12.06.2017 16:31:28
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MÄRKTE EUROPA/Anhaltender US-Technologie-Ausverkauf drückt
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Einbruch der großen US-Technologieaktien an Wall Street setzt die europäischen Börsen am Montagnachmittag verstärkt unter Druck. Der Stoxx-Index der europäischen Technologie-Aktien bricht um 4,3 Prozent ein. Angesichts der bevorstehenden US-Zinserhöhung bei gleichzeitiger historischer Überbewertung der Aktien plus einer negativen Studie von Goldman Sachs zur Branche seien endlich die Dämme gebrochen, heißt es im Handel. Auch die großen Indizes müssen Federn lassen: Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 12.693 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,1 Prozent auf 3.548 Zähler nach unten. Die Nasdaq verlor am Freitag 1,8 Prozent und gibt am Montag im frühen Handel um weitere 1,1 Prozent nach.
Nach Einschätzung von Goldman Sachs hat die stark marktüberdurchschnittliche Entwicklung der FAAMG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und Alphabet-Google) in der Zwischenzeit zu Verzerrungen geführt wie extremen Positionierungen. Bei den FAAMG-Aktien handele es sich um zyklische Wachstumswerte, die aber immer stärker wie stabile Konsumgüterwerte behandelt worden seien und somit auch mit einer ähnlich negativen Korrelation zur Zinsentwicklung und sogar noch geringerer Volatilität. Es wird erwartet, dass die Fed am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird.
US-Techgiganten büßen 100 Milliarden USD an Marktkapitalisierung ein "Investoren haben mega-nervös auf den Report von Goldman Sachs zur Überbewertung einzelner Tech-Aktien reagiert", sagt Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners. Die US-Technologiegiganten hatten am Freitag 100 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung verloren. Allerdings hatten sie zuvor seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump über 700 Milliarden Dollar gewonnen. Zudem hatten Amazon und Alphabet-Google die 1.000-Dollar-Marke erreicht, "ein guter Anlass, einmal Geld vom Tisch zu nehmen", wie ein Marktteilnehmer sagt.
Abverkauft werden in Europa vor allem Chip-Werte. So brechen STMicro um 9,4 Prozent ein, ASML um 4,8 Prozent, Dialog Semiconductor um 7,3 Prozent und Infineon um 6,1 Prozent. Im TecDax verlieren Siltronic 7,1 Prozent, der Index selbst gibt um 2,7 Prozent nach. Selbst nur entfernt als Technologiewerte einzuordnende Aktien wie Logitech verlieren 6,2 Prozent. Für Softwarefirmen wie Atos geht es 4,3 Prozent, für SAP 3,9 Prozent und für Sage 2,4 Prozent nach unten.
Sieg von En Marche kann Pariser Börse nicht stützen Für keine erkennbare Bewegung an der Pariser Börse sorgt der Wahlsieg der Partei von Präsident Emmanuel Macron in der ersten Runde bei der Parlamentswahl in Frankreich. Der CAC-40-Index gibt um 1 Prozent nach und liegt damit auf Linie mit den meisten Börsen Europas. "Das war so nicht anders erwartet worden", sagt ein Händler. Auch wenn es sich um ein historisches Ereignis für das Land handele, habe die Börse die Wahl immer nur unter dem Aspekt "marktfreundlich und europafreundlich" gewertet. Hier gebe es seit der Präsidentenwahl keine neuen Erkenntnisse.
"Darüber hinaus darf man aber nicht vergessen, was für eine Erschütterung der französischen Politlandschaft das ist", so der Händler weiter: "Immerhin hat hier eine Bewegung gewonnen, die es vor zwei Jahren nicht einmal gab. Außerdem sind die Sozialisten fast nicht mehr existent. Die En-Marche-Bewegung von Macron hat über 32 Prozent erzielt, die Sozialisten liegen nur knapp um 10 Prozent.
Rotation in Düngemittelhersteller Geld fließt in die Hersteller von Düngemitteln. K+S steigen um 3,6 Prozent, in Oslo ziehen Yara um 1,8 Prozent an. Uralkali und Belarus wollen laut Presseberichten am Dienstag über eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit sprechen. Das könnte die Preise stabilisieren und damit die Kurse in der gesamten Branche stützen.
Liberbank haussieren in Madrid mit Aufschlägen von mehr als 30 Prozent. Grund sind ein Leerverkaufsverbot der spanischen Aufsicht sowie eine positive Studie von Kepler Cheuvreux. Die Liberbank-Aktie war in der vergangenen Woche nach der Übernahme der Banco Popular durch Santander um 40 Prozent eingebrochen. Ursächlich war die Sorge der Anleger, dass Liberbank wegen der faulen Kredite in der Bilanz zu einer Kapitalerhöhung gezwungen werden könnte. Diese Sorge ist nach Einschätzung von Kepler aber übertrieben.
Im SDAX ziehen Hornbach Holding um 2 Prozent an. Die Hornbach-Gruppe hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres deutlich zugelegt und den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Die Warburg-Analysten sprechen von einer positiven Überraschung. Erfreulich sei vor allem die Verbesserung der Bruttomarge, habe diese doch in den vergangenen Jahren stets unter Druck gestanden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.542,96 -1,20 -43,11 7,67 Stoxx-50 3.183,06 -0,84 -27,01 5,73 DAX 12.682,71 -1,04 -133,01 10,47 MDAX 25.112,30 -1,17 -298,27 13,17 TecDAX 2.239,96 -2,98 -68,88 23,64 SDAX 11.069,26 -1,81 -204,59 16,28 FTSE 7.522,34 -0,07 -4,99 5,31 CAC 5.238,63 -1,15 -61,08 7,74Bund-Future 165,15 0,18 1,44
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1204 -0,08% 1,1212 1,1190 +6,5% EUR/JPY 123,04 -0,42% 123,57 123,79 +0,1% EUR/CHF 1,0848 -0,11% 1,0860 1,0852 +1,3% EUR/GBP 0,8847 +0,70% 0,8786 1,1383 +3,8% USD/JPY 109,81 -0,36% 110,20 110,62 -6,1% GBP/USD 1,2665 -0,77% 1,2762 1,2738 +2,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,39 45,83 +1,2% 0,56 -18,3% Brent/ICE 48,75 48,15 +1,2% 0,60 -17,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,24 1.266,40 +0,1% +1,84 +10,1% Silber (Spot) 17,08 17,20 -0,7% -0,12 +7,2% Platin (Spot) 947,20 940,20 +0,7% +7,00 +4,8% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,5% -0,01 +4,7% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
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June 12, 2017 09:58 ET (13:58 GMT)
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