26.01.2018 10:01:54
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MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Börsen am Gängelband des Euro
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Augen der Akteure an den europäischen Aktienmärkten sind am Freitagmorgen vor allem auf den Euro gerichtet. Je nachdem, ob der Euro zulegt - wie vermehrt in dieser Woche - oder nachgibt, fallen bzw. steigen die Aktienkurse. Am Donnerstag hatte der auch von US-Finanzminister Mnuchin schwach geredete Dollar dafür gesorgt, dass es mit den Aktienkursen etwas deutlicher nach unten ging.
Am Freitagmorgen zeigt sich der Dollar zwar wieder etwas leichter, mit 1,2466 Dollar hat der Euro das frühe Tagestief von 1,2370 aber schon wieder deutlich hinter sich gelassen. Das Bekenntnis von US-Präsident Donald Trump vom Vorabend für einen starken Dollar verpufft damit bereits wieder. Ein billigerer Euro ist günstig für die europäische Exportindustrie, wobei der DAX diesbezüglich als besonders reagibel gilt.
Entsprechend sah es vorbörslich noch nach einer etwas stärkeren Erholung der Aktienkurse aus. Tatsächlich liegt der DAX im Frühhandel nach einem knapp behaupteten Start nur 0,2 Prozent im Plus bei 13.327 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 kommt um 0,3 Prozent voran auf 3.639 Zähler.
Mit Spannung wird vor allem auch wegen des zuletzt dominierenden Dollarthemas auf den Auftritt des US-Präsidenten auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am frühen Nachmittag gewartet. Geprägt ist der Tag daneben von der Konjunktur, denn aus den USA werden die BIP-Daten für das vierte Quartal erwartet. Sollte das Wachstum höher als die erwarteten 2,9 Prozent ausfallen, könnte das die Zinserhöhungsfantasie in den USA anheizen und damit den Dollar stützen, also den Euro drücken. Das könne dann möglicherweise an den europäischen Börsen für Rückenwind sorgen, so Marktteilnehmer. Zudem werden BIP-Daten aus Großbritannien und die US-Aufträge für langlebige Investitionsgüter veröffentlicht.
Gute LVMH-Zahlen stützen Luxusgütersektor
Gute Quartalszahlen von Intel halten die Rally im Technologiesektor am Laufen. Allerdings legt der entsprechende Subindex lediglich um 0,2 Prozent zu. Der US-Chiphersteller übertraf mit seinem Umsatzrekord die Erwartungen deutlich. "Das zeigt, dass Analysten die Auswirkungen des Konjunkturbooms in der Branche noch immer nicht richtig eingepreist haben und damit weiter Aufwärtspotenzial für die Kurse besteht", sagt ein Händler. Infineon ziehen um ein halbes Prozent an, ASML um 0,3 Prozent.
Geschäftszahlen hat der Schweizer Aroma- und Duftstoffhersteller Givaudan vorgelegt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn hätten die Erwartungen übertroffen, heißt es dazu in ersten Reaktionen. Die Analysten von Davy machen aber auch Negativpunkte aus. So sei die operative Gewinnmarge unter die Konsensschätzung gesunken. Andererseits sei sie bereinigt um Einmaleffekte gestiegen. Die Analysten von Vontobel weisen auf eine gestiegene Verschuldung bei Givaudan hin. Entgegen der vorbörslichen positiven Kursindikationen fallen Givaudan um 2 Prozent. Für die Aktie des deutschen Wettbewerbers Symrise geht es um 1 Prozent zurück.
Deutlich besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen von LVMH sorgen für steigende Kurse im Luxusgütersektor. Der Umsatz sei mit 13 Prozent stärker als gedacht gestiegen, auch der bereinigte Gewinn liege über den Schätzungen. Nach den jüngsten Zahlen aus der Branche habe man damit nicht gerechnet, heißt es im Handel. LVMH ziehen um 4,2 Prozent an, Kering um 3,0 und Christian Dior um 3,8 Prozent. Richemont kommen um 0,5 Prozent voran.
