08.02.2018 09:57:45

MÄRKTE EUROPA/Abgaben nach Erholungstag - Swiss Re sehr fest

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag mit leichten Abgaben gestartet. "Der späte Sell-Off im US-Geschäft drückt auf die Stimmung", sagt ein Händler. Er zeige, dass die Märkte noch nicht "sauber" seien. Anleger bauten nach wie vor Risiken in den Portfolios ab, wegen der vollzogenen Wende in der Volatilität. Allerdings hält sich das Kursminus an den Börsen bislang in Grenzen, was die Hoffnung auf das baldige Ende der Korrektur wachhält. Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 12.517 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.437 Punkte nach unten.

Stützend für die europäischen Börsen ist die deutliche Euro-Korrektur. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell klar unter der Marke von 1,23 Dollar, nach rund 1,24 Dollar zur gleichen Zeit am Vortag. Im Blick stehen auch weiterhin die Renditen. "Ein weiterer schneller starker Anstieg wäre sicherlich negativ", sagt ein Händler. Eine langsame Normalisierung sollte der Aktienmarkt wegen des guten Konjunkturumfelds dagegen gut verkraften, meint er. Die Rendite zehnjähriger Treasuries steht mit 2,83 Prozent nur noch leicht unter dem Jahreshoch von 2,89 Prozent, welches als einer der Auslöser für den jüngsten Flashcrash an den Börsen gilt.

Softbank erwägt Einstieg bei Swiss Re

Mit Aufschlägen von 4,9 Prozent sind Swiss Re sehr fest in den Handel gestartet. Die Aktie profitiert von Verhandlungen über einen Einstieg der Softbank. Der japanische Konzern könnte bis zu ein Drittel des Kapitals übernehmen, heißt es. Das Volumen könnte bei mehr als 10 Milliarden Dollar liegen. "Das ist zunächst einmal ein Knaller, auch für den Kurs", so ein Marktteilnehmer. Unklar ist, welche Absichten die Japaner verfolgen. Sie könnten technologisches Know-how in den Rückversicherer einbringen und diesen für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters stärken.

Neben Swiss Re steht auch die XL-Group im Blick - angeblich soll die Allianz Interesse an einem Einstieg haben. Für das Allianz-Papier geht es 0,7 Prozent nach unten. Andere Titel aus dem Sektor profitieren von den Nachrichten: Für Munich Re geht es 0,9 Prozent nach oben, Hannover Re gewinnen 1,8 Prozent, während Generali nur leicht anziehen. Nach Zahlen geht es für Zurich Insurance um 3,3 Prozent aufwärts.

Commerzbank steigen kräftig um 2,6 Prozent. Der Gewinn ist deutlich über den Erwartungen ausgefallen. Hauptverlierer im DAX sind bislang Lufthansa mit einem Minus von 1,6 Prozent - hier belastet eine Herunterstufung auf "Reduce" durch Kepler.

Das enttäuschende Abschneiden der Polysilicon-Sparte dämpft die Stimmung für Wacker Chemie. Die übergeordneten Zahlen lägen zwar im Rahmen der Erwartungen, heißt es. Der Polysilicon-Bereich habe mit einem EBITDA von 65 Millionen Euro die Gewinnerwartung von 82 Millionen allerdings deutlich verfehlt. Wacker Chemie geben um 0,7 Prozent nach.

Starker Auftragseingang treibt Heideldruck

Positiv hebt Baader Helvea in dem Zahlenwerk von Heideldruck vor allem den Auftragseingang hervor. Dieser sei im dritten Quartal 2017/18 um 16 Prozent auf 678 Millionen Euro gestiegen. Dem stehe eine Konsensschätzung von 609 Millionen Euro entgegen. Bereinigt um Währungseffekte liege der Auftragseingang auf dem Niveau des vergangenen Drupa-Jahres. Heideldruck gewinnen 8,2 Prozent.

Keine große Belastung sehen Marktteilnehmer in den weiteren Kosten für den A400M. "Die Probleme des Militärflugzeugs sind allgemein bekannt, für einen Schlussstrich muss Airbus Geld in die Hand nehmen", sagt ein Händler. Der Markt werde nun auf die Geschäftszahlen warten, um zu sehen, wie hoch die Kosten seien. Airbus fallen um 0,6 Prozent zurück.

Pernod Ricard ziehen um 2,1 Prozent an. Der Getränkehersteller hat die Prognose angehoben. Statt mit 3 bis 5 Prozent rechnet Pernod Ricard nun im laufenden Geschäftsjahr mit 4 bis 6 Prozent Wachstum. Im Vorfeld der Zahlen hatten Spekulationen um eine Wachstumsabschwächung den Kurs belastet.

Trotz ordentlicher Zahlen geht es für die Aktie von Hamburger Hafen um 0,7 Prozent nach unten. Nach Zahlen gewinnen Leoni 0,9 Prozent. Das Unternehmen hat die eigenen Umsatz- und EBIT-Erwartungen leicht übertroffen. Nach negativen Vorgaben des Mitbewerbers Yara notieren die Aktien von K+S mit 1,3 Prozent im Minus.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.437,15 -0,50 -17,37 -1,91

Stoxx-50 3.062,06 -0,27 -8,24 -3,64

DAX 12.516,94 -0,58 -73,49 -3,10

MDAX 25.755,40 -0,50 -128,89 -1,70

TecDAX 2.536,63 -0,87 -22,29 0,30

SDAX 11.918,58 -0,29 -34,77 0,27

FTSE 7.252,46 -0,37 -26,96 -5,31

CAC 5.241,81 -0,27 -14,08 -1,33

Bund-Future 158,06 0,04 -2,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:39 % YTD

EUR/USD 1,2247 -0,05% 1,2287 1,2281 +1,9%

EUR/JPY 134,35 +0,25% 134,72 134,41 -0,7%

EUR/CHF 1,1572 +0,10% 1,1589 1,1583 -1,2%

EUR/GBP 0,8831 -0,03% 0,8829 1,1302 -0,7%

USD/JPY 109,69 +0,28% 109,63 109,43 -2,6%

GBP/USD 1,3869 -0,02% 1,3915 1,3883 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.221,62 +4,80% 8.084,00 7.967,18 -42,76

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,52 61,79 -0,4% -0,27 +1,8%

Brent/ICE 65,28 65,51 -0,4% -0,23 -1,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.311,33 1.318,47 -0,5% -7,14 +0,7%

Silber (Spot) 16,32 16,38 -0,3% -0,05 -3,6%

Platin (Spot) 974,90 980,55 -0,6% -5,65 +4,9%

Kupfer-Future 3,08 3,09 -0,2% -0,01 -6,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2018 03:57 ET (08:57 GMT)

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