ATX
12.08.2013 18:54:31
|
MÄRKTE EUROPA/Aufholjagd gleicht Aktienverluste aus
Allerdings war das Geschäft am Aktienmarkt zum Wochenauftakt erneut dünn. Vorübergehend waren die Indizes deutlich gefallen, belastet unter anderem von den Spekulationen um ein weiteres Rettungspaket für Griechenland. Nach Einschätzung der Commerzbank sind die umfangreichen Berechnungen der Troika zur Schuldentragfähigkeit Griechenlands wohl nicht viel wert, wenn jetzt schon wieder Geld fehle. Laut "Spiegel" rechnet die Bundesbank spätestens Anfang 2014 mit einem weiteren Rettungspaket für Griechenland. Vor kurzem hatte bereits der IWF gewarnt, dass Griechenland zusätzliche Mittel benötigen werde. Der Euro reagierte weitgehend resistent auf die Spekulationen.
Am Aktienmarkt rückte der kleine Verfallstermin an der Eurex am Freitag in den Blick. Derzeit gebe es schnelle Wechsel zwischen Leereindeckungen - also Käufen derjenigen, die bisher auf fallende Kurse gesetzt haben - und dem Aufbau von Absicherungen. Der DAX liege in einer Handelsspanne zwischen 8.200 und 8.450 Punkten, ein Ausbruch sei nicht in Sicht, hieß es.
Besser sah es in der zweiten Reihe aus, sowohl im MDAX als auch im TecDax war die Hausse auf allen Zeitebenen intakt. Am Morgen hatte der MDAX ein neues Allzeithoch markiert und der TecDAX den höchsten Stand seit November 2007. "Die Sommerrally hat noch einmal Anschlussgewinne gebracht", sagte Petra von Kerssenbrock, technische Analystin der Commerzbank. Sollte sich die Konsolidierung in der ersten Reihe allerdings ausdehnen, sollten auch Rücksetzer im MDAX und TecDAX Richtung 100-Tage-Durchschnittslinien nicht überraschen.
Chemie-, Automobil- und Rohstoffwerte gefragt
Bei den von China abhängigen Werten gewannen BASF 2,0 Prozent und Lanxess 2,7 Prozent. Die Aktien des Düngemittelherstellers K+S legten um 2,1 Prozent zu. Bei den ebenfalls chinaabhängigen Autotiteln stiegen VW um 1,7 Prozent und BMW um 1,2 Prozent. Während die Indizes der europäischen Chemiewerte und der Automobilaktien um jeweils 0,5 Prozent stiegen, gewann der Index der Rohstofftitel sogar 1,3 Prozent. Rohstofftitel gelten als besonders stark abhängig vom chinesischen Wachstum. ArcelorMittal gewannen 1,7 Prozent.
Ins Plus gedreht hatten ThyssenKrupp mit einem Anstieg um 0,7 Prozent. Im frühen Geschäft hatten sie mit Berichten um eine Kapitalerhöhung noch im Minus gelegen. Den Berichten zufolge plant der Stahlkonzern spätestens im September, möglicherweise aber auch schon in der kommenden Woche, zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Euro bei institutionellen Investoren einzusammeln.
Deutsche Börse mit Rückschlag
An der Spitze der DAX-Verlierer standen die Papiere der Deutschen Börse mit einem Abschlag von 2,7 Prozent. Verursacht wurde das Minus von einer Verkaufsempfehlung durch equinet und von einem Bericht im Wall Street Journal Deutschland. Das WSJ berichtete, US-Regulierungsbehörden könnten den zur Deutschen Börse gehörenden Dienst namens "Need to know News" unter die Lupe nehmen, mit dem Konjunkturdaten der US-Regierung mit Hochgeschwindigkeit an Finanzunternehmen weitergeleitet werden. "Das Problem ist bekannt und könnte die Börse in Schwierigkeiten bringen", sagte ein Händler. Mit der ultraschnellen Nachrichtenbelieferung vor allem der Algo-Trader lasse sich aus Sicht der Börse gutes Geld verdienen; allerdings könne eine immer striktere Regulierung der US-Behörden "dieses Geschäft versiegen lassen".
Die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr trieb die Bilfinger-Aktie um gut 3 Prozent in die Höhe. Die Geschäftszahlen des Baukonzerns waren zwar auf der Ergebnisseite etwas unter den Erwartungen geblieben. Allerdings hat Bilfinger die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt. Die Aktien von Telekom Austria verloren 1,6 Prozent. Gelang dem Wettbewerber Deutsche Telekom im zweiten Quartal noch ein Umsatzplus, gingen bei den Österreichern Erlöse und das operative Ergebnis weiter zurück.
Im TecDAX profitierten QSC mit einem Plus von 9,5 Prozent von einem guten Quartalsbericht und MorphoSys gewannen mit einer höheren Gewinnprognose 4,8 Prozent.
Europäische Schlussstände von Montag, den 12. August 2013:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.827,15 1,53 +0,1% 7,3 Stoxx-50 2.739,32 2,87 +0,1% 6,3 Stoxx-600 306,08 0,16 +0,1% 9,4 Frankfurt XETRA-DAX 8.359,25 20,94 +0,3% 9,8 London FTSE-100 6.574,34 -9,05 -0,1% 11,5 Paris CAC-40 4.071,68 -4,87 -0,1% 11,8 Amsterdam AEX 375,61 0,21 +0,1% 9,6 Athen ATHEX-20 334,09 6,55 +2,0% 7,9 Brüssel BEL-20 2.818,38 10,71 +0,4% 13,8 Budapest BUX 18.705,38 -1,40 -0,0% 2,9 Helsinki OMXH-25 2.442,54 11,35 +0,5% 10,5 Istanbul ISE NAT. 30 91.402,15 2584,40 +2,9% -6,5 Kopenhagen OMXC-20 562,73 2,29 +0,4% 13,4 Lissabon PSI 20 5.966,69 -4,94 -0,1% 5,4 Madrid IBEX-35 8.717,70 -17,80 -0,2% 6,7 Mailand FTSE-MIB 17.262,86 76,30 +0,4% 6,1 Moskau RTS 1.326,53 0,81 +0,1% -13,1 Oslo OBX 460,65 -0,59 -0,1% 12,3 Prag PX 970,28 -2,01 -0,2% -6,6 Stockholm OMXS-30 1.253,69 -0,10 -0,0% 13,5 Warschau WIG-20 2.440,05 25,77 +1,1% -5,8 Wien ATX 2.481,68 9,25 +0,4% 3,4 Zürich SMI 8.000,60 23,26 +0,3% 17,3DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.01 Uhr Fr, 17.51 Uhr EUR/USD 1,3307 -0,15% 1,3327 1,3342 EUR/JPY 128,4289 -0,16% 128,6384 128,4705 EUR/CHF 1,2312 -0,01% 1,2313 1,2297 USD/JPY 96,5005 0,00% 96,5030 96,3040 GBP/USD 1,5472 -0,14% 1,5495 1,5509 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/flf (END) Dow Jones Newswires
August 12, 2013 12:23 ET (16:23 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 23 PM EDT 08-12-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!