03.10.2018 18:08:54
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MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Italien-Schlagzeilen erholt - Athen unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben sich am Mittwoch etwas vom Vortagesrücksetzer erholt. Italien blieb das beherrschende Thema - diesmal allerdings in positiver Hinsicht. Die italienische Regierung will sich in punkto Haushaltsdisziplin nun doch etwas einsichtiger zeigen. Laut einem Bericht des "Corriere della Sera" plant Italien zwar für 2019 nach wie vor mit einem Defizit von 2,4 Prozent, doch soll dieses 2020 auf 2,2 und 2021 auf 2,0 Prozent sinken. In Griechenland sorgte ein Ausverkauf im Bankensektor indes für fallende Kurse.
In Deutschland ruhte der Börsenhandel wegen des "Tags der deutschen Einheit", der Euro-Stoxx-50 legte um 0,5 Prozent auf 3.407 Punkte zu. An der Mailänder Börse stieg der FTSE-MIB um 0,9 Prozent. Die in den vergangenen Tagen stark gestiegenen italienischen Anleiherenditen kamen derweil zurück. Die Zehnjahresrendite sank auf etwa 3,30 Prozent von 3,43 Prozent am Vortag. Doch die zwischenzeitliche Erholung des Euro hielt indes nicht lange. Positive US-Konjunkturdaten stützten den Dollar ebenso wie Negativ-Schlagzeilen aus Griechenland den Euro etwas belasteten. Die Gemeinschaftswährung hatte sich am Morgen wieder der Marke von 1,16 Dollar genähert, zuletzt notierte sie bei etwa 1,1522 Dollar und damit unter dem Niveau des Vorabends.
Mohammed Kazmi von der Genfer Bank Union Bancaire Privée sagte, ausschlaggebend sei nun, ob die EU mit den italienischen Defizitplänen einverstanden sei. Seiner Meinung nach wird die Volatilität an den Finanzmärkten andauern, bis die Entscheidung der EU-Kommission dazu vorliegt und auch die Ratingagenturen im Laufe des Monats über die Bonität Italiens geurteilt haben.
Keinen Einfluss auf den Markt zeigten die am Vormittag veröffentlichten europäischen Einkaufsmanagerindizes für das nicht-verarbeitende Gewerbe. Der Index für die Eurozone deckte sich in der zweiten Veröffentlichung mit der Konsensprognose der Ökonomen. Der entsprechende Index für Deutschland lag etwas unter der Schätzung, die Indizes aus Frankreich und Italien fielen dagegen etwas besser als erwartet aus.
An der Mailänder Börse legten die Aktien der Banken Unicredit und Intesa Sanpaolo um 0,7 Prozent und 0,5 Prozent zu. Sie hatten in den vergangenen Tagen kräftig Federn gelassen, weil sie hohe Bestände an italienischen Staatsanleihen in ihren Portfolios halten. Telecom Italia stiegen nach der Auktion von 5G-Frequenzen in Italien um 0,5 Prozent. Das Unternehmen hatte bei der Auktion 1,69 Milliarden Euro in einen 5G-Block investiert.
Athen unter Druck
Gegen den europäischen Trend standen griechische Aktien in Athen unter Druck. Belastet wurde der Athener Aktienmarkt vom Ausverkauf im griechischen Bankensektor, wo die Kurse zum Teil regelrecht einknickten. Nach Auffassung der HSBC-Analysten haben Anleger offensichtlich "jedes Vertrauen in den Sektor verloren." Der FTSE/ATHEX Large Cap sank um 2,0 Prozent - auch der ATHEX-20 büßte 2,0 Prozent ein. Piräus Bank brachen derweil um knapp 21 Prozent ein, nachdem Unternehmensvertreter jüngst angedeutet hatten, die Bank müsse 500 Millionen Euro über die Emission von Anleihen einsammeln. Der Belastungstest der Europäischen Zentralbank hatte erst im Mai ergeben, dass die griechischen Banken keinen unmittelbaren Kapitalbedarf aufwiesen. Allerdings hinkt Piräus den Wettbewerbern hinterher und muss mit einem baldigen Plan zur Stärkung des Kapitals aufwarten. Im Sog stürzten National Bank of Greece um 5,5 Prozent ab, Eurobank um 14,7 Prozent und Alpha Bank um 3,3 Prozent.
Als Flop erwies sich derweil das Börsendebüt des Sportwagenherstellers Aston Martin an der Londoner Börse. Die Titel waren zum Kurs von 1.900 Pence ausgegeben worden und schlossen am ersten Handelstag bei 1.810 Pence, also 4,7 Prozent unter Ausgabepreis. Damit könnte Aston Martin die Aufnahme in den Leitindex FTSE-100 wegen einer zu geringen Marktkapitalisierung verfehlen, befürchtete Neil Wilson, Chef-Marktanalyst bei Markets.com.
