ATX
05.03.2013 18:35:30
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MÄRKTE EUROPA/Billiges Geld und gute Konjunktur treiben Aktien
Von MICHAEL DENZIN
Mit kräftigem Plus haben sich Europas Börsen am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Gute Quartalszahlen von Unternehmen, Aussicht auf weiter billiges Geld der Zentralbanken und der Sprung der US-Börse auf ein neues Allzeit-Hoch beflügelte die Stimmung. Der Dow-Jones-Index übersprang damit die alte Rekordmarke von Oktober 2007 und erreichte mit über 14.286 Punkten den höchsten jemals erzielten Stand. Sämtliche Branchen schlossen kräftig im Plus, besonders gesucht waren Auto- und Rohstoff-Aktien. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 2,4 Prozent auf 2.683 Zähler, der Dax legte um 2,3 Prozent auf 7.870 Punkte zu. Nur der Euro notierte kaum verändert um 1,3020 Dollar.
"Die Stimmung an den Märkten bleibt relativ gut", sagte Gary Yau von der Credit Agricole. Kurstreiber waren Aussagen der Vizepräsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen. Sie hält die lockere Geldpolitik in den USA weiterhin für notwendig. Auch in Europa hofft man nun auf eine positive Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Die Analysten der Credit Suisse meinen, die EZB dürfte zumindest den Grundstein für eine weitere Zinssenkung legen. Denkbar sei auch, dass sie die Sicherheitsleistungen der Banken für frisches EZB-Geld weiter lockert.
An den Zinsmärkten spiegelte sich dies im Rückgang der Renditen: Eine Auktion kurzlaufender Anleihen des Euro-Rettungsfonds ESM erbrachte sogar negative Renditen. Damit zahlen Investoren letzlich eine Gebühr, damit ihre Gelder vom ESM verwahrt werden. Die Rendite fiel auf minus 0,003 Prozent, nachdem sie Anfang Februar noch bei plus 0,0158 Prozent lag.
Gute Nachrichten gab es auch von der Konjunktur: In den USA stieg der wichtige ISM-Index für den Service-Bereich an, obwohl ein Rückgang befürchtet wurde. Der Index ist für den US-Markt von besonderer Bedeutung, da 85 Prozent aller Arbeitsplätze vom Dienstleistungs-Sektor abhängen. Zusätzlichen Rückenwind gaben die Einkaufsmanager-Indizes aus Europa. Vor allem die Aufwärtsrevision der Indizes in Frankreich und Deutschland war ein Kurstreiber für die Märkte, hieß es von den Analysten bei Nomura. In Großbritannien zog der Index sogar überraschend deutlich an, das Pfund sprang darauf nach oben.
Deutlich im Plus notierten die Aktien vieler europäischer Großunternehmen, die Geschäftszahlen vorgelegt haben. Fast alle Konzerne konnten mit ihren Daten die Anleger überzeugen. Im Rohstoffsegment war der Minenkonzern XStrata auf Rally-Kurs und sprang 6,8 Prozent. Auch die Aktie des Rohstoffhändlers Glencore legte nach guten Geschäftszahlen 5,2 Prozent zu. Unter den Versicherungstiteln stiegen Standard Chartered in London nach ebenfalls gut aufgenommenem Quartalsausweis um 3,2 Prozent
Im Dax stiegen die Titel von Beiersdorf, RWE und Deutsche Post nach ihren Zahlenausweisen. Angeführt werden die Gewinner von Deutsche Post-Aktien, die um 5,8 Prozent auf 17,99 Euro sprangen. Alle Gewinnkennziffern liegen über den Erwartungen der Analysten. "Die Margen sind im vierten Quartal gestiegen, das ist eine gute Nachricht", sagte ein Händler. Zudem konnte der Logistiker in sämtlichen Sparten des Unternehmens Gewinne erzielen.
Bei RWE ging es nach besseren Zahlen um 1,1 Prozent nach oben. Den wichtigen Ergebnisausblick hat der Versorger nicht wie von einigen Analysten befürchtet weiter heruntergenommen. Die Aktien von Konkurrent E.ON kletterten um 1,8 Prozent. Beiersdorf-Aktien stiegen trotz weniger guter Zahlen um 0,6 Prozent: Der Nivea-Hersteller versprach, bei gutem Geschäftsverlauf künftig höhere Dividenden zu zahlen.
Auch die Autowerte waren stark gesucht. Vor allem Daimler profitierten weiter vom deutlichen Anstieg ihrer US-Absatzzahlen im Februar. Daimler-Aktien stiegen um 3,7 Prozent auf 46,66 Euro. VW stiegen um 2,4 Prozent, BMW um 2,9 Prozent. ThyssenKrupp legten um 3,2 Prozent zu, nachdem die Analysten der Bank of America ihre Verkaufsempfehlung beendeten.
Im MDAX standen Konjunktur-Titel im Fokus. Unter anderem stiegen Klöckner, Hochtief und Kuka jeweils um die 4 Prozent.
=== Europäische Schlussbörsen vom Dienstag, 5. März. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.683,02 63,24 +2,4% 1,8 . Stoxx-50 2.682,05 46,79 +1,8% 4,1 . Stoxx-600 294,11 5,22 +1,8% 5,2 Frankfurt XETRA-DAX 7.870,31 178,63 +2,3% 3,4 London FTSE-100 6.431,95 86,32 +1,4% 9,1 Paris CAC-40 3.787,19 77,43 +2,1% 4,0 Amsterdam AEX 346,50 6,92 +2,0% 1,1 Athen ATHEX-20 319,24 -0,80 -0,3% 3,1 Brüssel BEL-20 2.590,68 48,78 +1,9% 4,6 Budapest BUX 18.836,16 216,10 +1,2% 3,6 Helsinki OMXH-25 2.378,81 40,05 +1,7% 7,6 Istanbul ISE NAT. 30 100.276,24 592,78 +0,6% 2,6 Kopenhagen OMXC-20 562,55 5,99 +1,1% 13,4 Lissabon PSI 20 5.912,45 115,07 +2,0% 6,6 Madrid IBEX-35 8.246,30 177,00 +2,2% 3,1 Mailand FTSE-MIB 15.974,30 432,13 +2,8% -1,8 Moskau RTS 1.523,34 25,63 +1,7% -0,2 Oslo OBX 441,81 6,90 +1,6% 7,7 Prag PX 1.017,01 11,13 +1,1% -2,1 Stockholm OMXS-30 1.217,41 13,94 +1,2% 10,2 Warschau WIG-20 2.477,68 38,71 +1,6% -4,3 Wien ATX 2.509,59 46,28 +1,9% 4,5 Zürich SMI 7.718,46 127,94 +1,7% 13,1
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.18 Uhr Mo, 17.53 Uhr EUR/USD 1,3018 -0,08% 1,3028 1,2994 EUR/JPY 121,5894 0,22% 121,3165 121,2833 EUR/CHF 1,2279 0,08% 1,2269 1,2246 USD/JPY 93,3810 0,25% 93,1500 93,3450 GBP/USD 1,5103 -0,07% 1,5114 1,5080 .=== Kontakt zum Autor: michael.denzin@dowjones.com
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March 05, 2013 12:04 ET (17:04 GMT)
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