Im SDAX geht es für VTG etwas überraschend um 1,2 Prozent nach oben. Der Eisenbahnwaggonverleiher befürchtet erhebliche kartellrechtliche Auflagen bei der geplanten Übernahme des französischen Waggonvermieters Nacco. VTG will deshalb rund 30 Prozent des Güterwagenbestandes von Nacco verkaufen, was neben Verzögerungen den erhofften Gewinnbeitrag deutlich reduzieren wird. Die VTG-Aktie hatte am Vortag nach einer Abstufung schwach im Markt gelegen.
Verluste gibt es bei Aktien von Satellitenbetreibern, nachdem es beim Start einer europäischen Rakete mit zwei Telekommunikationssatelliten an Bord zu Problemen gekommen ist. Die Trägerrakete platzierte die beiden Satelliten - einer davon vom Luxemburger Unternehmen SES - nicht an der richtigen Stelle. SES verlieren 4,1 Prozent, Eutelsat 3,7 Prozent.
Am Rohstoffmarkt ziehen die Preise wieder leicht an, weil der schwächelnde Dollar die in Dollar gehandelten Rohstoffe für Käufer aus dem Nicht-Dollar-Raum billiger macht. Der Goldpreis legt beispielsweise um 0,6 Prozent zu auf 1.355 Dollar.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.642,76 0,35 12,61 3,96
Stoxx-50 3.257,51 0,40 12,85 2,51
DAX 13.321,46 0,17 23,10 3,13
MDAX 26.905,36 0,15 40,04 2,69
TecDAX 2.644,34 0,36 9,40 4,56
SDAX 12.448,15 -0,15 -18,09 4,72
FTSE 7.645,16 0,39 29,32 -0,94
CAC 5.522,07 0,75 40,87 3,94
Bund-Future 160,33 0,05 -0,9
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.392,79 0,54 140,67 6,77
S&P-500 2.839,25 0,06 1,71 6,20
Nasdaq-Comp. 7.411,16 -0,05 -3,90 7,36
Nasdaq-100 6.916,30 -0,04 -3,05 8,13
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,09 0,4 2,08 88,6
5 Jahre 2,42 0,0 2,42 49,8
7 Jahre 2,55 0,3 2,55 30,4
10 Jahre 2,62 0,1 2,62 18,0
30 Jahre 2,89 0,7 2,88 -17,6
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:55 % YTD
EUR/USD 1,2459 +0,04% 1,2454 1,2487 +3,7%
EUR/JPY 135,75 -0,07% 135,84 135,77 +0,4%
EUR/CHF 1,1651 -0,23% 1,1678 1,1679 -0,5%
EUR/GBP 0,8755 +0,11% 0,8746 1,1422 -1,5%
USD/JPY 108,97 -0,08% 109,05 108,71 -3,3%
GBP/USD 1,4230 -0,08% 1,4241 1,4264 +5,3%
Bitcoin
BTC/USD 10.657,95 -4,50% 11.210,00 11.010,01 -25,80
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,39 65,51 -0,2% -0,12 +8,2%
Brent/ICE 70,27 70,42 -0,2% -0,15 +5,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.356,12 1.348,04 +0,6% +8,08 +4,1%
Silber (Spot) 17,51 17,27 +1,4% +0,24 +3,4%
Platin (Spot) 1.021,50 1.016,00 +0,5% +5,50 +9,9%
Kupfer-Future 3,21 3,20 +0,1% +0,00 -2,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/sha
(END) Dow Jones Newswires
January 26, 2018 04:01 ET (09:01 GMT)
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ASML NV | 683,50 | -1,01% | |
Christian Dior S.A. | 598,00 | 1,87% | |
COMPAGNIE FINANCIERE RICHEMONT SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 15,10 | 7,09% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,10 | 0,77% | |
Eutelsat Communications (spons. ADRs) | 0,53 | -0,94% | |
Eutelsat CommunicationsAct. | 2,25 | -2,94% | |
Givaudan AG | 2 459,00 | -0,08% | |
Givaudan AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-50th Sh | 83,00 | 0,00% | |
Infineon AG | 31,70 | 0,70% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 31,20 | 0,65% | |
Kering | 237,15 | 0,27% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 125,00 | 0,81% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 631,50 | -0,13% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 53,32 | 1,08% | |
Richemont | 74,28 | 0,16% | |
Salzgitter | 16,16 | 3,72% | |
SES Global S.A. (Bearer FDRS) | 2,94 | -1,08% | |
Symrise AG | 102,05 | 0,69% |
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