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16.07.2021 18:12:39

MÄRKTE EUROPA/Börsen erneut unter Abgabedruck

FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter sind die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel gegangen. Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus kratze an der Erholungsstory der Konjunktur, hieß es im Handel. Überraschend gute Daten zum US-Einzelhandelsumsatz setzten keine Akzente, dafür belastete der klar enttäuschende Uni-Michigan-Index und hier vor allem die auf Jahressicht stark gestiegenen Inflationserwartungen. Die US-Börsen drehten daraufhin ins Minus, in Europa verstärkte sich der Abgabedruck. Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 15.540 Zähler, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 4.036 nach.

"Uns ist allen klar, dass wir uns dem Wachstums-Peak nähern, gleichzeitig die Inflation hochschießt und das Tapering immer näher rückt", warnte ein Händler.

Viel Positives in laufender Berichtssaison schon eingepreist

Von den Halbjahreszahlen der Unternehmen kam keine Unterstützung. "Leider zeigt sich, dass zumeist nur noch nach unten reagiert wird", sagte ein Händler. Die sehr hohen Erwartungen seien eingepreist, viele Fonds schienen nur noch ohne rechte Überzeugung investiert zu sein und mitzulaufen. Dies erkläre die prozentual zweistelligen Kurseinbrüche am Donnerstag bei Windkraft-Werten sowie Tomtom und Asos.

Stärkster Sektor waren Versorger mit plus 0,7 Prozent. Der Reise- und Freizeitsektor, der lange Zeit den Markt anführte, rettete ein Plus von 0,4 Prozent ins Ziel. Die Aktien der Kinokette Cineworld sprangen um 9,8 Prozent. "Kurstreiber ist die Annahme, dass selbst steigende Inzidenzen nicht mehr zu neuen Lockdowns führen werden", sagte der Händler. So halte Großbritannien an seinen Öffnungsplänen unbeirrt fest.

Für Ericsson ging es um 9,4 Prozent nach unten. Die Citigroup sprach von einem durchwachsenen zweiten Quartal für den Netzwerkausrüster mit Gegenwind aus China.

Ganz anders Jenoptik mit einem Aufschlag von 13,3 Prozent. Der Laser- und Optikspezialist hat die Prognose erhöht und starke Zweitquartalszahlen vermeldet. "Alle Kennzahlen liegen über Erwartung", sagte ein Händler. Mit einer Erhöhung der Prognose habe der Markt gerechnet, da die bisherige als konservativ betrachtet worden sei, nicht aber mit einer so deutlichen Margenverbesserung.

Carl Zeiss Meditec gewannen 2,0 Prozent. Die Berenberg-Analysten bescheinigen dem Unternehmen sehr starke Eckdaten für das dritte Geschäftsquartal. Der Umsatz habe sich deutlich erholt, getrieben von China. Carl Zeiss Meditec habe sehr starke EBIT-Margen erzielt und die Prognose für das Geschäftsjahr angehoben. Für Adva ging es nach etwas besseren Zahlen und einem angehobenem Ausblick um 5,5 Prozent nach oben.

Puma verloren trotz eines angehobenen Ausblicks 0,2 Prozent. Die neuen Ziele wurden im Markt als konservativ eingeschätzt. Das erwartete währungsbereinigte Umsatzwachstum von 20 Prozent liege unter der Konsensschätzung, hieß es bei Baader Helvea. Die Analysten halten eine neuerliche Anhebung der Ziele im weiteren Jahresverlauf für möglich.

Rio Tinto büßten nach Vorlage des Zwischenberichts 3,4 Prozent ein. Alle Kennzahlen seien schwach und am unteren Rand der jeweiligen Schätzspannen ausgefallen. RBC Capital Markets meinte, es werde angesichts zahlreicher Unsicherheiten dauern, bis wieder Investorenvertrauen hergestellt werde. Jefferies sieht sogar die Möglichkeit, dass die Auslieferungsziele für Eisenerz aus Pilbara nicht mehr erreicht werden können.

Abgang von CEO belastet Burberry

Für die Aktien von Burberry ging es trotz guter Geschäftszahlen um 5,0 Prozent abwärts. Hier belaste der Abgang von CEO Marco Gobbetti, erklärte Hargreaves Lansdown. Er werde als der "Turnaround-Zar" gesehen, und Investoren seien nicht sicher, ob es auch ohne ihn so weitergehen werde. Die Zahlen seien hingegen "beeindruckend", da auf vergleichbarer Basis sogar das Vor-Corona-Niveau übertroffen worden sei.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.035,77 -20,62 -0,5% +13,6%

Stoxx-50 3.528,52 -6,75 -0,2% +13,5%

Stoxx-600 454,74 -1,46 -0,3% +14,0%

XETRA-DAX 15.540,31 -89,35 -0,6% +13,3%

FTSE-100 London 7.004,47 -7,55 -0,1% +8,5%

CAC-40 Paris 6.460,08 -33,28 -0,5% +16,4%

AEX Amsterdam 736,52 -2,90 -0,4% +17,9%

ATHEX-20 Athen 2.081,33 +5,20 +0,3% +7,6%

BEL-20 Bruessel 4.155,08 +5,55 +0,1% +14,7%

BUX Budapest 48.003,25 +325,43 +0,7% +14,0%

OMXH-25 Helsinki 5.510,55 -4,92 -0,1% +20,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.470,19 -9,01 -0,6% -10,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.696,92 +2,62 +0,2% +15,8%

PSI 20 Lissabon 5.110,83 -80,81 -1,6% +2,7%

IBEX-35 Madrid 8.506,20 -20,80 -0,2% +5,4%

FTSE-MIB Mailand 24.792,78 -82,72 -0,3% +13,3%

RTS Moskau 1.603,10 -8,98 -0,6% +15,5%

OBX Oslo 998,64 -12,51 -1,2% +16,3%

PX Prag 1.197,47 +0,31 +0,0% +16,6%

OMXS-30 Stockholm 2.338,80 -5,68 -0,2% +24,8%

WIG-20 Warschau 2.258,10 -2,39 -0,1% +13,8%

ATX Wien 3.394,53 -18,17 -0,5% +22,8%

SMI Zuerich 12.026,50 +49,71 +0,4% +12,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,35 -0,02 -0,59

US-Zehnjahresrendite 1,31 +0,01 -1,37

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:42 Uhr Do, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1811 -0,0% 1,1802 1,1813 -3,3%

EUR/JPY 130,07 +0,2% 130,03 129,97 +3,2%

EUR/CHF 1,0857 +0,1% 1,0850 1,0847 +0,4%

EUR/GBP 0,8568 +0,3% 0,8553 0,8524 -4,1%

USD/JPY 110,13 +0,3% 110,17 110,01 +6,6%

GBP/USD 1,3785 -0,3% 1,3799 1,3859 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,4817 +0,3% 6,4710 6,4615 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 32.133,01 +1,3% 31.643,01 +10,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,04 71,65 +0,5% 0,39 +48,9%

Brent/ICE 73,73 73,47 +0,4% 0,26 +44,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.812,87 1.829,45 -0,9% -16,58 -4,5%

Silber (Spot) 25,70 26,33 -2,4% -0,63 -2,6%

Platin (Spot) 1.108,85 1.142,73 -3,0% -33,88 +3,6%

Kupfer-Future 4,33 4,33 +0,0% +0,00 +22,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/cln/rio

(END) Dow Jones Newswires

July 16, 2021 12:12 ET (16:12 GMT)

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