Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
14.02.2022 18:07:41

MÄRKTE EUROPA/Angst vor Ukraine-Krieg löst Abverkauf aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ukraine-Krise hat Europas Börsen zu Wochenbeginn schwer belastet. Auslöser am Morgen waren Aussagen des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, der davor gewarnt hatte, dass Russland noch vor dem Ende der Olympischen Spiele einen Angriff auf die Ukraine starten könnte - als möglicher Starttermin wurde der Mittwoch genannt. Am Nachmittag erholte sich dann aber der Markt von den Tagestiefs mit Entspannungssignalen aus Moskau.

Lawrow macht Hoffnung auf eine Einigung mit dem Westen

Grund für die Erholung waren Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow. Dieser machte Hoffnungen auf eine Einigung mit dem Westen. In einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin sagte Lawrow zu den Erfolgsaussichten der Verhandlungen mit dem Westen: "Als Chef des Außenministeriums muss ich sagen, dass es immer eine Chance gibt." Er spreche sich dafür aus, die Gespräche fortzusetzen und zu verstärken.

Der DAX verlor 2 Prozent auf 15.114 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 14.844. Der Euro-Stoxx-50 gab 2,2 Prozent auf 4.064 nach. Gesucht waren die "sicheren Häfen" Anleihen, Gold und Dollar. Die Ölpreise zogen leicht nach, der Preis für Erdgas sogar deutlich.

"Die Märkte werden sich erst spät der geopolitischen Risiken bewusst, die von einem russischen Militärschlag gegen die Ukraine ausgehen könnten", so die Rabobank in einem Bericht. Jede Militäraktion, die die Öl-Versorgung unterbräche, würde Schockwellen durch die globalen Energiemärkte und die Industrie schicken.

Tagesverlierer waren Banken mit Abgaben von 3,2 Prozent und Versicherer mit minus 2,4 Prozent. Deutsche Bank büßten 3,5 Prozent ein, Commerzbank 2,7 Prozent. Bei der Commerzbank belasteten auch Aussagen von Finanzminister Christian Lindner, dass der Staat seine Beteiligung an dem Kreditinstitut nicht auf Dauer behalten werde. Allianz fielen 2,8 Prozent und Munich Re 3,4 Prozent.

Die Aktien von Raiffeisen Bank fielen gleich um 6 Prozent. Raiffeisen erwirtschaftete im vergangenen Jahr 33 Prozent seines Vorsteuergewinns in Russland und ist von allen europäischen Banken mit Abstand am stärksten in diesem Land engagiert. Die Analysten von JP Morgan schätzten kürzlich, dass die beiden anderen Banken mit dem größten Russland-Engagement, Unicredit und Societe Generale, etwa im vergangenen Jahr rund 6 bzw. 4 Prozent ihres Vorsteuergewinns in Russland erwirtschafteten.

Clariant in der Schweiz brachen um 16 Prozent ein. Der Spezialchemiekonzern verschiebt seine Bilanzvorlage.

Delivery Hero drehten im späten Handel deutlich ins Plus und schlossen 5,5 Prozent fester. Im Handel war von einer technischen Erholung die Rede, vermutlich ausgelöst durch das Eindecken von Shortpositionen. Die Aktie hat seit Jahresbeginn fast 60 Prozent an Wert verloren.

KWS hielten sich mit minus 1,2 Prozent wacker; der Saatgutkonzern hat im ersten Geschäftshalbjahr fast ein Drittel mehr umgesetzt und seine Umsatzprognose angehoben. Allerdings fiel das operative Ergebnis saisonal bedingt negativ aus.

Nach vorläufigen Zahlen ging es mit SFC Energy um 4,5 Prozent nach unten. Die Viertquartalsergebnisse und die Prognose für 2022 sind nach Ansicht von Warburg etwas unter den Erwartungen geblieben. Während der Umsatz im Jahresvergleich um 27 Prozent auf fast 18 Millionen Euro angestiegen sei und damit leicht über der Schätzung gelegen habe, sei die Rentabilität im vierten Quartal unter den Erwartungen geblieben.

CEO-Abgang kommt Deutz teuer zu stehen

Die Entscheidung des Deutz-Aufsichtsrates, den CEO mit sofortiger Wirkung abzuberufen, kostet das Unternehmen viel Geld. Auch wenn CEO Frank Hiller das Unternehmen wegen unüberbrückbarer Differenzen verlässt, scheint eine Abfindung fällig. Diese dürfte nach Schätzung der Analysten von H&A rund 10 Millionen Euro betragen, oder 10 Prozent des erwarteten 2022er EBIT oder 1 Prozent der Marktkapitalisierung. Für die Deutz-Aktie ging es um 4,7 Prozent nach unten.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.064,45 -90,78 -2,2% -5,4%

Stoxx-50 3.697,00 -66,18 -1,8% -3,2%

Stoxx-600 460,96 -8,61 -1,8% -5,5%

XETRA-DAX 15.113,97 -311,15 -2,0% -4,9%

FTSE-100 London 7.525,55 -135,47 -1,8% +3,7%

CAC-40 Paris 6.852,20 -159,40 -2,3% -4,2%

AEX Amsterdam 747,89 -13,61 -1,8% -6,3%

ATHEX-20 Athen 2.323,60 -52,38 -2,2% +8,5%

BEL-20 Bruessel 4.004,89 -75,52 -1,9% -7,1%

BUX Budapest 51.262,00 -879,58 -1,7% +1,1%

OMXH-25 Helsinki 5.146,87 -122,86 -2,3% -5,4%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.226,08 -53,85 -2,4% +9,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.609,51 -36,06 -2,2% -13,7%

PSI 20 Lissabon 5.590,86 -83,20 -1,5% -1,1%

IBEX-35 Madrid 8.573,80 -224,30 -2,5% -1,6%

FTSE-MIB Mailand 26.415,41 -550,69 -2,0% -1,4%

RTS Moskau 1.426,09 -44,01 -3,0% -10,6%

OBX Oslo 1.078,68 -12,20 -1,1% +0,9%

PX Prag 1.447,68 -20,74 -1,4% +1,5%

OMXS-30 Stockholm 2.240,97 -52,81 -2,3% -7,4%

WIG-20 Warschau 2.161,79 -41,34 -1,9% -4,6%

ATX Wien 3.890,27 -126,87 -3,2% +4,0%

SMI Zuerich 12.026,37 -205,60 -1,7% -6,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Uhr Fr, 17:08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1304 -0,3% 1,1339 1,1402 -0,6%

EUR/JPY 130,82 -0,1% 130,78 132,12 -0,1%

EUR/CHF 1,0476 -0,2% 1,0495 1,0550 +1,0%

EUR/GBP 0,8366 +0,0% 0,8381 0,8382 -0,4%

USD/JPY 115,72 +0,2% 115,35 115,88 +0,5%

GBP/USD 1,3513 -0,3% 1,3530 1,3604 -0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,3572 -0,1% 6,3674 6,3587 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 42.651,35 +0,6% 42.160,30 43.608,29 -7,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 93,54 93,10 +0,5% 0,44 +24,9%

Brent/ICE 94,61 94,44 +0,2% 0,17 +22,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.861,88 1.858,65 +0,2% +3,23 +1,8%

Silber (Spot) 23,75 23,57 +0,8% +0,18 +1,9%

Platin (Spot) 1.030,86 1.029,44 +0,1% +1,42 +6,2%

Kupfer-Future 4,51 4,51 +0,2% +0,01 +1,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2022 12:08 ET (17:08 GMT)

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