Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
25.01.2018 18:10:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen am EZB-Tag schwach - Euro gewinnt

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schlossen am Donnerstag im Minus. Wie so häufig in der Vergangenheit brachte die Frage- und Antwortrunde im Anschluss an die EZB-Sitzung reichlich Volatilität an die Märkte. Nachdem die Europäische Zentralbank zunächst ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt hatte, hatte EZB-Präsident Mario Draghi keinen Pfeil mehr im Köcher. Zur aktuellen Stärke im Euro sagte Draghi nichts Konkretes. Im Gegensatz zu US-Finanzminister Steven Mnuchin, der am Vortag in Davos noch den Dollar schwach geredet hatte, wurden die Aussagen von Draghi im Devisenhandel als "lauwarmer Kommentar" eingestuft.

Draghi lieferte trotz des veränderten Umfeldes nichts Neues, das war den Märkten zu wenig. Angesichts des kräftigen Aufschwungs in der Eurozone und der damit perspektivisch anziehenden Löhne und letztlich auch Inflationsraten läuft die Notenbank nach Einschätzung der NordLB in Gefahr, hinter die Kurve zu geraten und den Startschuss für die dringend gebotene Abkehr von ihrer ultraexpansiven Politik zu verpassen.

"Viele Markteilnehmer hatten angesichts des stark angestiegenen Euro-Dollar-Kurses mit mehr als einer Wiederholung der vorangegangen Pressekonferenz gerechnet", so Christoph Kutt, Leiter Zinsstrategie bei der DZ Bank. Die Nachricht von Draghi laute, dass die EZB nicht nochmal expansiver wird und die Krisenmedikamente angesichts einer robusten Konjunkturentwicklung langsam reduziert. Entsprechend zeigte der Euro weiter Stärke und die Renditen stiegen. Die Renditen der zehnjährigen Bundessanleihen kletterten auf 0,62 Prozent, der Euro stieg zwischenzeitlich über 1,25 Dollar. In diesem Umfeld fiel der DAX um 0,9 Prozent auf 13.298 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,4 Prozent auf 3.630 Punkte nach.

Übernahmefantasie weicht aus Clariant

Der aktivistische Investor White Tale streicht beim Schweizer Spezialchemieunternehmen Clariant die Segel und verkauft seine Beteiligung im Wert von geschätzten 2,36 Milliarden Franken an die saudi-arabische Sabic. Der Aktienkurs von Clariant rutschte um 8,1 Prozent ab. "Mit der Kapitulation von White Tale fehlt ein Stachel im Fleisch, der auf eine Aufspaltung drängt", erklärte ein Händler. Die Chancen, dass Clariant nun das Ziel einer feindlichen Übernahme werde, seien wohl gesunken.

Die Aktien der Aryzta fielen aufgrund einer Gewinnwarnung um fast 21 Prozent und machten den Schweizer Tiefkühl- und Convenience-Backwaren-Konzern zum größten Verlierer im Stoxx-Europe-600. Einen Kurseinbruch um 11,3 Prozent gab es bei Zumtobel. Der österreichische Beleuchtungsexperte hatte mitgeteilt, dass die aktuelle Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 nicht erreicht werden kann.

Linde profitiert von guten Praxair-Zahlen

Noch deutlicher als erhofft ist der Linde-Fusionspartner Praxair im vierten Quartal gewachsen. Sowohl das Mengen- als auch das Preiswachstum entwickelten sich ausgezeichnet. Der Umsatz bei Praxair sprang bereinigt um 8 Prozent. Nach den deutlichen Kursverlusten legte die Linde-Aktie um 2,8 Prozent zu.

