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27.01.2014 10:56:34

MÄRKTE EUROPA/DAX rutscht weiter - Merck & Lanxess im Fokus

   Von Michael Denzin

   Mit leichten Stabilisierungsversuchen sind Europas Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Händler hoffen auf eine Bodenbildung im Dax um die 9.400er-Marke. Dennoch stehen die Zeichen weiter auf Sturm, nachdem die Kurse an den asiatischen Börsen auf breiter Front gefallen und der japanische Nikkei zeitweise unter die 15.000er-Marke gerutscht ist. Vor allem bei Nebenwerten wie im MDAX ist die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen extrem hoch. Mit Kurskapriolen warten derweil Merck KGaA und LANXESS auf.

   Die Ifo-Index in Deutschland, der im Januar die Erwartungen übertroffen hat und auf den höchsten Stand seit September 2011 geklettert ist, stützt die Börsen etwas, entfacht aber kein Kursfeuerwerk. "Eine positive Überraschung hier könnte den ganzen europäischen Markt stützen", sagte ein Frankfurter Händler bereits vor Veröffentlichung der wichtigen Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung des europäischen Aktienmarktes hatte zuvor bereits der US-Markt geliefert. Denn der S&P-500-Future hatte sich seit Mitternacht etwas gefangen. Der DAX verliert "nur" 0,5 Prozent auf 9.348 Zähler, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,4 Prozent tiefer bei 2.850 Punkten.

   Bei den Unternehmen steht Lanxess mit einem Paukenschlag im Blick. Vorstandschef Axel Heitmann tritt völlig überraschend zurück. Nachfolger soll der derzeitige Finanzchef der Merck KGaA, Matthias Zachert, werden. Lanxess springen um 8,6 Prozent auf 48,90 Euro. Händler hatten mit starken Kursgewinnen der Aktie gerechnet, da der neue Mann als harter Sparer bekannt sei. Umgekehrt leiden Merck unter dessen Weggang und brechen um fast 10 Prozent ein auf 119,85 Euro. "Die Richtung der Kursbewegungen hatten heute morgen alle erwartet, nicht aber solche massiven Ausschläge", kommentiert ein Händler die krassen Kursausschläge.

   Die nur leichten Verluste des DAX müssen noch kein Zeichen einer Bodenbildung sein, heißt es im Handel. Die Lage sei weiter kritisch: "Entweder es gelingt recht rasch eine Stabilisierung wie in den Korrekturphasen im Juni und Dezember vergangenen Jahres, oder aber es droht tatsächlich ein kurzfristiger Trendwechsel", warnt ein Händler. Angesichts der Verluste in den Schwellenländern und ihrer fortdauernden Währungsabwertung reduzierten Investoren weiter Risiken - sie stießen Aktien daher ab. Der Fall der chinesischen Wirtschaft unter die Expansionsschwelle habe dazu den Auslöser geliefert.

   "Der Aufruhr in den Wachstumsregionen schadet den risikoreichen Vermögenswerten querbeet und ein Nachlassen ist nicht in Sicht", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Angesichts der Entwicklungen in Argentinien, China, Thailand und der Ukraine sei die Lage "immer brisanter". In dieser ohnehin schlechten Ausgangslage stelle sich zunehmend die Frage nach der Relation von Unternehmensgewinnen und Marktbewertung. "Diese Kombination spricht für schlechte Nachrichten in den nächsten Tagen", sagt Kotecha.

   Vodafone gehören in Europa am Montag zu den großen Verlierern des Tages. AT&T hat einem vom Markt erhofften Übernahmeangebot eine Absage erteilt. Der Kursrutsch von 7 Prozent bei den Briten macht den Telekommunikationssektor mit 2,8 Prozent Minus zur schwächsten Branche Europas.

   Um 13 Prozent bricht der Titel der britische BG Group ein. Das Energieunternehmen hatte einen schwachen Zwischenbericht abgeliefert und erwartet zudem stark steigende Förderkosten. adidas verlieren nach Berichten über schlechte Händlerabsätze 2,6 Prozent.

   Auch bei den Nebenwerten wie im MDAX sieht es nicht rosig aus. Heftige Gewinnmitnahmen Sorgen für Verluste bis zu 4 Prozent wie bei Axel Springer. Leoni, Wacker Chemie und TUI fallen nachrichtenlos um je rund 3 Prozent. Auch mit Gagfah geht es 3,6 Prozent abwärts, nachdem Goldman Sachs ihre Kaufempfehlung wieder zurückgezogen hat.

   Bei Fiat werten Händler den geplanten Wechsel des Unternehmenssitzes nach London zunächst als kursneutral. Die Aktien legen 0,1 Prozent zu. "Viel hängt von der Reaktion der italienischen Regierung ab", sagt ein Händler. Ein Zerwürfnis zwischen Autobauer und Staat könnte auch finanzielle Folgen haben.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.31 Uhr EUR/USD 1,3683 +0,0% 1,3681 1,3683 EUR/JPY 140,2280 +0,4% 139,6016 139,8837 EUR/CHF 1,2248 +0,1% 1,2235 1,2238 USD/JPY 102,4840 +0,4% 102,0415 102,2370 GBP/USD 1,6505 +0,2% 1,6478 1,6497 === DJG/mod/flf

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   January 27, 2014 04:23 ET (09:23 GMT)

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