06.10.2023 18:09:48

MÄRKTE EUROPA/Aktien nach starkem US-Arbeitsmarktbericht im Plus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte schlossen nach einer turbulenten Woche am Freitag im Plus. Für kurzfristig heftige Schwankungen in Aktien, Anleihen und Devisen sorgte ein extrem starker US-Arbeitsmarktbericht. In Folge ist die Erwartung an der Börse deutlich gestiegen, dass die US-Notenbank die Zinsen dieses Jahr nochmals erhöhen wird und erst später im kommenden Jahr den Zinssenkungszyklus startet. Damit bestätigt sich das Mantra der US-Notenbank, dass die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum hoch bleiben.

Positiv kann gewertet werden, dass das Szenario eines "Soft-Landing" damit weiter lebt. Nachdem der DAX kurzfristig nach den Daten ins Minus drehte, schloss er 1,1 Prozent höher bei 15.230 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte ebenfalls um 1,1 Prozent zu auf 4.144 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg zunächst und kam im Verlauf wieder zurück. Auch der Euro legte zum Dollar eine Berg- und Talfahrt hin und notiert aktuell bei 1,0589.

Konjunkturseitig kamen aus Deutschland durchwachsene Signale. Ein Hoffnungsschimmer lieferte der Auftragseingang im August. Nach dem starken Rückgang im Juli stieg er im August stärker als erwartet. Derweil blickt die chemische Industrie mit noch mehr Pessimismus in die Zukunft. Das Ifo-Geschäftsklima für die Branche ist im September weiter gefallen. Branchenexpertin Anna Wolf vom Ifo-Institut sagt: "Insgesamt gab es im September kaum Lichtblicke. Die chemische Industrie steckt in einer tiefen Krise". An der Börse gab es in diesem Jahr schon eine Menge an Gewinnwarnungen aus der Branche.

Nach robusten US-Arbeitsmarktdaten steigt der Druck auf die Fed

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September überraschend gut gehalten. Die Beschäftigung stieg kräftig um 336.000, zudem wurden die Daten der Vormonate teils deutlich nach oben revidiert. Der bisherige Abwärtstrend bei den Stellenzuwächsen ist damit infrage gestellt. Von einer Rezession ist weiterhin nichts zu sehen. Damit steigt für die Volkswirte der Commerzbank der Druck auf die Fed, den Leitzins noch einmal zu erhöhen. Ein Problem dürfte dies für die Notenbanker nicht darstellen, hatten sie in ihren jüngsten Projektionen ohnehin noch einen Zinsschritt für 2023 vorgesehen. Der Lohnzuwachs hat im September noch einmal etwas nachgelassen, was für den Inflationsausblick beruhigend ist. Vor der nächsten Fed-Sitzung am 31.10/01.11. stehe kein weiterer Arbeitsmarktbericht an. Damit könnten die Inflationszahlen kommende Woche den Ausschlag geben, ob die Fed erhöht oder lieber weitere Daten abwartet.

Philips unter Druck - Aviva ein Übernahmeziel?

Für kräftigen Druck auf Philips (-6,8%) sorgte eine kritische Stellungnahme der US-Medikamentenaufsicht FDA zu den Problemen mit den Philips-Beatmungsgeräten. Die FDA ist weiter "sehr unzufrieden" mit dem Status des Rückrufs. Sollte die FDA weitere Tests zu den Auswirkungen der fehlerhaften Schlafapnoe-Geräte anordnen, so werde sich der Prozess weiter verzögern, betonen die Analysten der ING.

Als potenzielles Übernahmeziel wurde der britische Versicherer Aviva gespielt, der Kurs stieg um gut 5 Prozent. Die Analysten von AJ Bell verweisen auf ein Gerücht, dass ausländische Unternehmen wie Allianz, Intact Financial und Tryg zu den potenziell interessierten Parteien gehören sollen, und das kurz nach positiven Kommentaren der Analysten Anfang der Woche. Attraktiv mache Aviva, dass das Unternehmen voraussichtlich über einen starken freien Cashflow und überschüssiges Kapital verfügen werde. Dazu sei die Bewertung günstig.

Viel Redebedarf gibt es aktuell bei Puma. Der Sportartikelkonzern bewegt sich mit seiner Geschäftsentwicklung im dritten Quartal "im Rahmen der ursprünglichen Erwartung" und sieht sich laut Puma-Chef Arne Freundt bei seinen Jahreszielen auf Kurs. Freundt reagierte in dem Vorabbericht der Euro am Sonntag mit diesen Äußerungen auf Analystenkommentare, wonach Puma im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückbleiben könnte. Die Aktie erholte sich nach dem Absturz um 11 Prozent am Vortag um 2,5 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.144,43 +44,62 +1,1% +9,3%

Stoxx-50 3.888,74 +28,99 +0,8% +6,5%

Stoxx-600 444,93 +3,62 +0,8% +4,7%

XETRA-DAX 15.229,77 +159,55 +1,1% +9,4%

FTSE-100 London 7.494,58 +43,04 +0,6% -0,0%

CAC-40 Paris 7.060,15 +61,90 +0,9% +9,1%

AEX Amsterdam 726,70 +4,95 +0,7% +5,5%

ATHEX-20 Athen 2.763,36 -44,70 -1,6% +22,7%

BEL-20 Bruessel 3.490,44 +22,51 +0,6% -5,7%

BUX Budapest 55.087,04 -401,54 -0,7% +25,8%

OMXH-25 Helsinki 4.189,61 +54,61 +1,3% -14,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 8.844,52 -37,33 -0,4% +48,8%

OMXC-20 Kopenhagen 2.112,55 +23,95 +1,1% +15,1%

PSI 20 Lissabon 5.863,42 +24,93 +0,4% +2,8%

IBEX-35 Madrid 9.235,80 +78,10 +0,9% +12,2%

FTSE-MIB Mailand 27.810,61 +319,80 +1,2% +15,7%

OBX Oslo 1.156,12 -1,21 -0,1% +6,1%

PX Prag 1.332,84 +7,02 +0,5% +10,9%

OMXS-30 Stockholm 2.154,02 +26,95 +1,3% +5,4%

WIG-20 Warschau 1.870,43 +5,78 +0,3% +4,4%

ATX Wien 3.119,98 +28,56 +0,9% -0,3%

SMI Zuerich 10.837,59 +54,44 +0,5% +1,0%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:56 Do, 17:22 % YTD

EUR/USD 1,0589 +0,4% 1,0535 1,0524 -1,1%

EUR/JPY 157,89 +0,8% 156,95 156,37 +12,5%

EUR/CHF 0,9624 -0,0% 0,9631 0,9624 -2,8%

EUR/GBP 0,8645 -0,1% 0,8657 0,8655 -2,3%

USD/JPY 149,12 +0,4% 148,97 148,61 +13,7%

GBP/USD 1,2249 +0,5% 1,2169 1,2158 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3069 +0,0% 7,3119 7,3157 +5,5%

Bitcoin

BTC/USD 28.022,50 +2,1% 27.497,30 27.832,18 +68,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,13 82,31 +1,0% +0,82 +6,8%

Brent/ICE 84,66 84,07 +0,7% +0,59 +3,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.831,87 1.820,29 +0,6% +11,58 +0,4%

Silber (Spot) 21,53 20,93 +2,9% +0,60 -10,2%

Platin (Spot) 883,78 859,50 +2,8% +24,28 -17,3%

Kupfer-Future 3,64 3,55 +2,4% +0,09 -4,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl

(END) Dow Jones Newswires

October 06, 2023 12:10 ET (16:10 GMT)

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