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06.02.2013 18:43:31

MÄRKTE EUROPA/Angst vor Berlusconi-Rückkehr drückt Börsen

Von Manuel Priego Thimmel FRANKFURT--Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn sind die europäischen Börsen am Mittwoch erneut in die Knie gegangen. Anleger fürchten eine Rückkehr Silvio Berlusconis auf das politische Parkett. "Berlusconis Umfragewerte verbessern sich, der Abstand zum Oppositionsführer Bersani beträgt nur noch vier Prozentpunkte", so Ishaq Siddiqi, Stratege bei ETX Capital mit Blick auf die politische Entwicklung in Italien. Es ist zwar nach wie vor unwahrscheinlich, dass Berlusconi bei den Parlamentswahlen Ende Februar die Macht erringt, aber jede Beteiligung Berlusconis an der nächsten Regierung in Rom käme an den Finanzmärkten sehr negativ an.

   Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,3 Prozent auf 2.617 Punkte, für die Notierungen an der Mailänder Börse ging es 0,7 Prozent nach unten. Der Dax gab mit Abschlägen von 1,1 Prozent auf 7.581 Zähler sogar noch deutlicher nach. Auf die Börsianer kommt nun eine längere Phase der Unsicherheit zu, denn ab dem 9. Februar dürfen laut italienischem Wahlrecht keine Umfragen mehr veröffentlicht werden. Die Parlamentswahlen finden am 24. und 25. Februar statt.

   Am Rentenmarkt traten Anleger die Flucht in den vermeintlich sicheren deutschen Anleihemarkt an. Die Rendite für Benchmarkanleihen, die sich entgegengesetzt zu den Notierungen entwickeln, gaben zwei Basispunkte (Bp) auf 1,63 Prozent nach. Dafür stiegen die Renditen italienischer Benchmarkanleihen um 13 Bp auf 4,58 Prozent. Die Renditen der entsprechenden spanischen Titel legten 7 Bp auf 5,42 Prozent zu. Auf dem spanischen Anleihemarkt lastete zudem die Korruptionsaffäre um die Regierungspartei von Premier Mariano Rajoy.

   Am Devisenmarkt fiel der Euro zeitweise bis in den Bereich von 1,35 zum Dollar zurück. Hier richteten sich die Blicke zudem auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Auch wenn der französische Präsident Hollande die Euro-Länder angesichts der Euro-Stärke zu einer aktiven Währungspolitik aufgefordert hat, dürfte die Europäische Zentralbank nicht an der Zinsschraube drehen. Der Leitzins sollte vielmehr mit 0,75 Prozent bestätigt werden. Analysten schließen allerdings Zinssenkungen in der Zukunft nicht aus.

   In den USA gehen die politischen Ränkespiele um den Haushalt weiter, ein Ergebnis zeichnet sich weiter nicht ab. Ab März drohen umfangreiche Ausgabenkürzungen, die die Konjunktur abzuwürgen drohen. Präsident Barack Obama hat die Abgeordneten im Kongress aufgefordert, kurzfristig die Steuern wenigstens leicht zu erhöhen, um den drohenden großen Knall zu verhindern. Die Republikaner aber sind strikt gegen jegliche Steuererhöhungen, nachdem sie bereits zum Jahreswechsel widerwillig Erhöhungen zustimmen mussten.

   Unter den Einzelwerten stiegen Daimler-Aktien gegen den Trend um 1,9 Prozent. In Stuttgart tagt der Aufsichtsrat von Daimler. Es dürfte vor allem darum gehen, wie lange Dieter Zetsche noch das Steuer des Konzerns in der Hand hält. Zuletzt kursierten Spekulationen, statt fünf Jahre werde Zetsche nur noch drei Jahre lang das Unternehmen führen. Bis zum Börsenschluss gab es keine offiziellen Bekanntmachungen. Am Donnerstag veröffentlichen die Stuttgarter zudem die Geschäftsergebnisse für 2012.

   Bei Volvo brach der operative Gewinn im vierten Quartal gleich um 84 Prozent ein. Die Schweden sprachen zudem von einem schwierigen Start ins neue Jahr. Dennoch stieg die Aktie in Stockholm mit plus 4,2 Prozent kräftig an. Hampus Engellau von der Schwedischen Handelsbanken begründete dies mit einem guten Auftragseingang und einem Anstieg der Barmittel. Die Société Générale bestätigte zudem die Kaufempfehlung für das Papier.

   Aktien von ArcelorMittal zogen trotz eines Gewinneinbruchs von 23 Prozent im vierten Quartal um ein Prozent an. Marktteilnehmer hatten einen noch stärkeren Rückgang des Gewinns befürchtet. Analyst Alain William von der Société Générale verwies zudem auf den ermutigenden Ausblick des Stahlkonzerns auf das laufende Jahr.

   Der Anlagenbauer Gea hat seine Jahresziele erreicht, geht aber dennoch vorsichtig in das bereits laufende neue Geschäftsjahr. Gea-Papiere gaben daraufhin deutlich nach mit einem Minus von 4,7 Prozent. Nach einem schwachen Handelsstart drehten Metro-Aktien und gingen mit einem Plus von 3,4 Prozent aus dem Handel. Großinvestor Haniel hat mit dem Verkauf von 13,7 Millionen Metro-Aktien seinen Anteil an dem Handelskonzern auf 30 Prozent verringert. Weitere Verkäufe werden zunächst nicht erwartet.

   Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 6. Februar 2013:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.617,35 -33,86 -1,3% -0,7 Stoxx-50 2.604,62 -12,18 -0,5% 1,0 Stoxx-600 284,52 -1,04 -0,4% 1,7 Frankfurt XETRA-DAX 7.581,18 -83,48 -1,1% -0,4 London FTSE-100 6.295,34 12,58 +0,2% 6,7 Paris CAC-40 3.642,90 -51,80 -1,4% 0,1 Amsterdam AEX 345,86 -2,57 -0,7% 0,9 Athen ATHEX-20 349,27 8,50 +2,5% 12,8 Brüssel BEL-20 2.503,25 -15,41 -0,6% 1,1 Budapest BUX 19.238,25 -26,61 -0,1% 5,9 Helsinki OMXH-25 2.317,82 -3,09 -0,1% 4,9 Istanbul ISE NAT. 30 99.386,59 -278,42 -0,3% 1,7 Kopenhagen OMXC-20 551,70 -0,69 -0,1% 11,2 Lissabon PSI 20 6.172,93 -35,75 -0,6% 8,5 Madrid IBEX-35 8.093,60 -37,40 -0,5% -1,4 Mailand FTSE-MIB 16.602,85 -109,41 -0,7% 2,0 Moskau RTS 1.602,99 -11,10 -0,7% 5,0 Oslo OBX 427,63 -3,47 -0,8% 4,2 Prag PX 993,56 -5,18 -0,5% -4,4 Stockholm OMXS-30 1.174,79 -0,75 -0,1% 6,3 Warschau WIG-20 2.455,47 -29,78 -1,2% -5,2 Wien ATX 2.380,64 -7,24 -0,3% -0,9 Zürich SMI 7.433,47 28,84 +0,4% 9,0

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.03 Uhr Di, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3532 -0,28% 1,3570 1,3575 EUR/JPY 126,6645 -0,60% 127,4345 126,8834 EUR/CHF 1,2309 -0,19% 1,2333 1,2330 USD/JPY 93,5950 -0,33% 93,9015 93,4310 GBP/USD 1,5657 0,07% 1,5646 1,5646 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/flf (END) Dow Jones Newswires

   February 06, 2013 12:12 ET (17:12 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 12 PM EST 02-06-13

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