09.08.2023 09:41:43

MÄRKTE EUROPA/DAX kräftig erholt - DZ erhöht DAX-Ziel

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Abgaben des Vortages erholen sich Europas Börsen am Mittwoch zur Eröffnung kräftig. Der DAX steigt um 1 Prozent auf 15.931 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,2 Prozent auf 4.341 Punkte an. "Es scheint, als würde die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger das 4-Wochen-Tief vom Dienstag als Kaufgelegenheit sehen", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Immerhin sei der Rückgang vom jüngsten Hoch mit knapp 5 Prozent der drittstärkste Rückgang in diesem Jahr. Von anderer Seite hieß es bereits am Dienstag, ein Ausbruch aus der Seitwärtsspanne zwischen 15.500 und 16.300 sei nicht in Sicht: weder auf der Ober- noch auf der Unterseite.

Die Analysten der DZ Bank haben das Jahresendziel für den DAX auf 17.000 Punkte erhöht. Zwar verlangsame sich die Konjunktur, so das Haus. Die relevanten Endkunden kauften aber wegen der stabilen Arbeitsmärkte trotz Wirtschaftsflaute weiter und der KI-Boom habe noch Potenzial. Die Bewertungen sollten sich daher erholen, so die DZ-Analysten. Zur Mitte kommenden Jahres erwarten sie den DAX bei 17.500.

Die chinesischen Verbraucherpreise sind im Juli um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, der erste Rückgang seit über zwei Jahren. "Ein Grund zur Freunde ist das allerdings nicht, denn die sinkenden Preise deuten vor allem auf eine schwache Nachfrage hin", so Altmann. Ganz anders ist die Lage in den westlichen Ländern: Mit Spannung warten Marktteilnehmer auf die US-Inflationsdaten am Donnerstag und hier vor allem darauf, ob sie die Hoffnung untermauern, dass die Preisstabilität bald zurückkehrt.

Kurzfristig stützen auch die wieder rückläufigen Ölpreise die Stimmung. Mit ihnen sind die Renditen der Anleihen zuletzt wieder gefallen, nun verändern sie sich kaum noch. Der Euro kann sich seit seinem Vortagestief deutlich erholen Richtung 1,10 Dollar.

Auf der Gewinnerseite stehen die Verlierer des Vortages. Der Stoxx-Branchenindex der rohstoffnahen Basic Resources steigt um 1,5 Prozent. Der Bankenindex erholt sich um 1,2 Prozent. Er war am Dienstag regelrecht eingebrochen, weil Italien eine so genannte Übergewinnsteuer plant. Zudem hat Moody's die Kreditwürdigkeit von zehn regionalen US-Banken gesenkt, die Kreditnoten von sechs größeren Banken werden überprüft. Daneben steht am Morgen weiterhin die Berichtssaison im Blick.

Verhaltener Brenntag-Ausblick stört nicht - Kurs sehr fest

Hier hat der Chemikalien-Händler Brenntag durchwachsene Zweitquartalszahlen vorgelegt. Diese sind auf der Ergebnisseite teilweise leicht unter den Prognosen ausgefallen. Das Unternehmen erwartet nun ein EBITA im laufenden Jahr von 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro nach bislang 1,3 bis 1,5 Milliarden, im Handel hatte man sich auf eine Bestätigung eingestellt. Trotzdem legt der Kurs deutlich um 3 Prozent zu: Aus Marktsicht ist die Einengung keine große Sache - die Konsensschätzung für das EBITA liegt laut Baader bei 1,36 Milliarden Euro, also innerhalb der neuen Unternehmensprognosespanne.

Auch Qiagen zeigen sich mit einem Plus von 1,7 Prozent sehr fest. Die Gesellschaft hat die Konzernziele für das laufende Jahr gesenkt - Analysten sehen Revisionsbedarf der Marktschätzungen beim Umsatz von bis zu 4 Prozent, und beim Gewinn je Aktie von bis zu 2 Prozent. Andererseits ist die Entwicklung nicht wirklich überraschend, nachdem der Covid-Boom in der Branche zu Ende gegangen ist, wie schon andere Unternehmen wie Sartorius gezeigt haben.

