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06.12.2012 19:12:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen auf Jahreshochs - EZB entfacht Zinsfantasie

Von Thomas Leppert Dax und Euro-Stoxx-50 haben am Donnerstag Jahreshochs verzeichnet. Und das, obwohl in einigen Ländern Europas die Schuldenkrise tobt und die EZB über weitere Zinssenkungen nachdenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Es gilt als ausgemacht, dass die Börse die wirtschaftliche Entwicklung um rund sechs Monate vorwegnimmt. Wenn man danach geht, scheint 2013 ein gutes Jahr zu werden.

   Der deutsche Leitindex schloss mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 7.534,54 Punkten, nachdem er zuvor bei 7.554,51 Punkten ein neues Jahreshoch markiert hatte. Mit Allianz, Deutscher Post, BASF, Bayer, Lufthansa, Merck und Beiersdorf stiegen gleich sieben Aktien aus dem DAX auf ein 52-Wochen-Hoch.

   Aber auch im übrigen Europa gingen die Aktionäre vor Weihnachten an der Börse shoppen. Der Euro-Stoxx-50, der ebenfalls ein neues Jahreshoch markierte, legte um 0,4 Prozent auf 2.603 Punkte zu. Nur der Stoxx-50 mit den Werten aus der Schweiz und Großbritannien hat sein bisheriges Jahreshoch noch vor Augen.

   Die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank brachten zunächst keine Überraschungen. Beide bestätigten ihr bisheriges Leitzinsniveau. EZB-Präsident Draghi entfachte aber während der Pressekonferenz der Zentralbank am Nachmittag Zinssenkungsfantasien. Daraufhin geriet der Euro unter Druck und fiel schließlich deutlich unter 1,30 US-Dollar. Bundesanleihen verzeichneten Kursgewinne; zehnjährige Titel werfen nur noch 1,3 Prozent Rendite ab. "Die Anleihen profitieren von der Aussage, dass eine breite Diskussion über das Zinsniveau stattgefunden hat", so Ralf Umlauf Marktstratege bei der Helaba. Damit habe Draghi die Spekulation über eine Zinssenkung neu entfacht.

   Am Aktienmarkt sorgte EADS für Furore, denn das politische Gerangel um den Luft- und Raumfahrtkonzern hat ein Ende. Der Kurs der Aktie sprang um 8 Prozent nach oben. Positiv wurde an der Börse zudem aufgenommen, dass das Unternehmen 15 Prozent der eigenen Aktien zurückkaufen wird. "Das ist mehr als erwartet", so ein Händler.

   Keine Überraschung war dagegen die neue Aktionärsstruktur. Deutschland und Frankreich werden künftig je 12 Prozent und Spanien 4 Prozent am Airbus-Hersteller halten. Daimler hat die Chance genutzt und sein Beteiligungspaket an EADS halbiert. Der Automobilhersteller kann sich über einen Mittelzufluss von 1,66 Milliarden Euro freuen. Den Erlös will der Autobauer in Produkte, Technologie und das Wachstum der Geschäftsfelder stecken. Der Kurs von Daimler stieg um 1,2 Prozent.

   Beiersdorf-Aktien legten um knapp zwei Prozent zu, nachdem das Unternehmen die Prognose für den Konzernumsatz und die Sparte Consumer erhöht hat. "Der erhöhte Ausblick ist eine Überraschung", kommentierte Thomas Maul von der DZ-Bank. Offensichtlich habe Beiersdorf im laufenden Quartal ein starkes Wachstum in sämtlichen Regionen in der Consumer-Sparte erzielt.

   ThyssenKrupp-Titel gewannen 2,3 Prozent auf 16,43 Euro. Wegen Korruptions- und Kartellvorwürfen und wegen des Debakels beim geplanten Verkauf von Stahlwerken in Brasilien und den USA müssen nun drei von sechs Vorständen ihren Hut nehmen. Händler werteten den rigorosen Schritt positiv. "Das zeigt, dass sich endlich etwas tut", sagte ein Händler.

   Es gab allerdings auch Verlierer. Die Aktie des französischen Energiekonzerns GDF Suez brach nach einer Gewinnwarnung für das laufende Jahr ein. Die Aktie schloss 11,3 Prozent leichter bei 15,28 Euro, der Sektor der Versorger liegt seit Jahresstart mit zwei Prozent im roten Bereich. Schlechter liefen in diesem Jahr nur die Telekomwerte sowie die Aktien der Öl- und Gasbranche.

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2603,41 11,32 +0,4% 12,4 . Stoxx-50 2581,46 17,02 +0,7% 8,9 . Stoxx-600 278,82 1,91 +0,7% 14,0 Frankfurt XETRA-DAX 7534,54 79,99 +1,1% 27,7 London FTSE-100 5901,42 9,34 +0,2% 6,0 Paris CAC-40 3601,65 11,15 +0,3% 14,0 Amsterdam AEX 341,29 2,44 +0,7% 9,2 Athen ATHEX-20 291,89 5,80 +2,0% 10,2 Brüssel BEL-20 2417,07 -22,60 -0,9% 16,0 Budapest BUX 17792,09 -263,31 -1,5% 4,8 Helsinki OMXH-25 0,00 0,00 0% -100,0 Istanbul ISE NAT. 30 94896,42 -443,65 -0,5% 53,8 Kopenhagen OMXC-20 497,07 2,85 +0,6% 27,5 Lissabon PSI 20 5371,70 25,66 +0,5% -1,8 Madrid IBEX-35 7883,20 27,60 +0,4% -7,7 Mailand FTSE-MIB 15835,22 -119,21 -0,7% 4,9 Moskau RTS 1466,16 -1,41 -0,1% 6,1 Oslo OBX 410,74 4,71 +1,2% 14,9 Prag PX 999,56 1,83 +0,2% 9,7 Stockholm OMXS-30 1098,03 6,70 +0,6% 11,2 Warschau WIG-20 2485,44 16,59 +0,7% 15,9 Wien ATX 2340,05 21,94 +0,9% 23,7 Zürich SMI 6912,02 59,98 +0,9% 16,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.27 Uhr Mi, 18.00 Uhr EUR/USD 1,2958 -0,69% 1,3048 1,3077 EUR/JPY 106,7310 -0,73% 107,5192 107,7386 EUR/CHF 1,2098 -0,07% 1,2107 1,2112 USD/JPY 82,3700 -0,04% 82,4000 82,4110 GBP/USD 1,6047 -0,23% 1,6084 1,6101

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires

   December 06, 2012 12:42 ET (17:42 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 42 PM EST 12-06-12

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