Software AG brachen um 9 Prozent ein. Das Unternehmen habe in der Analystenkonferenz erneut die Dollar-Empfindlichkeit betont, die spürbare Auswirkungen auf den Umsatz im ersten Quartal haben werde, hieß es. Die Analysten von Bryan Garnier bezeichneten derweil die 2017er Zahlen wie auch den Ausblick auf 2018 als im Großen und Ganzen erwartungsgemäß. Als belastend stuften sie ein, dass Vorstandschef Karl-Heinz Streibich das Unternehmen verlassen werde, zur Nachfolge aber noch nichts zu hören sei.

STMicro legten nach der Zahlenvorlage um 0,7 Prozent zu. Die Ergebnisse von STMicroelectronics sind laut der UBS im vierten Quartal besser ausgefallen als erwartet, vor allem aufgrund der guten Entwicklung bei Smartphones. Die Analysten betonten besonders, dass die Investitionen 2018 auf hohem Niveau bleiben sollen, weil für das zweite Halbjahr ein starkes Wachstum erwartet werde. In Helsinki ging es für Kone um 1,2 Prozent nach unten. Die Auftragslage des Aufzugsherstellers sei zwar gut, allerdings belaste der Ausblick, wonach die Marge auch 2018 sinken dürfte.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.630,15 -13,07 -0,4% +3,6%

. Stoxx-50 3.244,66 -15,88 -0,5% +2,1%

. Stoxx-600 398,60 -2,19 -0,5% +2,4%

Frankfurt XETRA-DAX 13.298,36 -116,38 -0,9% +3,0%

London FTSE-100 London 7.612,61 -30,82 -0,4% -0,6%

Paris CAC-40 Paris 5.481,21 -13,94 -0,3% +3,2%

Amsterdam AEX Amsterdam 565,07 -0,96 -0,2% +3,8%

Athen ATHEX-20 Athen 2.235,62 -25,90 -1,1% +7,3%

Brüssel BEL-20 Bruessel 4.144,23 -2,52 -0,1% +4,2%

Budapest BUX Budapest 40.431,65 -548,12 -1,3% +2,7%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.026,42 -51,25 -1,3% +2,8%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 145.084,99 -1258,68 -0,9% +2,9%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.029,22 -15,59 -1,5% +0,5%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.752,25 +14,42 +0,3% +7,0%

Madrid IBEX-35 Madrid 10.595,30 +32,30 +0,3% +5,5%

Mailand FTSE-MIB Mailand 23.684,72 +62,10 +0,3% +8,1%

Moskau RTS Moskau 1.311,21 +18,89 +1,5% +13,6%

Oslo OBX Oslo 755,87 -7,50 -1,0% +1,8%

Prag PX Prag 1.133,76 -4,81 -0,4% +5,2%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.604,49 -26,71 -1,6% +1,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.589,30 -32,29 -1,2% +5,2%

Wien ATX Wien 3.652,52 -20,60 -0,6% +6,8%

Zürich SMI Zuerich 9.482,96 -64,61 -0,7% +1,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Mi, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,2489 +0,53% 1,2423 1,2385 +4,0%

EUR/JPY 135,73 +0,17% 135,50 135,17 +0,3%

EUR/CHF 1,1688 -0,23% 1,1715 1,1713 -0,2%

EUR/GBP 0,8750 +0,55% 0,8702 1,1477 -1,6%

USD/JPY 108,69 -0,37% 109,09 109,14 -3,5%

GBP/USD 1,4272 -0,03% 1,4276 1,4212 +5,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.909,01 -1,72% 11.450,01 10.918,74 -24,05

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,07 65,61 +0,7% 0,46 +9,3%

Brent/ICE 70,89 70,53 +0,5% 0,36 +6,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.361,86 1.358,51 +0,2% +3,35 +4,5%

Silber (Spot) 17,60 17,57 +0,2% +0,03 +3,9%

Platin (Spot) 1.023,05 1.017,00 +0,6% +6,05 +10,1%

Kupfer-Future 3,21 3,22 -0,2% -0,01 -2,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 25, 2018 12:10 ET (17:10 GMT)

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