10.10.2016 18:36:49
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MÄRKTE EUROPA/Clinton und Rohstoffsektor treiben
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Montag mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Positiv wurde aufgenommen, dass Hillary Clinton auch das zweite Fernseh-Duell gegen Donald Trump für sich entscheiden konnte. Clinton liegt zudem in den Meinungsumfragen wieder deutlicher vor Trump, nachdem diese zeitweise gleichauf lagen. Damit lasse der Risikofaktor Trump für die Märkte tendenziell nach, hieß es im Handel. Der Dax gewann 1,3 Prozent auf 10.624 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,2 Prozent auf 3.036 nach oben.
Rohstoffsektor erholt sich Stützend für die Gesamtmärkte wirkten auch Aufschläge im Rohstoffsektor von 1,6 Prozent, getragen von steigenden Rohstoffpreisen. Es mehren sich die Hinweise, dass die globale Ölproduktion bald gedrosselt werden könnte. Russland sei bereit, sich "gemeinsamen Initiativen zur Drosselung der Produktion" anzuschließen, sagte Präsident Putin in Istanbul. Er hoffe, dass dies beim Opec-Treffen im November in Wien auch offiziell vereinbart werde. Die Ölpreise zogen daraufhin an, für den Sektor ging es 1,9 Prozent nach oben.
Hilfreich für den DAX wurde auch das Plus von 3,4 Prozent in der Deutsche-Bank-Aktie gewertet. Am Morgen überwog noch das negative Sentiment nach Berichten, eine Delegation der Bank habe in den USA noch keine Einigung über die Strafen wegen fauler Hypothekenkredite erreicht. Im Tagesverlauf drehte die Stimmung aber, ohne dass es positive Nachrichten gegeben hätte. Möglicherweise profitierte die Aktie von anhaltenden Shorteindeckungen. Die Korrelation zwischen Deutsche Bank und Gesamtmarkt wird derzeit als recht hoch beschrieben.
Pfund bleibt angeschlagen Auf Devisenseite stand weiter das Pfund im Blick. Nach kurzer Stabilisierungsphase gab es gegen den Dollar wieder etwas nach und wertete auf 1,2385 ab. Am Freitag hatte das Pfund in einem sogenannten "Flash-Crash" in kürzester Zeit mehr als 6 Prozent an Wert verloren. In der Folge konnte es die Verluste zwar zum Großteil wieder aufholen, das Pfund bleibt aber angeschlagen. Der Euro gab derweil nach der TV-Debatte zwischen Clinton und Trump auf 1,1157 Dollar nach.
Osram reagierten mit Abgaben auf die offizielle Stellungnahme von Sanan Optoelectronics zu dem angeblichen Kaufinteresse an Osram. Die Chinesen erklärten, bislang habe nur ein Treffen zwischen Sanan und Osram stattgefunden. Auch habe es bislang keine Verhandlungen mit Blick auf einen möglichen Deal gegeben. "Das Ganze scheint sich noch in einem sehr frühen Stadium zu befinden", kommentierte ein Händler. Dies erkläre auch die negative Aktien-Reaktion. Osram verloren 1,6 Prozent.
Gegen den Trend fielen auch RWE um 0,3 Prozent, und das obwohl HSBC die Aktie vom "Reduce"-Votum befreit und sie auf "Hold" hochgestuft hatte. Die Aktie der soeben an die Börse gekommenen RWE-Tochter Innogy gab 0,8 Prozent ab und fiel mit 35,75 Euro weiter unter ihren Ausgabekurs von 36 Euro vom Freitag. Die nachgebenden Innogy-Kurse setzten auch der RWE-Aktie zu. Mit einer Erholung der Rohstoffpreise gewannen thyssenkrupp 2,8 Prozent und Salzgitter 4,4 Prozent.
Berichtssaison im Fokus In den Fokus rückt auch die US-Berichtssaison, die mit Alcoa am Dienstag eröffnet wird. Die Geschäftszahlen des Aluminiumverhütters unter Führung des früheren Siemens-Managers Klaus Kleinfeld gelten als guter Indikator dafür, wie sich die globale Konjunktur entwickelt. Als elementar wichtig für die weitere Richtung an den Märkten sehen Händler indes den Freitag: Dann legen mit JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo gleich drei US-Großbanken ihre Geschäftszahlen zum dritten Quartal vor.
Aus Europa kamen am Morgen erste Umsatzzahlen, so wie jene des Duftstoffherstellers Givaudan. Für die Analysten von Davy fielen diese im Rahmen der Markterwartungen aus. So liege der Umsatz im dritten Quartal bei 1,184 Milliarden Franken, der Konsens der Analysten habe mit 1,188 Milliarden gerechnet. Auf die Bereich heruntergebrochen hätten die Duftstoffe die Prognosen knapp verfehlt, die Aromen allerdings mehr als geliefert. Givaudan stiegen 0,3 Prozent, die Aktie des Konkurrenten Symrise gewann 0,4 Prozent.