Die Geschäftszahlen der britischen Supermarktkette Tesco zum ersten Geschäftshalbjahr kamen ebenfalls nicht gut an. Die Aktie fiel um 8,6 Prozent. Der Umsatz im Berichtszeitraum übertraf zwar die Erwartungen und die Zwischendividende wurde erhöht. Beobachter bemängelten allerdings, dass Tesco sich ein eher bescheidenes Margenziel für das 2020 endende Geschäftsjahr gesetzt habe. Zudem hatte der bereinigte operative Gewinn die Erwartungen verfehlt. Auch sei die Aktie in jüngster Zeit gut gelaufen, so dass nun Gewinne mitgenommen würden, heißt es von Hargreaves Lansdown.
Norsk Hydro brachen in Oslo um 11,8 Prozent ein. Das Unternehmen wird seine wichtige Aluminiumhütte in Brasilien zumindest vorübergehend schließen. Seit März operierte diese nur noch mit einer Kapazität von 50 Prozent. Die Citigroup stuft die Aktie in der Folge ab.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.405,48 +16,49 +0,5% -2,8%
Stoxx-50 3.081,99 +22,61 +0,7% -3,0%
Stoxx-600 383,84 +1,90 +0,5% -1,4%
XETRA-DAX 0,00 0,00 0,0% -4,9%
FTSE-100 London 7.522,88 +48,33 +0,6% -2,8%
CAC-40 Paris 5.491,40 +23,51 +0,4% +3,4%
AEX Amsterdam 552,85 +3,52 +0,6% +1,5%
ATHEX-20 Athen 1.759,43 -36,63 -2,0% -15,5%
BEL-20 Brüssel 3.745,44 +43,01 +1,2% -5,8%
BUX Budapest 37.212,94 +336,19 +0,9% -5,5%
OMXH-25 Helsinki 4.282,01 +4,27 +0,1% +9,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 120.297,10 -1251,47 -1,0% -14,7%
OMXC-20 Kopenhagen 976,84 -2,48 -0,3% -4,6%
PSI 20 Lissabon 5.292,18 +2,14 +0,0% -1,7%
IBEX-35 Madrid 9.361,10 +55,60 +0,6% -6,8%
FTSE-MIB Mailand 20.736,01 +173,70 +0,8% -5,9%
RTS Moskau 1.195,00 +13,39 +1,1% +3,5%
OBX Oslo 870,72 -6,45 -0,7% +17,2%
PX Prag 1.107,28 +8,16 +0,7% +2,7%
OMXS-30 Stockholm 1.665,14 +8,24 +0,5% +5,6%
WIG-20 Warschau 2.298,20 +18,16 +0,8% -6,6%
ATX Wien 3.395,27 +15,35 +0,5% -1,2%
SMI Zürich 9.175,21 +87,89 +1,0% -2,2%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9.55 Uhr Di, 17.36 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1526 -0,18% 1,1577 1,1559 -4,1%
EUR/JPY 131,68 +0,34% 131,80 131,23 -2,7%
EUR/CHF 1,1406 +0,34% 1,1414 1,1376 -2,6%
EUR/GBP 0,8870 -0,30% 0,8905 0,8907 -0,2%
USD/JPY 114,23 +0,51% 113,86 113,54 +1,4%
GBP/USD 1,2994 +0,11% 1,3001 1,2977 -3,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.509,71 -0,8% 6.469,33 6.560,78 -52,3%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,57 0,09
Deutschland 10 Jahre 0,47 0,42 0,04
USA 2 Jahre 2,84 2,81 0,95
USA 10 Jahre 3,12 3,06 0,71
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,14 0,12 0,09
ROÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,51 75,23 +0,4% 0,28 +29,3%
Brent/ICE 85,16 84,80 +0,4% 0,36 +34,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.200,03 1.203,32 -0,3% -3,29 -7,9%
Silber (Spot) 14,70 14,69 +0,1% +0,01 -13,2%
Platin (Spot) 833,35 832,00 +0,2% +1,35 -10,3%
Kupfer-Future 2,81 2,80 +0,3% +0,01 -16,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 03, 2018 12:09 ET (16:09 GMT)
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Alpha Bank AE (spons. ADRs) | 0,22 | -25,34% | |
Eurobank Ergasias S.A. | 2,00 | 0,00% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,57 | -0,39% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 21,00 | 0,96% | |
National Bank of Greece | 6,75 | -0,21% | |
Norsk Hydro ASA | 5,84 | -1,35% | |
Norsk Hydro AsaShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 5,70 | -0,87% | |
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 2,24 | 0,90% | |
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 2,90 | 2,41% | |
TIM (ex Telecom Italia) | 0,23 | -1,29% | |
UniCredit S.p.A. | 36,10 | 0,52% |