15.01.2021 09:47:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten leichter - SAP nach Zahlen gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit leichten Abgaben in den Handel am Freitag gestartet. Die grassierende aggressive Covid-19-Mutation in Europa belastet genauso wie die sich ausweitenden Lockdowns. Angeblich plant die Bundesregierung nicht nur eine Verlängerung bis Ende März, sondern darüber hinaus weitere Verschärfungen. Ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Länderchefs soll nächste Woche stattfinden. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 13.950 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.628 nach unten.

Mit Blick auf das geplante Stimulusprogramm des künftigen US-Präsidenten Joe Biden dürften die Börsen zunächst die Reaktion an Wall Street abwarten. Vieles dürfte aber bereits eingepreist sein. Die im Dezember beschlossenen 900 Milliarden Dollar sollen um weitere 1,9 Billionen Dollar aufgestockt werden. Das seien noch einmal knapp 9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, so QC Partners. Den Kern bildeten weitere Schecks an die US-Bürger. Statt der im Dezember beschlossenen 600 Dollar sollen die US-Bürgerinnen und -Bürger nun 2.000 Dollar erhalten.

Powell bekennt sich zu lockerer Geldpolitik

Grundsätzlich für Erleichterung an den Aktienmärkten sorgt das klare Bekenntnis von Fed-Chef Jerome Powell zur lockeren Geldpolitik. Er dämpfte am Vorabend die Befürchtung, ein Zurückfahren der Anleihekäufe könnte angesichts der massiven Neuverschuldung der USA durch Stimuluspakete demnächst anstehen. Damit ist auch weiter eine sehr hohe Aktienkursbewertung möglich, Druck auf die Kurse durch fallende "Multiples" dürfte es nicht geben. Powell sagte unter anderem, jetzt sei noch nicht die Zeit, um über solche Maßnahmen zu reden.

Der kleine Verfall von Optionen dürfte derweil keine all zu großen Auswirkungen auf die Märkte haben. "Im Januar werden traditionell nur kleinere Positionen fällig. Im DAX ist die größte heute fällige Position der Call mit einem Basispreis bei 13.800 Punkten. Beim Euro-Stoxx-50 liegen die Volumens-Schwerpunkte im 3.600er-Call sowie im 3.500er-Put", so QC Partners.

Gut kommt der Zwischenbericht von Software-Hersteller Aveva Group (plus 4,4 Prozent) im Handel an. Das letzte Quartal 2020 sei stark verlaufen, das Umsatzwachstum lag bei über 26 Prozent. Grund seien zahlreiche Vertragsverlängerungen durch Kunden. Dazu sitze Aveva nun auf 2,7 Milliarden Pfund in Cash, denen keine Verschuldung gegenüberstehe. Der Ausblick wurde bestätigt. Wegen des Trends zur Digitalisierung könnten Investoren nun nach der Rally der Erneuerbaren Energien verstärkt in den Software-Bereich zurückkehren.

Für Siemens Energy geht es dagegen 3,2 Prozent nach unten. Wie Reuters berichtet, sei am Donnerstag eine Klage durch General Electric (GE) eingereicht worden, die Siemens Energy die Ausnutzung von GE-Geschäftsgeheimnissen vorwirft. Dies solle mehr als 1 Milliarde Dollar Schaden verursacht haben. Am Markt könnte das bis zur Klärung der Vorwürfe zunächst für Zurückhaltung sorgen. Allerdings sei es in den USA auch durchaus marktüblich, einem erfolgreichen Konkurrenten rechtliche Fallstricke in den Weg zu legen, meint ein Händler.

SAP-Zahlen kommen gut an - Baumot stellen Insolvenzantrag

SAP gewinnen nach Zahlen 2,2 Prozent. Berenberg spricht von Quartalszahlen, die über den Marktschätzungen ausgefallen seien. Der Ausblick auf das laufende Jahr entspreche den Erwartungen. Der Quartalsumsatz (auf Nicht-IFRS-Basis) fiel im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 7,54 Milliarden Euro, wohingegen die Konsensschätzung auf 7,45 Milliarden gelautet habe. Das operative Ergebnis sei zugleich zwar um 3 Prozent auf 2,77 Milliarden gesunken, es liege damit aber 5 Prozent über dem Konsenswert von 2,64 Milliarden Euro.

Ein Minus von an die 70 Prozent erwarten Händler bei Baumot, sobald die Aktien den Handel wieder eröffnen. Auf Xetra sind sie nach der überraschenden Insolvenzankündigung aktuell ausgesetzt. Die erste Preisfeststellung wird gegen 9.55 Uhr erwartet. Nach der Bekleidungskette Adler ist Baumot das zweite börsennotierte Unternehmen, dass wegen Covid Insolvenzschutz beantragt. "Damit wird auch das Thema nochmalige Lockdown-Verlängerung noch belastender für die Börsen, weil sich immer mehr die konkreten Folgen erfahren lassen", so ein Händler.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.625,49 -0,44 -15,88 2,06

Stoxx-50 3.196,28 -0,35 -11,34 2,83

DAX 13.930,75 -0,41 -57,95 1,55

MDAX 31.300,08 -0,86 -272,00 1,64

TecDAX 3.286,24 -0,17 -5,68 2,29

SDAX 15.304,54 -0,53 -81,43 3,65

FTSE 6.758,74 -0,64 -43,22 5,29

CAC 5.638,56 -0,75 -42,58 1,57

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,54 0,01 -0,78

US-Zehnjahresrendite 1,11 -0,02 -1,57

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Uhr Do, 17:30h % YTD

EUR/USD 1,2124 -0,24% 1,2146 1,2148 -0,7%

EUR/JPY 125,73 -0,34% 125,90 125,94 -0,3%

EUR/CHF 1,0773 -0,20% 1,0780 1,0783 -0,3%

EUR/GBP 0,8881 +0,03% 0,8885 0,8872 -0,6%

USD/JPY 103,70 -0,11% 103,67 103,67 +0,4%

GBP/USD 1,3651 -0,27% 1,3670 1,3692 -0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,4766 +0,17% 6,4651 6,4700 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 38.487,50 -0,98% 38.344,75 39.694,50 +32,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,07 53,57 -0,9% -0,50 +9,4%

Brent/ICE 55,77 56,42 -1,2% -0,65 +7,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.852,84 1.846,10 +0,4% +6,74 -2,4%

Silber (Spot) 25,39 25,58 -0,7% -0,19 -3,8%

Platin (Spot) 1.098,93 1.120,40 -1,9% -21,48 +2,7%

Kupfer-Future 0,00 3,67 0% 0 +3,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2021 03:48 ET (08:48 GMT)

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Baumot (ex TWINTEC) 0,00 -25,00% Baumot (ex TWINTEC)
SAP SE (spons. ADRs) 254,00 0,79% SAP SE (spons. ADRs)
SAP SE 255,70 0,55% SAP SE
Siemens Energy AG 51,60 3,04% Siemens Energy AG

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