06.07.2017 16:29:49
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MÄRKTE EUROPA/Bundrendite auf Jahreshoch drückt auf die Kurse
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Donnerstagnachmittag mit kräftigen Abschlägen. Belastend wirkt der sich fortsetzende Renditeanstieg an den Anleihemärkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist über die psychologisch wichtige 0,5-Prozenthürde gestiegen und liegt bei aktuell 0,55 Prozent. Im Tageshoch lag sie bei 0,57 Prozent - der höchste Stand sei Anfang 2016. Analysten sehen Aufwärtspotenzial bis auf 70 oder sogar 80 Basispunkte. "Was die Aktienmärkte verunsichert, ist die Schnelligkeit des Renditeanstiegs", sagt ein Händler.
Der Dax verliert 1 Prozent auf 12.335 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.448 Zähler nach unten. Auch die politischen Risiken rund um Nordkorea drücken auf die Stimmung. Nach dem Test einer Interkontinentalrakete hat US-Präsident Donald Trump dem Land mit Konsequenzen gedroht. Die Antwort werde "sehr stark" ausfallen. Ein möglicher Militärschlag hätte massive Auswirkungen auf die gesamte asiatische Region.
Die steigenden Marktzinsen sowie ein schwächer als erwartet ausgefallener ADP-Arbeitsmarktbericht haben den Euro Richtung Tageshoch bei 1,14 Dollar geschickt. Die US-Privatwirtschaft hat im Juni 158.000 neue Stellen geschaffen. Erwartet worden war ein Plus von 180.000. Der ADP-Bericht liefert möglicherweise eine negative Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag bekannt gegeben wird. Im Mai waren die Zahlen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Euro geht bei 1,1398 Dollar um.
Protokolle der Zentralbanken lassen die Märkte kalt Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll setzt derweil keine größeren Akzente am Markt. Das Fed-Protokoll lieferte keinen konkreten Fahrplan für ein Herunterfahren der Notenbankbilanz. "Die FOMC-Minutes der Juni-Sitzung haben im Großen und Ganzen die Markterwartung bestätigt und den Dollar dementsprechend kalt gelassen", so die Devisenstrategen der Commerzbank. Auch das am Mittag veröffentlichte EZB-Protokoll bewegte die Märkte nicht größer.
Versorgerwerte gehören zu den Hauptverlierern am deutschen Aktienmarkt. RWE fallen um 1,9 Prozent und Eon um 2,5 Prozent. Händler verweisen auf den Renditeanstieg bei Bundesanleihen. "Versorger gehören zu den Hauptverlierern steigender Zinsen aufgrund ihrer hohen Verschuldung", sagt ein Händler. Umgekehrt bauen Finanzwerte ihre Gewinne aus. Europaweit gewinnen Bankenwerte 0,7 Prozent, während es für den Versorgersektor um 1,4 Prozent nach unten geht
Finanzinvestor könnte bei Commerzbank einsteigen Die Aktie der Commerzbank ist mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent der größte Gewinner im DAX. Als Kurstreiber machen Händler neben der Entwicklung am Anleihemarkt einen Kreisebericht von Bloomberg aus, wonach der Finanzinvestor Cerberus erwäge, einen Minderheitsanteil von 2 Prozent an der Bank zu erwerben. "Gut auch für alle anderen Banken in der Branche wie die Deutsche ist die Begründung", sagt ein Händler. Cerberus wolle wegen sich verbessernden Aussichten der Bankenbranche in Europa einsteigen. Deutsche Bank gewinnen 1,8 Prozent.
Das DAX-Schlusslicht stellt die Aktie von Prosiebensat.1, die 3,8 Prozent verliert. JP Morgan stellt mit Blick auf die Senderkette fest, dass sich im zweiten Quartal die Fernsehwerbetrends weiter verschlechtert hätten - vor allem in Deutschland und in Spanien. Hierbei handele es sich um eine neue Entwicklung, die das wichtigste Argument für den Besitz von Aktien von Fernsehsendern zunichte machte.
Die weltweite Cyberattacke Ende Juni belastet den Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser. Das Unternehmen hat in der Folge die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach unten. Sodexo verlieren 5,9 Prozent, nachdem das Unternehmen erneut die Umsatzprognose gesenkt hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.447,89 -0,88 -30,52 4,78 Stoxx-50 3.110,01 -1,05 -33,03 3,30 DAX 12.336,82 -0,94 -116,86 7,45 MDAX 24.487,16 -1,06 -263,03 10,36 TecDAX 2.207,37 -0,76 -16,84 21,84 SDAX 10.830,26 -1,21 -132,98 13,77 FTSE 7.332,87 -0,47 -34,73 2,66 CAC 5.127,49 -1,02 -52,60 5,45 Bund-Future 160,79% -1,09 -1,23DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1401 +0,55% 1,1339 1,1340 +8,4% EUR/JPY 128,84 +0,45% 128,27 128,34 +4,8% EUR/CHF 1,0975 +0,28% 1,0945 1,0944 +2,5% EUR/GBP 0,8815 +0,65% 0,8758 1,1397 +3,4% USD/JPY 113,06 -0,06% 113,13 113,16 -3,3% GBP/USD 1,2931 -0,11% 1,2946 1,2924 +4,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,85 45,13 +1,6% 0,72 -19,4% Brent/ICE 48,57 47,79 +1,6% 0,78 -17,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,67 1.226,90 -0,1% -1,23 +6,5% Silber (Spot) 16,02 16,09 -0,4% -0,07 +0,6% Platin (Spot) 908,15 911,50 -0,4% -3,35 +0,5% Kupfer-Future 2,65 2,65 -0,0% -0,00 +5,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
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July 06, 2017 09:58 ET (13:58 GMT)
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Reckitt Benckiser Plc | 62,56 | 1,36% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 28,00 | 1,45% |
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Sodexo S.A. | 71,85 | 1,34% |
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