MÄRKTE EUROPA/Börsen zwischen Hoffen und Bangen

Von Manuel Priego-Thimmel Nach den starken Abgaben vom Mittwoch ging es am Donnerstag mit den Notierungen an Europas Börsen wieder nach oben. Zunächst setzte ein erneuter Einbruch des Nikkei um mehr als 5 Prozent dem Sentiment zu. Ein Reuters-Bericht über einen Anstieg der Aktienquote der japanischen Pensionskassen stützte aber die Stimmung. Auch blieben die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter den Erwartungen. Dies spricht nicht für eine rasche Drosselung der Anleihekäufe durch die Federal Reserve.

   Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,5 Prozent auf 2.799 Punkte. Für den Dax ging es um 0,8 Prozent auf 8.400 Punkte nach oben. Spekulationen über eine Wende in der US-Geldpolitik haben zuletzt zu einem Anstieg der Renditen an den internationalen Anleihemärkten geführt. Am Donnerstag erholten sich die Anleihekurse aber; diese entwickeln sich umgekehrt zu den Renditen. Die Rendite von Bundesanleihen ging um zwei Basispunkte auf 1,51 Prozent zurück. Auch die Renditen in den Anleihemärkten der Peripherie der Eurozone gaben nach.

   An den Devisenmärkten legte der Euro deutlich gegen den Dollar zu und notierte gegen Börsenschluss bei 1,3040 Dollar. Die schwächeren Arbeitsmarktdaten aus den USA erwiesen sich als belastend für den Greenback. Sehr volatil zeigte sich das Dollar/Yen-Paar. Nachdem der Dollar am Morgen bis auf 100,50 Yen nachgab, erholte er sich am Nachmittag auf fast 102 Yen, bevor er dann wieder den Rückwärtsgang einlegte. Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten sowie die erneute Dollarschwäche kam der Krisenwährung Gold zugute, die klar über 1.400 Dollar je Feinunze stieg.

   Wegen des Feiertages verlief das Geschäft nur sehr schleppend. Für Rückenwind bei Autowerten sorgte eine Studie von Goldman Sachs. Darin erhöhten die Analysten durch die Bank die Kursziele. Der Sektor bliebe der am günstigsten bewertete zyklische in Europa. BMW-Aktien stiegen um 1 Prozent auf 73,15 Euro, Daimler um 1,4 Prozent auf 48,66 Euro und VW legten um 0,8 Prozent auf 168,15 Euro zu. Der Sektor legte um 0,9 Prozent zu.

   Positive Nachrichten des internationalen Dachverbands der Fluggesellschaften IATA verhalfen dem Sektor zu kräftigen Aufschlägen. Der Ladefaktor bewege sich weiter auf Rekordniveau. Auf globaler Ebene habe die Zahl der Passagiere im April um 3,2 Prozent zugenommen. Für die Lufthansa-Aktie ging es 4,4 Prozent auf 16,83 Euro nach oben, Air France KLM gewannen 2,3 Prozent und IAG-Papiere stiegen um 2,4 Prozent.

   Evonik-Aktien fielen um 1,3 Prozent, nachdem der Spezialchemiekonzern nur einen Monat nach dem Börsengang den Finanzvorstand auswechselt. Allianz-Titel stiegen nach einer Kaufempfehlung durch Nomura 2,8 Prozent auf 121,80 Euro. Linde, Deutsche Post und Vossloh wurden mit Dividendenabschlägen gehandelt.

=== Europäische Schlussindizes vom Donnerstag, 30. Mai:

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.799,20 12,66 +0,5% 6,2 Stoxx-50 2.768,55 5,88 +0,2% 7,4 Stoxx-600 303,55 1,05 +0,3% 8,5 Frankfurt XETRA-DAX 8.400,20 63,62 +0,8% 10,3 London FTSE-100 6.656,99 29,82 +0,5% 12,9 Paris CAC-40 3.996,31 22,19 +0,6% 9,8 Amsterdam AEX 367,69 1,44 +0,4% 7,3 Athen ATHEX-20 335,29 -5,04 -1,5% 8,3 Brüssel BEL-20 2.684,55 -1,07 -0,0% 8,4 Budapest BUX 19.346,05 -47,42 -0,2% 6,5 Helsinki OMXH-25 2.373,98 -9,82 -0,4% 7,4 Istanbul ISE NAT. 30 107.272,24 136,20 +0,1% 9,8 Kopenhagen OMXC-20 543,91 1,01 +0,2% 9,6 Lissabon PSI 20 6.037,44 -43,27 -0,7% 6,0 Madrid IBEX-35 8.441,70 -8,20 -0,1% 3,3 Mailand FTSE-MIB 17.350,96 113,86 +0,7% 6,6 Moskau RTS 1.350,42 -9,64 -0,7% -11,6 Oslo OBX 453,98 -0,28 -0,1% 10,6 Prag PX 975,40 -4,88 -0,5% -6,1 Stockholm OMXS-30 1.225,18 2,81 +0,2% 10,9 Zürich SMI 8.021,57 -7,07 -0,1% 17,6

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.50 Uhr Mi, 18.03 Uhr EUR/USD 1,3045 0,69% 1,2956 1,2943 EUR/JPY 131,7128 1,12% 130,2481 130,5949 EUR/CHF 1,2465 0,28% 1,2430 1,2444 USD/JPY 100,9895 0,40% 100,5835 100,9210 GBP/USD 1,5211 0,32% 1,5162 1,5118 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   May 30, 2013 12:23 ET (16:23 GMT)

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