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07.11.2012 18:36:32

MÄRKTE EUROPA/Draghi macht Strich durch Obama-Rally

   Von MANUEL PRIEGO-THIMMEL

   FRANKFURT--Die Partylaune an Europas Börsen nach dem Wahlsieg Barack Obamas währte am Mittwoch nicht lange. Negative Aussagen von Mario Draghi zur Eurozone machten den Anlegern einen Strich durch die Rechnung. Nach Einschätzung des EZB-Präsidenten haben die Ausläufer der Schuldenkrise nun auch Deutschland erreicht. Das sind keine guten Nachrichten, gilt doch Deutschland als der wichtigste Stabilisator in Europa. Der Dax verlor 2 Prozent auf 7.233 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 2,2 Prozent auf 2.479 Stellen nach unten.

   Im Handel hieß es zu Draghi, dass die Aussagen nach den sehr schwachen Daten zur deutschen Industrieproduktion und zum Auftragseingang per se nicht überraschend seien. Beide Datensätze blieben deutlich unter den Erwartungen und deuten auf eine Rezession in Deutschland hin. "Es macht aber einen Unterschied, wer so etwas sagt", meinte ein Händler. Die EZB und die Fed seien nun einmal die mit großem Abstand die wichtigsten Akteure an den Finanzmärkten.

   Der Euro reagierte zunächst mit kräftigen Aufschlägen zum Dollar auf den Wahlsieg Obamas, kam mit den Draghi-Aussagen aber unter Druck und fiel wieder unter die Marke von 1,28 Dollar Der Markt wartet nun auf die Abstimmung im griechischen Parlament über das mit der Troika ausgehandelte Sparpaket. Eine Zustimmung ist notwendig, damit die nächste Hilfstranche an das Land ausgezahlt werden kann. Sonst droht dem Land die Pleite und der Eurozone neue Anstreckungsgefahren.

   Am Anleihemarkt profitierte der Bund-Futures von dem negativen Umfeld und stieg bis zum Handelsschluss an den Börsen um 60 Basispunkte auf 142,69 Prozent. Das bisherige Jahreshoch liegt bei 146,26 Prozent.

   Auf der Aktienseite sorgte der Obama-Sieg zunächst für gute Stimmung. Positiv wurde vor allem das eindeutige Ergebnis der Präsidentschaftswahlen gewertet. Damit wurde eine Situation wie im Jahr 2000 vermieden. Damals hatte erst Wochen nach der Wahl der Oberste Gerichtshof den Sieg von Bush über Gore festgestellt. Einige Beobachter sehen nun die Chance auf eine Jahresendrally an den Börsen. Skeptische Stimmen verweisen dagegen auf das Patt im US-Kongress.

   Nach der Wahlentscheidung rückt nun mit der Fiskalklippe der nächste potenzielle politische Stolperstein in den Blick, nachdem die Republikaner weiter das Repräsentantenhaus und die Demokraten den Senat kontrollieren. Allerdings gehen die Demokraten mit dem klaren Wahlausgang und Stimmenzuwächsen im Senat gestärkt in die Verhandlungen.

   Sollten beide Seiten sich nicht einigen, würden zum Jahresbeginn 2013 automatisch die US-Staatsausgaben gekürzt und die Steuern erhöht in einem Umfang, der fünf Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung entspricht. "Dies könnte die US-Wirtschaft in eine erneute Rezession stürzen", warnt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Schmieding erwartet aber, dass sich beide Seiten noch unmittelbar vor dem Jahresende auf einen Kompromiss einigen.

   Weitere Impulse kamen von der Berichtssaison. Die Aktien von Munich Re hielten sich in dem schwierigen Umfeld sehr gut und verloren nach Zahlen lediglich 0,2 Prozent auf 127,35 Euro. Vor allem die erhöhte Prognose und die gleichzeitige Aussicht auf eine Dividendenerhöhung sorgten für kräftige Nachfrage in dem Papier. Im allgemeinen wurden Finanzwerte abverkauft. Allianz-Titel verloren 2,2 Prozent auf 94,32 Euro, für Deutsche-Bank-Papiere ging es gleich um 4,4 Prozent auf 34,38 Euro nach unten.

   Positiv beurteilt wurden auch die Zahlen der Bank BNP. "BNP-Paribas hat belegt, dass sie gegenwärtig die beste französische Bank ist", sagte ein Händler. Der Nettogewinn liege mit 1,3 Milliarden Euro rund 30 Prozent über der Konsensschätzung von Analysten. Der Kurs gewann gegen den Trend 1,1 Prozent.

   Versorgertitel wurden weiter verkauft. Die Anleger befürchten, dass die Gewinne der Unternehmen unter der Schuldenkrise weiter leiden werden. E.ON-Titel verloren 2,8 Prozent auf 16,79 Euro, für RWE-Aktien ging es 2,8 Prozent auf 34,17 Euro nach unten. Iberdrola-Titel gaben 1,7 Prozent auf 3,86 Euro nach und GDF Suez-Papiere verloren 2,1 Prozent.

Europäische Schlussbörsen vom Mittwoch, 7. November .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2479,10 -56,84 -2,2% 7,0 . Stoxx-50 2524,03 -37,79 -1,5% 6,5 . Stoxx-600 271,04 -3,70 -1,3% 10,8 Frankfurt XETRA-DAX 7232,83 -144,93 -2,0% 22,6 London FTSE-100 5791,63 -93,27 -1,6% 4,0 Paris CAC-40 3409,59 -69,07 -2,0% 7,9 Amsterdam AEX 332,87 -4,50 -1,3% 6,5 Athen ATHEX-20 303,84 -2,69 -0,9% 14,7 Brüssel BEL-20 2364,22 -34,77 -1,5% 13,5 Budapest BUX 18898,34 -297,79 -1,6% 11,3 Helsinki OMXH-25 2058,97 -40,77 -1,9% 6,0 Istanbul ISE NAT. 30 89253,72 -476,28 -0,5% 44,7 Kopenhagen OMXC-20 476,61 2,81 +0,6% 22,2 Lissabon PSI 20 5372,92 -67,75 -1,3% -3,4 Madrid IBEX-35 7837,60 -176,90 -2,3% -10,6 Mailand FTSE-MIB 15291,78 -391,93 -2,5% 1,3 Moskau RTS 1451,67 0,87 +0,1% 5,1 Oslo OBX 408,27 -2,92 -0,7% 14,2 Prag PX 989,37 -6,15 -0,6% 8,6 Stockholm OMXS-30 1056,40 -16,07 -1,5% 6,9 Warschau WIG-20 2325,15 -17,64 -0,8% 8,4 Wien ATX 2203,83 -27,41 -1,2% 16,5 Zürich SMI 6697,63 -48,11 -0,7% 12,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.23 Uhr Di, 17.50 Uhr EUR/USD 1,2760 -0,80% 1,2863 1,2817 EUR/JPY 101,8676 -1,31% 103,2179 102,8941 EUR/CHF 1,2061 -0,15% 1,2080 1,2079 USD/JPY 79,8400 -0,48% 80,2225 80,2750 GBP/USD 1,5973 -0,34% 1,6027 1,5988 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   November 07, 2012 12:05 ET (17:05 GMT)

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