12.03.2018 06:57:46

MÄRKTE ASIEN/US-Arbeitsmarktbericht treibt die Börsen an

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht und vor allem der mäßige Anstieg der Stundenlöhne sorgen zu Wochenbeginn in Asien für kräftig steigende Kurse. Noch im Januar hatte der stärker als erwartet ausgefallene Anstieg der Stundenlöhne an den Börsen für kräftige Abgaben gesorgt, da diese Sorgen vor einem schnelleren Zinserhöhungstempo der US-Zinsen schürten. Diesmal blieben die Stundenlöhne leicht unter der Erwartung und sorgen daher für Erleichterung.

Am kräftigsten fällt das Plus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 1,5 Prozent nach oben geht. Der Nikkei-225 in Tokio rückt um 1,4 Prozent auf 21.777 Punkte vor und für den Schanghai-Composite geht es um 0,6 Prozent auf 3.326 Punkte aufwärts. In Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, ging es für den S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent nach oben. Es war der dritte Handelstag in Folge mit Aufschlägen.

Dennoch zeigen sich Analysten skeptisch. "Einige Investoren glauben, dass der starke US-Arbeitsmarktbericht und die nachlassenden inflationären Signale der Federal Reserve nur eine Galgenfrist gewähren", so Eric Robertsen, Global Head of Foreign Exchange, Rates and Credit Research bei Standard Chartered. "Sowohl die Kerninflation als auch die Löhne bleiben vorerst gedämpft, aber die Anleger erwarten, dass die Kombination aus fiskalischen Impulsen und der Schwäche des US-Dollar letztlich zu Preisdruck führt und die Fed zwingt, die Zinsen schneller anzuheben, als die Märkte derzeit erwarten", so der Teilnehmer weiter.

Entspannung im Nordkorea-Konflikt stützt weiter

Die positive Stimmung an den asiatischen Börsen wird auch weiter vom geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gestützt. Das Weiße Haus hat nun Bedingungen für ein Treffen gestellt. Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte, Pjöngjang habe eine atomare Abrüstung und einen Stopp der Atom- und Raketentests versprochen und müsse nun "konkrete Taten" folgen lassen. Die USA wollen gemeinsam mit China den Druck auf Nordkorea aufrechterhalten, insbesondere durch Sanktionen.

Trump schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es bahne sich ein "Deal" mit Nordkorea an. Werde die Vereinbarung abgeschlossen, werde es "eine sehr gute für die Welt sein". Zeitpunkt und Ort des Treffens würden noch festgelegt. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung soll die Begegnung bis Ende Mai stattfinden.

Tokio kommt von Tageshochs wieder zurück

Die Börse in Tokio legt zwar kräftig zu, kann allerdings deutlichere Gewinne aus dem frühen Handel nicht behaupten. Kurz nach der Eröffnung hatte der Nikkei-225 mit 2,4 Prozent im Plus gelegen, kam in der Folge allerdings wieder zurück. Es drückte eine Erholung des Yen auf das Sentiment und ließ einen Großteil der Gewinne wieder abschmelzen. Der Dollar geht aktuell mit 106,65 Yen, nachdem er im Tageshoch noch bei knapp 107 Yen notiert hatte.

Die Ölpreise treten nach dem kräftigen Plus zum Wochenausklang weitgehend auf der Stelle. WTI hatte am Freitag den höchsten Tagesgewinn seit August 2017 verbucht. Das geplante Treffen zwischen Kim Jong Un und Trump sowie der starke Arbeitsmarktbericht, der auf eine anziehende Nachfrage in den USA schließen lässt, hatten die Preise nach oben getrieben. Doch übergeordnet bleiben die Anleger skeptisch, angesichts einer immer weiter steigenden US-Ölförderung.

Auch die Opec scheint über den weiteren Weg uneins. Auf der einen Seite steht Saudi Arabien. Das Land möchte den Ölpreis bei 70 Dollar pro Barrel oder höher halten. Auf der anderen Seite steht der Iran. Er strebt einen Preis von etwa 60 Dollar pro Fass an, wie Ölminister Bijan Zangeneh dem Wall Street Journal in einem seiner seltenen Interviews sagte. Hintergrund für die Differenzen ist die Frage, ob ein Preis von 70 Dollar zu einem Förderboom der US-Produzenten führen würde, an dessen Ende ein Preisverfall des schwarzen Goldes stünde. Irans Ölminister Zanganeh möchte, dass die Opec den Ölpreis bei 60 Dollar hält, um die Produzenten der Fracking-Gesellschaften einzudämmen.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI liegt wenig verändert bei 62,06 Dollar. Der Brent-Preis bewegt sich ebenfalls kaum und notiert bei 65,53 Dollar.

Eisai legen mit Merck-Kooperation weiter zu

Unter den Einzelwerten schießt die Aktie des Pharmaunternehmens Eisai in Tokio um weitere 7,0 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte am Donnerstag die Zusammenarbeit mit Merck & Co bei Entwicklung und Vertrieb eines Krebsmedikaments bekannt gegeben. Damit summiert sich das Plus seit der Bekanntmachung auf gut 20 Prozent.

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S&P/ASX 200 (Sydney) 5.996,10 +0,55% -1,14% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.776,72 +1,43% -4,34% 07:00

Kospi (Seoul) 2.482,45 +0,94% +0,61% 07:00

Schanghai-Comp. 3.325,70 +0,56% +0,54% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 31.451,20 +1,47% +3,51% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.540,30 +1,57% +2,43% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.859,45 +0,84% +2,62% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9.30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2318 +0,1% 1,2310 1,2304 +2,5%

EUR/JPY 131,34 -0,2% 131,62 131,30 -2,9%

EUR/GBP 0,8889 +0,0% 0,8886 0,8906 -0,0%

GBP/USD 1,3858 +0,0% 1,3853 1,3816 +2,5%

USD/JPY 106,65 -0,3% 106,93 106,71 -5,3%

USD/KRW 1065,38 -0,8% 1065,38 1070,12 -0,2%

USD/CNY 6,3326 -0,2% 6,3326 6,3374 -2,7%

USD/CNH 6,3280 +0,0% 6,3260 6,3369 -2,9%

USD/HKD 7,8392 +0,0% 7,8370 7,8388 +0,3%

AUD/USD 0,7873 +0,2% 0,7855 0,7805 +0,7%

NZD/USD 0,7318 +0,3% 0,7296 0,7275 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.636,76 +0,1% 9.629,65 8.796,68 -31,24

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,06 62,04 +0,0% 0,02 +2,8%

Brent/ICE 65,53 65,49 +0,1% 0,04 -0,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.322,80 1.323,13 -0,0% -0,33 +1,5%

Silber (Spot) 16,56 16,59 -0,2% -0,03 -2,2%

Platin (Spot) 964,55 964,00 +0,1% +0,55 +3,8%

Kupfer-Future 3,12 3,12 +0,2% +0,01 -5,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 12, 2018 01:58 ET (05:58 GMT)

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