ATX
20.11.2012 18:48:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen rechnen mit Griechenland-Rettung
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT--Europas Börsen haben ihre Erholungsbewegung am Dienstag fortgesetzt. Seit dem konstruktiven Treffen zwischen dem Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, John Boehner, und US-Präsident Obama sind die Anleger zuversichtlicher, dass die drohende Fiskalklippe umschifft werden kann. Auch zeigte sich Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker vor dem Treffen der Eurozone-Finanzminister optimistisch, dass Griechenland die dringend benötigten nächsten Hilfsgelder erhalten wird. Der Dax stieg um 0,7 Prozent auf 7.173 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 2.510 Punkte nach oben.
Als stützend für das Sentiment erwiesen sich auch besser als erwartet ausgefallene Immobiliendaten aus den USA. Die Baubeginne sind im Oktober um 3,6 Prozent gestiegen, und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2008. Erwartet wurde ein Rückgang um 4,5 Prozent nach den bereits sehr starken September-Daten. Die Herabstufung der Bonität Frankreichs auf "Aa1" von "AAA" durch Moody's belastete die Börsen nur kurzfristig. Nach anfänglichen Verlusten ging die Pariser Börse mit einem Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel.
Für den Euro ging es zunächst bis auf 1,2740 Dollar nach unten. Dann erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder auf über 1,28 Dollar. Ganz überraschend kam die Entscheidung von Moody's nicht. Newedge merkte an, dass die Ratingagentur damit lediglich der Herunterstufung von S&P vom Januar gefolgt sei. Die Analysten von Moody's begründeten die Herabstufung mit Gefahren für das französische Wirtschaftswachstum. Zudem seien die fiskalischen Aussichten des Landes ungewiss.
Französische Staatsanleihen standen nach der Herunterstufung unter leichtem Abgabedruck. Mit 2,14 Prozent Rendite zeigten die Benchmarkanleihen zehnjähriger Laufzeit allerdings keinerlei Vertrauenskrise der Anleger in den französischen Anleihemarkt an. Trotz nachlassender Wettbewerbsfähigkeit genießt das Land ähnlich wie Deutschland unter Anlegern den Ruf des "sicheren Hafens". Michael Leister von der Commerzbank macht nach der Abstufung Frankreichs nun "ein hohes Risiko von negativen Ratingmaßnahmen bei anderen Kernländern" der Eurozone aus.
Bis zum Börsenschluss gab es noch keine Ergebnisse vom Finanzministertreffen in Brüssel. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker zeigt sich im Vorfeld zuversichtlich, dass Griechenland gerettet wird. "Ich gehe davon aus, dass die Chancen gut stehen, dass wir heute zu einer endgültigen einvernehmlichen Lösung kommen", sagte der Luxemburger. Ganz sicher sei er seiner Sache zwar nicht. Aber es sei klar, dass Griechenland geliefert habe, sagte Juncker und spielte damit auf die beschlossenen Reformen und Sparbeschlüsse an.
Credit Suisse gegen den Trend unter Druck
Bayer-Titel rückten 1,3 Prozent auf 67,25 Euro vor. Der Chemie- und Pharmakonzern schließt einen Bieterkampf mit Reckitt Benckiser für den US-Vitaminhersteller Schiff Nutrition aus. Ende vergangener Woche hatte Reckitt 1,4 Milliarden Dollar für Schiff geboten und damit mehr als die 1,2 Milliarden von Bayer.
Credit-Suisse-Papiere fielen trotz positiver Nachrichten um die Neuorganisation der Bank um 1,7 Prozent auf 21,19 Franken. Grund waren Presseberichte über eine Milliardenklage in den USA. Der New Yorker Staatsanwalt bereitet eine Klage in Höhe von rund 11 Milliarden Dollar vor. Der Vorwurf lautet auf falsche Beratung von Investoren bei mit Hypotheken besicherten Wertpapieren. Auch andere Titel aus dem Bankensektor standen unter Druck. Der Sektor verlor 0,5 Prozent.
Im Minensektor stand der Zusammenschluss zwischen Xstrata und Glencore im Blick. Sowohl die Glencore-Aktionären als auch die Xstrata-Anteilseigner haben der Fusion zugestimmt. Die Fusion war im Handel erwartet worden, besonders seitdem Katar seine Zustimmung erteilt hatte. Der arabische Großaktionär von Xstrata hatte ein erhöhtes Angebot von Glencore gefordert und erhalten. Xstrata-Aktien stiegen um 3,1 Prozent, für Glencore-Papiere ging es um 1,6 Prozent nach oben. Für den Sektor ging es um 0,4 Prozent nach unten.
=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 20. November:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2509,62 14,41 +0,6% 8,3 . Stoxx-50 2505,92 3,61 +0,1% 5,8 . Stoxx-600 269,49 0,91 +0,3% 10,2 Frankfurt XETRA-DAX 7172,99 49,15 +0,7% 21,6 London FTSE-100 5748,10 10,44 +0,2% 3,2 Paris CAC-40 3462,06 22,48 +0,7% 9,6 Amsterdam AEX 326,02 1,28 +0,4% 4,3 Athen ATHEX-20 292,75 -1,82 -0,6% 10,5 Brüssel BEL-20 2366,74 12,20 +0,5% 13,6 Budapest BUX 18057,86 -281,49 -1,5% 6,4 Helsinki OMXH-25 2073,52 7,41 +0,4% 6,8 Istanbul ISE NAT. 30 87777,22 -110,75 -0,1% 42,3 Kopenhagen OMXC-20 482,16 3,65 +0,8% 23,7 Lissabon PSI 20 5246,80 24,97 +0,5% -4,1 Madrid IBEX-35 7763,80 14,90 +0,2% -9,2 Mailand FTSE-MIB 15269,99 -38,97 -0,3% 1,2 Moskau RTS 1403,35 6,20 +0,4% 1,6 Oslo OBX 410,08 0,53 +0,1% 14,7 Prag PX 970,16 -4,34 -0,4% 6,5 Stockholm OMXS-30 1053,91 2,55 +0,2% 6,7 Warschau WIG-20 2404,88 0,52 +0,0% 12,1 Wien ATX 2201,15 5,74 +0,3% 16,4 Zürich SMI 6618,99 -19,90 -0,3% 11,5
DEVISEN zuletzt '+/- % Di., 8.21 Uhr Mo, 18.05 Uhr EUR/USD 1,2817 0,16% 1,2797 1,2810 EUR/JPY 104,7262 0,73% 103,9703 103,9900 EUR/CHF 1,2047 0,02% 1,2044 1,2042 USD/JPY 81,7210 0,59% 81,2450 81,1955 GBP/USD 1,5927 0,11% 1,5909 1,5908 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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November 20, 2012 12:17 ET (17:17 GMT)
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