28.05.2014 18:58:35

MÄRKTE EUROPA/DAX drückt sich vor Anstieg - Rally am Rentenmarkt

   Von MICHAEL DENZIN

   Wenig verändert sind Europas Aktienbörsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die Länderbörsen pendelten zumeist rund um die Nulllinie. Der Dax entfernte sich etwas von der magischen 10.000-Punkte-Marke, obwohl er zur Eröffnung mit 9.958 Punkten den dritten Tag in Folge ein neues Rekordhoch markiert hatte. Händler sprachen von einem impulslosen Handel. Vor dem langen Wochenende mit Brückentag habe es keinen Grund für neue Positionierungen gegeben.

   Für Verstimmung sorgte der überraschende Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Der Euro fiel daraufhin unter die 1,36er-Marke zum Dollar, der deutsche Renten-Markt zeigte sich in Rallylaune. Der DAX gab 2 Punkte nach auf 9.939 Zähler, der Euro-Stoxx-50 schaffte dagegen ein knappes Plus von 0,1 Prozent auf 3.246 Punkte.

   Der deutsche Arbeitsmarkt belebte sich im Mai nur vordergründig: Bereinigt um saisonale Einflüsse stieg die Arbeitslosenzahl sogar um 24.000 an. Volkswirte waren dagegen von einen Rückgang um 15.000 Personen ausgegangen. Am Rentenmarkt sorgte dies für ausgelassene Feierlaune: Der Bund-Futures sprang über die Marke von 147 Prozent, umgekehrt fielen die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen auf 1,337 Prozent. Dank der Arbeitsmarktdaten könne "die EZB nächste Woche aus allen Rohren zu feuern", sagte ein Händler mit Blick auf die Erwartung von Zinssenkungen oder anderen Maßnahmen.

   Auch in den USA ging es mit den Renditen abwärts. Die der zehnjährigen Anleihen fiel auf Jahrestief. Fed-Gouverneur Lockhart hatte gesagt, es werde noch einige Monate dauern, bis man von einem stabilen Wachstum in den USA überzeugt sein kann. Daher müsse die Fed nach Beendigung des Anleihekaufprogramms mit einer restriktiveren Geldpolitik "geduldig" sein.

   Unternehmensnachrichten gab es vor allem in der zweiten Reihe. Osram enttäuschte mit einer gekappten Umsatzprognose. Die Aktien stürzten darauf am Morgen um 10 Prozent ab und schlossen kaum erholt 6,5 Prozent tiefer. Wegen des beschleunigten Rückgangs im traditionellen Geschäft rechnet der Leuchtmittelhersteller nur noch mit einem geringen Umsatzwachstum.

   Händler kritisierten vor allem die Art und Weise der Warnung. Osram hatte die Prognose im Rahmen ihrer schwachen Erstquartalszahlen noch unverändert gelassen. "Jetzt, nur ein paar Wochen später, senken sie den Umsatzausblick. Das kommt bei Investoren nicht gut an", sagte ein Händler. Die Analysten der UBS und der Citigroup kappten darauf ihre Kursziele deutlich. Auch Philips litten wegen ihrer Lichtsparte unter den Aussagen und verloren 1,7 Prozent.

   Deutsche Post im DAX verloren nur wegen ihres Dividendenabschlags um 2,9 Prozent. Auch GFK, Wacker Neuson und Porsche schütteten ihre Dividende an die Aktionäre aus.

   Lufthansa stiegen um 0,1 Prozent. Die Luftfahrtorganisation IATA äußerte sich optimistisch zum Frachtaufkommen. Laut IATA ist es im April im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen. Lufthansa sind mit ihrer Cargo-Tochter selber stark im Frachtgeschäft engagiert. IAG und Air France-KLM stiegen darauf um je 0,6 Prozent.

   Telecom Italia sprangen um 4 Prozent nach oben. Die Aktien wurden von Goldman Sachs auf die "Conviction Buy"-Liste genommen. Schlecht kamen dagegen die Zahlen des niederländischen Einzelhandelskonzerns Ahold an. Die Aktien fielen um 3,3 Prozent. "Die Lage bei Ahold hat sich im Vergleich zum Schlussquartal 2013 kaum verändert", sagte ein Händler. Eine Erholung der Umsätze und Margen sei noch nicht in Sicht.

   Hugo Boss verloren 2,5 Prozent. Hier nutzte der Großaktionär Permira die gute Performance der Aktie zum weiteren Ausstieg aus dem Modeunternehmen. Dazu warfen sie fast 4 Millionen Aktien im Volumen von rund 400 Millionen Euro auf den Markt. Auch die Aktien von Südzucker verloren 2 Prozent. Sie fällt per 30. Mai nicht nur aus dem Benchmark-Index von Morgan Stanley, sondern auch aus dem europaweit beachteten Stoxx-600-Index.

   Für Rheinmetall ging es dagegen 2 Prozent aufwärts. Hier trieb ein Großauftrag aus Skandinavien.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.246,24 +1,96 +0,1% +4,4% Stoxx-50 3.035,61 -4,50 -0,1% +4,0% Stoxx-600 344,29 -0,18 -0,1% +4,9% XETRA-DAX 9.939,17 -1,65 -0,0% +4,1% FTSE-100 London 6.851,22 +6,28 +0,1% +1,5% CAC-40 Paris 4.531,63 +1,88 +0,0% +5,5% AEX Amsterdam 405,94 -0,87 -0,2% +1,0% ATHEX-20 Athen 393,06 +4,66 +1,2% +2,1% BEL-20 Bruessel 3.161,85 +7,88 +0,2% +8,1% BUX Budapest 18.968,15 -83,02 -0,4% +2,2% OMXH-25 Helsinki 2.952,18 -12,75 -0,4% +4,1% ISE NAT. 30 Istanbul 95.711,68 +470,62 +0,5% +16,1% OMXC-20 Kopenhagen 720,60 -2,93 -0,4% +17,1% PSI 20 Lissabon 7.058,23 +76,42 +1,1% +8,8% IBEX-35 Madrid 10.757,20 +43,00 +0,4% +8,5% FTSE-MIB Mailand 21.586,01 +182,46 +0,9% +13,8% RTS Moskau 1.300,46 +2,96 +0,2% -9,8% OBX Oslo 555,20 +1,52 +0,3% +10,3% PX Prag 1.014,76 +5,51 +0,5% +2,6% OMXS-30 Stockholm 1.392,85 -2,54 -0,2% +4,5% WIG-20 Warschau 2.448,33 -15,82 -0,6% +2,0% ATX Wien 2.521,07 +6,28 +0,2% -1,0% SMI Zuerich 8.706,50 -3,88 -0,0% +6,1%

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.52 Uhr Di, 17.52 Uhr EUR/USD 1,3596 -0,23% 1,3627 1,3650 EUR/JPY 138,41 -0,36% 138,90 139,08 EUR/CHF 1,2211 -0,11% 1,2224 1,2208 USD/JPY 101,80 -0,14% 101,94 101,89 GBP/USD 1,6706 -0,40% 1,6773 1,6845 === Kontakt zum Autor: michael.denzin@wsj.com

   DJG/mod/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   May 28, 2014 12:24 ET (16:24 GMT)

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DHL Group (ex Deutsche Post) 36,80 0,79% DHL Group (ex Deutsche Post)
Goldman Sachs 613,90 0,08% Goldman Sachs
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Morgan Stanley 127,40 0,20% Morgan Stanley
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