06.12.2016 08:46:48
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MÄRKTE EUROPA/Blicke der Börsen richten sich auf die EZB
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa werden zum Handelsstart am Dienstag knapp im Plus erwartet. Nach dem "Nein" zum Verfassungsreferendum in Italien richten sich die Blicke der Investoren bereits auf den nächsten Event: Das Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag Es wird allgemein erwartet, dass die Währungshüter das Wertpapierkaufprogramm um 6 Monate verlängern. In der Pressekonferenz dürfte EZB-Präsident Mario Draghi auch zur Situation in Italien und dem italienischen Bankensektor befragt werden. Der Dax wird am Morgen 0,2 Prozent höher bei 10.715 Punkten erwartet, auch der Euro-Stoxx-50 sollte knapp im Plus starten.
Viele italienische Banken drohen unter einem Berg fauler Kredite zu ersticken und benötigen dringend frisches Kapital. Unmittelbar auf Messers Schneider steht nach dem "Nein" der Italiener der geplante Debt-to-Equity-Swap für Monte dei Paschi. Sollte dieser scheitern, droht ein Bail-In der Anteilseigner, wovon viele italienische Privatanleger betroffen sein würden. Beobachter fürchten, dass dies eine Kapitalflucht aus dem Sektor auslösen könnte. An den Anleihemärkten ist die Flucht in die sicheren Häfen bereits zu erkennen, so stiegen dei Renditen der japanischen Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren auf den höchsten Stand seit zehn Monaten.
Bundesverfassungsgericht mit Atom-Urteil im Fokus Im Blick steht zudem das Urteil des Bundesverfassungsgericht zum Atomausstieg am Vormittag. Das Gericht entscheidet darüber, ob die Betreiber Anspruch auf Entschädigungen in Milliardenhöhe haben. "Eine Abweisung der Klage wird erwartet und ist eingepreist", sagt ein Händler. Alles andere wäre eine Überraschung und würde die Versorger-Aktien nach oben treiben.
Die Bundesregierung hatte 2011 nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima unter anderem die sofortige Abschaltung einiger Atomkraftwerke verfügt. Die drei Energiekonzerne Eon, Vattenfall und RWE sehen in dem im Juli 2011 beschlossenen sogenannten zweiten Atomausstiegsgesetz eine Enteignung und fordern einen grundsätzlichen Anspruch auf Entschädigungen, die Medienberichten zufolge bis zu 20 Milliarden Euro betragen könnten.
Bieterkampf um Actelion könnte starten Im Handel stellt man sich auf steigende Kurse bei Actelion ein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, erwägt Sanofi eine Gegenofferte für Actelion. Derzeit befinden sich die Schweizer in Übernahmegesprächen mit Johnson & Johnson. Die Amerikaner sollen mehr als 250 Dollar je Aktie bzw mehr als 27 Milliarden Dollar geboten haben. "Es zeichnet sich ein Übernahmekampf um Actelion an", sagt ein Händler. Gut möglich, dass auch andere Unternehmen wie Roche oder Pfizer noch Interesse bekunden werden. Bei Sanofi war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Mit Kursverlusten wird dagegen bei Braas Monier angesichts der gerichtlichen Verfügung gegen die Kapitalerhöhung durch den Bieter Standard Industries gerechnet. "Da wird mit immer härteren Bandagen gekämpft", sagt ein Händler. Der Charakter einer feindlichen Übernahme werde immer klarer, was für Verunsicherungen bei Anlegern sorge, da sie sich auf überraschende Störfeuer einstellen müssten. Erste Indikationen sehen die Aktie 2 Prozent leichter.
Börsenneulinge steigen in den MDAX auf Die erst vor kurzem an die Börse gekommenen innogy und Uniper steigen im Dezember bereits in den MDAX auf. Rhön-Klinikum und DMG Mori werden den Platz freimachen und steigen in den SDAX ab, wo sie LEIFHEIT und Ferratum ersetzen. In den TecDax wird derweil die Medigene-Aktie aufgenommen, welche die Titel der AIXTRON verdrängt. Den Schritt begründete die Deutsche Börse mit der Fast-Exit-Regel, da Aixtron hinsichtlich der Marktkapitalisierung die Kriterien für einen Verbleib im TecDAX nicht mehr erfülle. Die Änderungen werden zum 19. Dezember 2016 wirksam. Da an der Börse mit diesen Entscheidungen gerechnet wurde, dürften die Kurse der betroffenen Unternehmen auf das Index-Reshuffle kaum reagieren. === DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 18.01 Uhr EUR/USD 1,0742 -0,2% 1,0760 1,0725 EUR/JPY 122,54 -0,0% 122,56 122,36 EUR/CHF 1,0824 -0,1% 1,0838 1,0833 GBP/EUR 1,1871 +0,0% 1,1833 1,1847 USD/JPY 114,08 +0,2% 113,82 114,10 GBP/USD 1,2751 +0,2% 1,2732 1,2704 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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December 06, 2016 02:15 ET (07:15 GMT)
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