02.06.2014 18:37:31

MÄRKTE EUROPA/Die Angst vor der runden Zahl im DAX

   Von Manuel Priego-Thimmel

   Auch zu Beginn der neuen Woche hat der Dax den Sprung über die Marke von 10.000 Punkten nicht geschafft. Ermutigende Konjunkturdaten aus China hatten den deutschen Leitindex im frühen Handel zwar auf ein neues Allzeithoch von 9.992 Punkten geführt. Nach schwächeren Einkaufsmanagerindizes aus Europa und aus den USA gab der Aktienmarkt die Tagesgewinne aber fast vollständig ab. Der DAX ging mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent auf 9.950 Punkte aus dem Handel. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,2 Prozent auf 3.250 Punkte - bei 3.256 Punkten wurde ein neues Jahreshoch markiert.

   Der europäische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sank im Mai in der zweiten Lesung auf 52,2 Punkte von 53,4 im Vormonat. Bei der ersten Bekanntgabe war ein Wert von 52,5 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. In den USA schwächte sich der entsprechende Index nach ersten Angaben auf 53,2 Punkte nach 54,9 im Vormonat ab. Erwartet wurde dagegen von Ökonomen ein Anstieg auf 55,6 Punkte. Nach Handelsschluss in Europa und damit zu spät für die Märkte kam dann eine Korrektur des Index durch ISM auf 56 Punkte. Grund war eine fehlerhafte Saisonbereinigung durch das Institut.

   Derweil verstärkten niedrige deutsche Inflationsdaten die Erwartungen der Anleger, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Geldpolitik weiter lockern wird. Im Mai kosteten Waren und Dienstleistungen im Schnitt nur noch 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr zuvor. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 1,1 Prozent gerechnet. Im April hatte die Jahresteuerung noch 1,3 Prozent betragen. Für die Befürworter einer lockeren Geldpolitik sind die Daten Wasser auf ihre Mühlen. Aktienhändler bezweifeln aber zunehmend, dass der DAX vor der EZB-Sitzung die Marke von 10.000 Punkten noch knacken wird.

   Angesichts der hohen Erwartungen an EZB-Präsident Mario Draghi bestehe das Risiko, dass die Sitzung aus Anlegersicht enttäuschend verlaufe. In der Folge sei eine schärfere Korrektur an den Börsen nicht auszuschließen. Diejenigen Investoren, die den DAX im Vorfeld hochgekauft hätten, würden dann natürlich keine gute Figur machen. Eine Leitzinssenkung am Donnerstag gilt unter Beobachtern als ausgemachte Sache. Denkbar sind daneben konditionierte Langfristtender oder ein ABS-Kaufprogramm. Der Euro gab bis Börsenschluss am Montag leicht auf knapp 1,36 Dollar nach.

   Auf Unternehmensseite blieb es ruhig. Positiv nahmen die Investoren die Expansion von Henkel im US-Friseurgeschäft zur Kenntnis. Henkel hat den Kauf von SexyHair, Alterna und Kenra für rund 270 Millionen Euro bekannt gegeben. Verkäufer ist der US-Konzern TSG Consumer Partners. Die Henkel-Aktie gewann 0,9 Prozent. Nach einer Herunterstufung durch Goldman Sachs verloren BMW-Titel 0,7 Prozent. Infineon-Papiere gaben nach einer Herabstufung durch die Citigroup um 1 Prozent nach.

   Vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts für das erste Quartal am Mittwoch, verlor die Tesco-Aktie 1 Prozent. Nach Einschätzung von Oriel Securities dürften Hoffnungen auf eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung enttäuscht werden. Im Gegenteil, die Negativtrends dürften sich laut den Analysten sogar noch weiter verschärft haben. So seien die flächenbereinigten Umsätze im vierten Quartal in Großbritannien um 3,5 Prozent gefallen.

   Im MDAX verlor die Klöckner-Aktie gleich 4,8 Prozent. Der Investor Albrecht Knauf hat offenbar kein Interesse mehr an dem Stahlhändler. Knauf ist über seine Interfer Holding seit Freitag nur noch mit 4,98 Prozent an Klöckner beteiligt. Knauf hatte im Februar des vergangenen Jahres rund 8 Prozent der Klöckner-Papiere übernommen. Nach Einschätzung eines Händlers ist damit jede Übernahmefantasie aus der Aktie bis auf weiteres entwichen.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.247,80 +3,20 +0,1% +4,5% Stoxx-50 3.037,42 +4,58 +0,2% +4,0% Stoxx-600 345,08 +0,84 +0,2% +5,1% XETRA-DAX 9.950,12 +6,85 +0,1% +4,2% FTSE-100 London 6.864,10 +19,59 +0,3% +1,7% CAC-40 Paris 4.515,89 -3,68 -0,1% +5,1% AEX Amsterdam 408,77 +1,56 +0,4% +1,7% ATHEX-20 Athen 402,35 +6,37 +1,6% +4,5% BEL-20 Bruessel 3.160,56 +1,46 +0,0% +8,1% BUX Budapest 19.300,54 +36,12 +0,2% +4,0% OMXH-25 Helsinki 2.978,30 +23,69 +0,8% +5,0% ISE NAT. 30 Istanbul 96.781,19 -911,04 -0,9% +17,4% OMXC-20 Kopenhagen 721,87 +1,27 +0,2% +17,3% PSI 20 Lissabon 7.112,91 +47,70 +0,7% +9,2% IBEX-35 Madrid 10.827,40 +28,70 +0,3% +9,2% FTSE-MIB Mailand 21.796,17 +166,46 +0,8% +14,9% RTS Moskau 1.322,52 +26,77 +2,1% -8,3% OBX Oslo 560,02 +5,59 +1,0% +11,2% PX Prag 1.028,01 +0,79 +0,1% +3,9% OMXS-30 Stockholm 1.399,40 -2,68 -0,2% +5,0% WIG-20 Warschau 2.440,24 +10,73 +0,4% +1,6% ATX Wien 2.534,18 +4,85 +0,2% -0,5% SMI Zuerich 8.688,96 +14,44 +0,2% +5,9%

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.12 Uhr Fr, 17.37 Uhr EUR/USD 1,3606 -0,18% 1,3631 1,3642 EUR/JPY 139,20 0,15% 138,99 138,83 EUR/CHF 1,2218 0,09% 1,2208 1,2196 USD/JPY 102,32 0,35% 101,95 101,78 GBP/USD 1,6752 0,04% 1,6746 1,6767 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 02, 2014 12:05 ET (16:05 GMT)

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