Bollore baut Beteiligung an Vivendi aus Vivendi stiegen an der Pariser Börse 1,8 Prozent, nachdem die vom französischen Milliardär Vincent Bollore kontrollierte Bollore Group ihre Beteiligung an Vivendi auf über 20 Prozent ausgebaut hat. Für Kepler Cheuvreux ist die Erhöhung Teil der Bollore-Strategie, die Kontrolle über Vivendi zu erwerben, und nicht etwa Ausdruck von kurzfristigen Kurstreibern. Bislang habe Bollore 5 Milliarden Euro in Vivendi investiert, was immerhin 50 Prozent der Marktkapitalisierung der Bollore-Group entspreche.
Gut kam an der Börse die Anhebung des Ausblicks durch Nemetschek an. "Eine Anhebung des Ausblicks wurde erwartet", so ein Händler. Allerdings sei die Erhöhung des EBITDA-Ausblicks auf nun 89 bis 91 Millionen Euro für das Gesamtjahr deutlich ausgefallen. Hier dürften einige Analysten ihre Schätzungen anpassen müssen. Nemetschek sei gut positioniert und habe sich strategisch gut aufgestellt. Die Zukäufe hätten das Portfolio abgerundet, weitere kleinere Zukäufe könnten nicht ausgeschlossen werden. Die Aktie stieg 7 Prozent.
Dank einer Hochstufung legten Prosiebensat.1 im DAX um 3,4 Prozent zu. Kepler Cheuvreux hatte das Papier auf "Buy" nach "Hold" genommen. Bei Dialog Semiconductor half eine Kurszielerhöhung durch RBC Capital der Aktie um 2,3 Prozent nach oben. Hier wurde das Ziel auf 41 nach 37 Euro erhöht.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.035,76 +35,19 +1,2% -7,1% Stoxx-50 2.849,20 +16,43 +0,6% -8,1% Stoxx-600 341,98 +2,34 +0,7% -6,5% XETRA-DAX 10.624,08 +133,22 +1,3% -1,1% FTSE-100 London 7.097,50 +53,11 +0,8% +13,7% CAC-40 Paris 4.497,26 +47,35 +1,1% -3,0% AEX Amsterdam 455,24 +5,18 +1,2% +3,0% ATHEX-20 Athen 1.553,84 +30,29 +2,0% -15,3% BEL-20 Bruessel 3.551,64 +25,43 +0,7% -4,0% BUX Budapest 28.570,02 +131,07 +0,5% +19,4% OMXH-25 Helsinki 3.503,28 +38,89 +1,1% +4,3% ISE NAT. 30 Istanbul 95.147,30 -184,54 -0,2% +6,5% OMXC-20 Kopenhagen 891,68 +3,20 +0,4% -12,1% PSI 20 Lissabon 4.494,84 +51,65 +1,1% -14,4% IBEX-35 Madrid 8.701,50 +77,20 +0,9% -8,8% FTSE-MIB Mailand 16.632,45 +227,18 +1,4% -22,3% RTS Moskau 1.017,88 +15,81 +1,6% +34,5% OBX Oslo 569,46 +10,20 +1,8% +5,7% PX-GLOB Prag 1.157,34 +7,00 +0,6% -6,7% OMXS-30 Stockholm 1.467,45 +15,79 +1,1% +1,4% WIG-20 Warschau 1.765,95 +14,23 +0,8% -5,0% ATX Wien 2.407,36 +16,48 +0,7% +0,4% SMI Zuerich 8.172,22 +47,63 +0,6% -7,3%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Uhr Fr, 17:28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1155 -0,22% 1,1180 1,1174 +2,7% EUR/JPY 115,6358 +0,35% 115,2350 115,37 -25,8% EUR/CHF 1,0956 +0,12% 1,0944 1,0944 +0,7% EUR/GBP 0,8999 +0,02% 0,9027 1,1125 +22,2% USD/JPY 103,66 +0,57% 103,08 103,29 -11,7% GBP/USD 1,2397 +0,09% 1,2386 1,2430 -15,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,31 49,81 +3,0% 1,50 +18,4% Brent/ICE 53,21 51,93 +2,5% 1,28 +19,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.258,85 1.257,01 +0,1% +1,85 +18,7% Silber (Spot) 17,67 17,55 +0,6% +0,11 +27,8% Platin (Spot) 965,20 968,60 -0,4% -3,40 +8,3% Kupfer-Future 2,19 2,16 +1,4% +0,03 +1,8% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 10, 2016 12:06 ET (16:06 GMT)
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