27.03.2018 12:36:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne noch aus

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA sorgt für stark steigende Kurse an Europas Börsen am Dienstagmittag. Premierminister Li Keqiang unterstrich erneut Chinas Bereitschaft, die Verhandlungen mit den USA zum Abbau der Spannungen fortzusetzen und eine Win-Win-Situation zu erzielen. "Ich glaube, China und die USA sind beide vernünftig genug, das Problem zu lösen", sagte Li im Rahmen des China Development Forums am Montagabend. Zudem werde China den Markt weiter für fremde Investoren öffnen und hoffe, die USA würden ihre Investitionen im Lande weiter erhöhen. Auch aus dem Weißen Haus waren versöhnliche Worte zu hören.

Der DAX steigt 2 Prozent auf 12.025 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,7 Prozent auf 3.333 nach oben. Dennoch bleiben die Anleger vorsichtig. Zu unberechenbar ist die Position des Weißen Hausen, die, das zeigt die Erfahrung, sich jederzeit ändern kann. Christian Schmidt von der Helaba merkt an: Erholungen fielen in Abwärtstrends "in Relation zu den Abwärtsimpulsen häufig relativ gering aus." Daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Am Nachmittag stehen keine wichtigen Daten an. Beachtet werden dürfte allerdings der Index des US-Verbrauchervertrauens für den Monat März.

Akzo Nobel trennt sich von Spezialchemiegeschäft

Die Aktie von Akzo Nobel steigt infolge des Verkaufs des Spezialchemiegeschäfts an den US-Finanzinvestor Carlyle um 3 Prozent. Den größten Teil der Nettoeinnahmen von 7,5 Milliarden Euro will das Unternehmen an seine Aktionäre weitergeben. Aber auch eine mögliche Reinvestition der Einnahmen in den Geschäftsbereich der Farben und Lacke werten die Analysten von Raymond James als wertsteigernde Option. Die Analysten von Bernstein gehen davon aus, dass Akzo Nobel 6 Milliarden Euro an die Aktionäre weitergeben und den Restbetrag in Zukäufe investieren wird.

Die Aktie der schwedischen Mode-Kette H&M fällt um 5,6 Prozent. Hier brach der Nettogewinn um 44 Prozent im ersten Quartal ein. Belastet hatten vor allem stark rabattierte Verkaufsaktionen. Honoriert wird dagegen bei Novartis der Rückzug aus dem Consumer-Healthcare-Joint-Venture mit Glaxosmithkline. Die Novartis-Aktien legen 2,3 Prozent zu. "Damit verfolgt Novartis die Strategie stringent, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren", so ein Aktienhändler. Die Frage sei nun, was das Unternehmen mit den 13 Milliarden US-Dollar machen werde, die es für den 36,5-prozentigen Anteil bekomme.

Bei den Einzelwerten stehen Deutsche Bank im Blick. Hier spekuliert die Financial Times über einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern, ihre Aktien steigen um 1,6 Prozent. Bei der Commerzbank geht es 1,7 Prozent nach oben, auch Versicherer wie Allianz notieren 2 Prozent höher. Besonders gesucht sind weiter die Autos: VW steigen 2,7 Prozent und Daimler 2,6 Prozent, während BMW um 2,4 Prozent zulegen. Auch Konjunkturaktien wie BASF steigen um 2,3 Prozent, und für das Linde-Papier geht es um 2,7 Prozent nach oben.

Süss nach Zahlen unter Druck

Weiter auf Verkauf sind Anleger bei Süss Microtec eingestellt. Die Aktien verlieren 9,7 Prozent nach den endgültigen Geschäftszahlen. Grund seien aber nicht die Zahlen - diese seien stark ausgefallen -, sondern der Ausblick, denn Süss rechnet nicht damit, dass im ersten Halbjahr 2018 die Rekordaufträge des Vorjahres wiederholt werden können. Bei Südzucker kommt es zu Anschlussverkäufen, die Aktie verliert 8,2 Prozent. Das Unternehmen hat am Vortag einen schwachen Ausblick geliefert. Das fundamentale Umfeld bleibt schwierig: Aktuell will Coca-Cola in Großbritannien den Zuckeranteil in der Marke Sprite halbieren.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.331,98 1,62 53,26 -4,91

Stoxx-50 2.941,47 1,61 46,72 -7,44

DAX 12.012,15 1,91 224,89 -7,01

MDAX 25.487,15 1,40 352,44 -2,72

TecDAX 2.554,05 1,66 41,64 0,99

SDAX 11.927,87 0,85 100,08 0,35

FTSE 7.022,61 1,94 133,92 -9,96

CAC 5.143,01 1,51 76,73 -3,19

Bund-Future 158,92 0,15 -0,19

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.35 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2417 -0,25% 1,2446 1,2445 +3,4%

EUR/JPY 131,21 -0,04% 131,52 130,60 -3,0%

EUR/CHF 1,1756 -0,07% 1,1765 1,1742 +0,4%

EUR/GBP 0,8793 +0,52% 0,8749 1,1439 -1,1%

USD/JPY 105,65 +0,17% 105,67 104,94 -6,2%

GBP/USD 1,4120 -0,77% 1,4227 1,4242 +4,5%

Bitcoin

BTC/USD 7.985,96 +0,5% 8.530,08 8.132,52 -41,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,65 65,55 +0,2% 0,10 +8,9%

Brent/ICE 70,26 70,12 +0,2% 0,14 +6,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.348,44 1.353,36 -0,4% -4,93 +3,5%

Silber (Spot) 16,69 16,70 -0,1% -0,01 -1,5%

Platin (Spot) 957,20 953,50 +0,4% +3,70 +3,0%

Kupfer-Future 2,99 2,96 +0,9% +0,03 -9,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 27, 2018 06:37 ET (10:37 GMT)

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