Hannover Rück liegen mit einem Minus von 0,6 Prozent etwas leichter im Markt. Die Quartalszahlen des Finanzkonzerns liegen in der Nähe der Erwartungen, den Ausblick hat Hannover Rück bekräftigt. Daneben profitieren Fresenius von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank, der Kurs steigt um 1,8 Prozent.

Delivery Hero hebt Umsatzerwartung an - Jenoptik mit Auftragseingang schwach

In der zweiten Reihe hat Delivery Hero überraschend die Wachstumserwartungen angehoben. Der Umsatz soll nun um 15 statt um 10 Prozent zunehmen. Im frühen Handel geht es um 5,3 Prozent nach oben.

Etwas über den Erwartungen liegen auch die Geschäftszahlen von Jenoptik. Hier sticht vor allem die Margenentwicklung heraus: Die EBIT-Marge liegt bei nahezu unveränderten 20,3 Prozent, erwartet worden war ein Rückgang auf 19,6 Prozent. Dass der Kurs trotzdem um knapp 4 Prozent fällt, liegt am Auftragseingang. Er ist um mehr als 10 Prozent zurückgegangen und liegt auch unter den Schätzungen.

Im Rahmen der Erwartungen sind die Zweitquartalszahlen von Ströer ausgefallen. Daneben wurde der Ausblick bestätigt. Demnach sollen die Einnahmen vergleichbar moderat wachsen und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) weitgehend stabil bleiben. Der Kurs legt um 0,7 Prozent zu. In London steigen Tui um 4,5 Prozent, der Reisekonzern hat sich optimistisch zum Sommergeschäft geäußert.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.341,22 +1,2% 52,37 +14,4%

Stoxx-50 4.000,85 +0,9% 36,18 +9,6%

DAX 15.930,87 +1,0% 155,94 +14,4%

MDAX 28.271,47 +1,3% 360,08 +12,6%

TecDAX 3.152,01 +1,0% 30,42 +7,9%

SDAX 13.426,64 +0,6% 80,79 +12,6%

FTSE 7.585,95 +0,8% 58,53 +1,0%

CAC 7.364,62 +1,3% 95,15 +13,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,46 -0,01 -0,11

US-Zehnjahresrendite 4,01 -0,02 +0,13

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Uhr Di, 17:41 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0979 +0,2% 1,0974 1,0951 +2,6%

EUR/JPY 157,17 +0,1% 157,06 156,86 +12,0%

EUR/CHF 0,9592 -0,0% 0,9589 0,9592 -3,1%

EUR/GBP 0,8599 +0,0% 0,8596 0,8606 -2,8%

USD/JPY 143,16 -0,1% 143,13 143,19 +9,2%

GBP/USD 1,2769 +0,2% 1,2766 1,2725 +5,6%

USD/CNH (Offshore) 7,2168 -0,3% 7,2192 7,2391 +4,2%

Bitcoin

BTC/USD 29.776,62 -0,2% 29.697,56 29.556,26 +79,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,12 82,92 +0,2% +0,20 +5,4%

Brent/ICE 86,29 86,17 +0,1% +0,12 +4,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,63 31,07 +5,0% +1,56 -61,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.930,33 1.925,25 +0,3% +5,08 +5,8%

Silber (Spot) 22,86 22,78 +0,4% +0,09 -4,6%

Platin (Spot) 908,15 905,03 +0,3% +3,13 -15,0%

Kupfer-Future 3,81 3,77 +1,1% +0,04 -0,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 09, 2023 03:41 ET (07:41 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu QIAGEN N.V.mehr Analysen

07.02.24 QIAGEN Hold Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Brenntag SE 60,98 -1,07% Brenntag SE
Delivery Hero 38,49 1,16% Delivery Hero
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) 8,10 -0,61% Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,11 0,36% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Hannover Rück 245,80 -0,28% Hannover Rück
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) 40,40 0,00% Hannover Rueck SE  (spons. ADRs)
JENOPTIK AG 20,80 -0,57% JENOPTIK AG
Ströer SE & Co. KGaA 48,36 -0,86% Ströer SE & Co. KGaA
TUI AG 7,51 -0,29% TUI AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 471,61 0,24%