18.07.2013 18:34:32

MÄRKTE EUROPA/Allzeithoch im Dow zieht DAX auf Fünfwochenhoch

Von Herbert Rude Günstige Daten von der US-Konjunktur und von der Investmentbank Morgan Stanley haben den europäischen Börsen nach einer Delle im frühen Geschäft Dampf gemacht. Der Dax stieg um 1,0 Prozent auf 8.337 Punkte und schloss auf dem höchsten Stand seit fünf Wochen. Der Euro-Stoxx-50 zog mit deutlichen Gewinnen der Aktienmärkte in Südeuropa um 1,2 Prozent an. Am Morgen hatte der Markt noch unter einigen enttäuschenden Halbjahresberichten gelitten, so von SAP, Ericsson und Akzo Nobel. "Die hat der Markt gut weggesteckt", sagte ein Händler.

   Gestützt wurde die Stimmung an den Aktienmärkten von den wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. Mit 334.000 ging die Zahl der Erstanträge etwas stärker zurück als erwartet. "Das deutet auf eine langsame Besserung am US-Arbeitsmarkt hin", so ein Händler. Andererseits waren die Zahlen nicht so gut, dass sie neue Zinsspekulationen auslösten. Und der Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia ist im Juli entgegen den Erwartungen weiter gestiegen. Der Dow-Jones-Index kletterte daraufhin auf ein neues Allzeithoch.

   Unternehmenszahlen im Blick

   Daneben standen die Unternehmenszahlen im Blick des Marktes. Angeführt wurde der Aufschwung in Europa von den Banken, deren Index um 2,2 Prozent zulegte. Morgan Stanley hat sich in den Reigen positiver Überraschungen bei den US-Instituten eingereiht und den Gewinn im zweiten Quartal um 66 Prozent gesteigert. In Europa legten Credit Agricole 5,3 Prozent zu, nachdem die Analysten der Citigroup die Aktien auf die Kaufliste genommen haben.

   Mit SAP hat am Morgen das zweite große deutsche Unternehmen nach Daimler Quartalszahlen vorgelegt. Die Ergebnisse des Softwarekonzerns lagen im Rahmen der Erwartungen, allerdings senkte SAP die Prognose für das Gesamtjahr wegen des schwächeren Wachstums in China. Da das Unternehmen später klar stellte, dass es mit einem besseren Asiengeschäft im zweiten Halbjahr rechnet, konnte der Kurs deutliche Verluste wieder weitgehend aufholen und ging nur noch 1,1 Prozent niedriger aus dem Tag. Das Minus des Technologie-Branchenindex von 0,8 Prozent lag vor allem an enttäuschenden Zwischenberichten von Ericsson und Nokia. Diese verloren 2,8 Prozent bzw. 4,8 Prozent.

   Hoffnungsträger Lumia hinter den Erwartungen

   Die Umsatzentwicklung bei Nokia bezeichnete ein Händler in einer ersten Einschätzung als "katastrophal". Auch der Absatz des Hoffnungsträgers Lumia hinke deutlich hinter den Schätzungen der Analysten hinterher. Allerdings gebe es auch positive Entwicklungen. So habe der finnische Handyhersteller mehr Geld in der Kasse. Der Ausblick lese sich leicht positiv.

   Enttäuschende Zahlen wiederum hat auch Akzo geliefert. Die Aktien des Chemie-Konzerns gaben 8,0 Prozent ab. Im Sog verlor auch BASF mit einem Minus von 0,2 Prozent etwas an Boden. Der Index der europäischen Chemiewerte schloss kaum verändert.

   Einen Lichtblick lieferte der französische Einzelhandelskonzern Carrefour. Am Heimatmarkt erntete er die ersten Früchte der Restrukturierung. Die Geschäftsentwicklung in Frankreich hat sich im zweiten Quartal verbessert, auch wenn der Umsatz in Südeuropa noch immer lahmt. Der Sektor der Einzelhändler tendierte europaweit 1,6 Prozent fester, die Carrefour-Aktie stellte mit einem Plus von 4,1 Prozent den Gewinner im Subindex.

   Um 1,8 Prozent stieg der Index der Medienaktien. Hier gewannen die Papiere der französischen Publicis-Gruppe 3,4 Prozent, nachdem das organische Wachstum im ersten Halbjahr positiv überrascht hat. Am deutschen Markt zogen die Papiere von ProSieben und von Sky um jeweils etwa 3 Prozent an.

   Im Autobereich stiegen Peugeot um fast 7 Prozent auf 8,50 Euro, nachdem die Analysten von HSBC die Aktie mit einem Kursziel von 10 Euro empfohlen haben, das bedeutet etwa 25 Prozent Aufwärtspotenzial. Die Aktien von Continental gewannen 2,3 Prozent und markierten mit 115,90 Euro ein neues Allzeithoch. Angeführt wurden die Gewinner im DAX allerdings von ThyssenKrupp, die um 3,7 Prozent auf 16,91 Euro stiegen. Die Analysten der Citigroup sehen unter bestimmten Umständen Kurspotenzial in den Bereich zwischen 30 und 40 Euro.

=== Europäische am Donnerstag, 18. Juli:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.717,99 36,11 +1,3% 3,1 . Stoxx-50 2.711,80 19,39 +0,7% 5,2 . Stoxx-600 299,76 2,72 +0,9% 7,2 Frankfurt XETRA-DAX 8.337,09 82,37 +1,0% 9,5 London FTSE-100 6.634,36 62,43 +1,0% 12,5 Paris CAC-40 3.927,79 55,77 +1,4% 7,9 Amsterdam AEX 368,76 2,70 +0,7% 7,6 Athen ATHEX-20 287,92 3,88 +1,4% -7,0 Brüssel BEL-20 2.651,00 15,87 +0,6% 7,1 Budapest BUX 18.969,33 -451,17 -2,3% 4,4 Helsinki OMXH-25 2.356,83 4,31 +0,2% 6,6 Istanbul ISE NAT. 30 93.606,77 -280,10 -0,3% -4,2 Kopenhagen OMXC-20 540,90 0,80 +0,1% 9,0 Lissabon PSI 20 5.442,70 125,26 +2,3% -1,5 Madrid IBEX-35 7.812,70 144,60 +1,9% -2,6 Mailand FTSE-MIB 16.053,61 358,58 +2,3% -1,4 Moskau RTS 1.377,35 -15,70 -1,1% -9,8 Oslo OBX 453,72 -3,39 -0,7% 10,6 Prag PX 891,69 5,50 +0,6% -14,2 Stockholm OMXS-30 1.217,57 6,46 +0,5% 10,2 Warschau WIG-20 2.300,33 -9,46 -0,4% -11,2 Wien ATX 2.325,53 21,85 +0,9% -3,2 Zürich SMI 7.929,01 0,86 +0,0% 16,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.55 Uhr Mi, 17.22 Uhr EUR/USD 1,3076 -0,19% 1,3101 1,3092 EUR/JPY 131,5805 0,44% 131,0068 130,5872 EUR/CHF 1,2382 0,21% 1,2356 1,2349 USD/JPY 100,6085 0,60% 100,0040 99,7205 GBP/USD 1,5192 0,05% 1,5184 1,5175 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com

DJG/hru/ros (END) Dow Jones Newswires

   July 18, 2013 12:03 ET (16:03 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 03 PM EDT 07-18-13

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