Zweitnotierungen erhoffen sich Unternehmen eine breitere Anlegerbasis. Daneben gibt es in den USA aber auch Bestrebungen, Aktien chinesischer Unternehmen das Börsenlisting dort zu entziehen, wenn die Unternehmen sich nicht an strengere finanzielle Vorgaben halten.

Ölpreise leicht gedrückt

Am Ölmarkt fielen die Preise nach dem sehr festen Vortag etwas, nachdem ein Branchenverband in den USA unerwartet einen Anstieg der Vorräte in der vergangenen Woche berichtete. Im späteren Tagesverlauf werden die offiziellen Daten mitgeteilt, für die beim Rohöl ein leichter Rückgang erwartet wird.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.908,50 +0,51% -11,60% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.235,47 +0,88% -2,64% 08:00

Kospi (Seoul) 2.396,48 +0,86% +9,05% 08:00

Schanghai-Comp. 3.234,82 -0,61% +6,06% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 24.460,22 -0,04% -13,30% 10:00

Taiex (Taiwan) 12.676,69 +0,57% +5,66% 07:30

Straits-Times (Sing.) 2.489,31 -0,40% -22,45% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.482,63 -0,94% -5,79% 11:00

BSE (Mumbai) 38.677,35 +1,27% -6,36% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:24 % YTD

EUR/USD 1,1827 +0,2% 1,1803 1,1776 +5,5%

EUR/JPY 125,44 +0,1% 125,35 124,73 +2,9%

EUR/GBP 0,9088 +0,1% 0,9081 0,9094 +7,4%

GBP/USD 1,3009 +0,1% 1,2999 1,2949 -1,8%

USD/JPY 106,07 -0,1% 106,20 105,93 -2,4%

USD/KRW 1186,17 +0,1% 1184,90 1187,90 +2,7%

USD/CNY 6,8377 +0,1% 6,8333 6,8476 -1,8%

USD/CNH 6,8392 +0,1% 6,8337 6,8513 -1,8%

USD/HKD 7,7504 -0,0% 7,7506 7,7504 -0,5%

AUD/USD 0,7273 -0,1% 0,7281 0,7226 +3,8%

NZD/USD 0,6672 -0,1% 0,6680 0,6633 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 10.320,26 +0,8% 10.240,26 10.147,26 +43,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,76 38,05 -0,8% -0,29 -34,1%

Brent/ICE 40,59 40,79 -0,5% -0,20 -34,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.946,64 1.946,70 -0,0% -0,06 +28,3%

Silber (Spot) 27,05 27,05 +0,0% +0,00 +51,5%

Platin (Spot) 926,48 923,25 +0,3% +3,23 -4,0%

Kupfer-Future 2,99 3,04 -1,6% -0,05 +6,1%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

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September 10, 2020 03:39 ET (07:39 GMT)

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