02.03.2020 16:01:57
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MÄRKTE EUROPA/Börsen volatil - Zwischen Hoffen und Bangen
FRANKFURT (Dow Jones)--An Europas Börsen geht es am Montagnachmittag hochvolatil zu. Einerseits setzen die Anleger auf baldige geldpolitische Lockerungen durch die Notenbanken sowie fiskalpolitische Impulse. Andererseits sei angesichts der Kombination aus Nachfrage- und Angebotsschock fraglich, inwieweit die Wirtschaft durch Zinssenkungen gestützt werden könne. Mit Blick auf die Fiskalpolitik hänge viel vom Volumen aber auch von der Frage ab, wie schnell eine solche Politik umgesetzt werden könne.
Italien hat derweil angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie Nothilfen für Unternehmen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro angekündigt. Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz will notfalls ein Hilfsprogramm auflegen und trifft sich mit seinem französischen Kollegen, um über "Konjunkturspritzen" zu reden.
Der DAX gibt um 0,9 Prozent auf 11.789 Punkte nach, im Tageshoch stand der Index bei 12.122 Punkten, im -tief bei 11.624. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,4 Prozent auf 3.316 Punkte. Im Handel wird spekuliert, dass die Notenbanken bereits am kommenden Mittwoch in einer konzertierten Aktion die Leitzinsen senken könnten. Die US-Notenbank könnte dabei den Leitzins gleich um 50 Basispunkte nach unten nehmen.
Am Freitag hatte die US-Notenbank angekündigt, gegebenenfalls einzugreifen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie abzufedern. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, das Coronavirus berge Risiken für die wirtschaftliche Aktivität. Aber auch der Präsident der Bank of Japan versprach bereits Unterstützung durch die Notenbank.
Chinesische PMIs mit stärkstem Einbruch aller Zeiten
Der am Wochenende vorgelegte China-PMI hat deutlich gemacht, dass die Corona-Epidemie im Februar einen massiven konjunkturellen Einbruch ausgelöst hat. Die offiziellen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe stürzten auf Rekordtiefs ab. Im Service-Bereich ging es binnen eines Monats von 54,1 auf 29,6 Punkte nach unten. Ohne die allgemein akzeptierte Virus-Begründung hätten solche Werte einen Börsen-Crash hervorgerufen.
Die eigentliche Frage ist laut der Commerzbank, wie schnell und solide sich die chinesischen PMIs in den kommenden Monaten erholen werden, da das Land seit Mitte Februar allmählich wieder auf den normalen Wirtschaftskurs zurückkehre. In Europa hatten einzelne Unternehmen - darunter BASF - im Rahmen ihrer Zahlenvorlage bereits mitgeteilt, dass sie nicht damit rechnen, die Corona-bedingten Ausfälle im Jahresverlauf noch ausgleichen zu können.
Lufthansa fallen um 6,0 Prozent. Die Aktie leidet unter der Aussage, dass die Ergebnisbelastung durch den Virus noch nicht abschätzbar sei. Gleichzeitig steigt die Zahl der nicht eingesetzten Langstrecken-Jets von 13 auf 23, was die Kosten nach oben treibt. "Für Fluglinien sieht es fundamental einfach mau aus durch die sinkende Reisetätigkeit", sagt ein Händler. Air France-KLM ergeht es an der Pariser Börse mit einem Minus von 8,1 Prozent nicht besser.
Rheinmetall könnte unter Lieferproblemen leiden
Nach starken Zahlen geht es für Rheinmetall um 0,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen überzeugte mit gutem Auftragseingang und Gewinn. Der Rüstungsbereich läuft weiter rund. Allerdings erwartet Metzler Unterbrechungen der Automobilzulieferproduktion wegen Problemen in der Lieferkette und hat daher die Schätzungen gesenkt.
Morphosys gewinnen nach guten Nachrichten 1,6 Prozent; hier prüft die US-Zulassungsbehörde FDA ein Krebsmittel vorrangig. Drägerwerk setzen ihre Erholungsrally fort und legen 1,5 Prozent zu. Nach einer Kaufempfehlung durch die DZ Bank geht es für Teamviewer um 8,6 Prozent nach oben. Bei Nokia kommt ein Wechsel des CEO gut an, die Aktien gewinnen 0,1 Prozent.
Nach dem Absturz in der Vorwoche geht es für die Aktie von QSC um 7,5 Prozent nach oben. Während die 2019er-Umsätze bereits bekannt waren, fiel der FCF von minus 3,8 Millionen Euro nach Aussage der Analysten der Commerzbank etwas besser als erwartet aus. Auch für 2020, wo QSC in neues Geschäft investieren wird, plant das Unternehmen mit etwas weniger als erwartet. Das Unternehmen sei gut durchfinanziert.
MAN machen einen Sprung von 24,3 Prozent nach oben. Volkswagens Lkw-Tochter Traton will ihre Marke MAN vollständig übernehmen. Traton hält derzeit 94,36 Prozent an MAN. Traton steigen um 0,3 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.315,80 -0,41 -13,69 -11,46
Stoxx-50 3.059,85 -0,01 -0,16 -10,08
DAX 11.789,79 -0,85 -100,56 -11,01
MDAX 25.210,02 -0,62 -156,60 -10,96
TecDAX 2.840,35 -0,29 -8,36 -5,79
SDAX 11.302,87 -0,25 -27,95 -9,66
FTSE 6.608,52 0,42 27,91 -12,75
CAC 5.291,63 -0,34 -18,27 -11,48
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,64 -0,03 -0,88
US-Zehnjahresrendite 1,08 -0,07 -1,60
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:55 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1124 +0,70% 1,1043 1,0998 -0,8%
EUR/JPY 119,66 +0,78% 119,55 119,00 -1,8%
EUR/CHF 1,0636 -0,14% 1,0652 1,0644 -2,0%
EUR/GBP 0,8706 +0,87% 0,8602 0,8619 +2,9%
USD/JPY 107,57 +0,13% 108,27 108,32 -1,1%
GBP/USD 1,2775 -0,21% 1,2838 1,2757 -3,6%
USD/CNH (Offshore) 6,9551 -0,49% 6,9739 6,9917 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 8.806,76 +3,07% 8.627,76 8.671,26 +22,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 45,80 44,76 +2,3% 1,04 -24,2%
Brent/ICE 50,63 49,67 +1,9% 0,96 -21,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.599,41 1.586,01 +0,8% +13,40 +5,4%
Silber (Spot) 16,74 16,67 +0,4% +0,07 -6,2%
Platin (Spot) 865,30 855,05 +1,2% +10,25 -10,3%
Kupfer-Future 2,57 2,55 +1,0% +0,03 -8,0%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 02, 2020 10:02 ET (15:02 GMT)
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Nokia Oyj (Nokia Corp.) (Spons. ADRS) | 4,24 | 0,95% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,25 | 0,47% | |
q.beyond (ex QSC) | 0,68 | 0,00% | |
Rheinmetall AG | 620,80 | 1,67% | |
TeamViewer | 9,45 | 3,12% | |
TRATON | 27,65 | 0,36% |
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