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06.01.2020 12:41:45

MÄRKTE EUROPA/Druck auf Aktien hält an - Sicherheit ist Trumpf

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Montag erneut deutlich nach unten mit den Kursen. Wie bereits am Freitag belasten die Spannungen zwischen den USA und Iran. US-Präsident Donald Trump hat mit weiteren Schlägen gedroht hat, sollte der Iran seinerseits Vergeltungsaktionen unternehmen. Der Iran hat seinerseits klargestellt, sich künftig nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten. Und außerdem fordert das irakische Parlament den Abzug der US-Truppen aus dem Land. Damit ist die Eskalation in der Golf-Region in vollem Gange.

Viele Anleger erwischt die Entwicklung auf dem falschen Fuß. An den Finanzmärkten finden in der Folge Umschichtungen in defensive Sektoren statt und insbesondere sogenannte sichere Häfen. Dazu zählen das Gold, Staatsanleihen und am Devisenmarkt vor allem der Yen. Die Feinunze Gold hat einen kräftigen Sprung nach oben gemacht, in Euro gerechnet ist das Edelmetall mit rund 1.420 so teuer wie nie zuvor. Mit 1.577 Dollar ist es zugleich so teuer wie zuletzt vor knapp sieben Jahren. Im Tageshoch lag es bereits bei 1.588 Dollar

Der DAX verliert am Mittag 1,6 Prozent auf 13.004 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 12.948 gelegen hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,3 Prozent auf 3.724 nach unten.

Als Risiko für Aktien wird auch der schnelle Anstieg des Ölpreises gesehen. Dies könnte die vielfach erwartete Konjunkturerholung zunichte machen, heißt es. Dazu passt, dass in China der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsssektor im Dezember etwas stärker gesunken ist als erwartet, wenngleich er weiter im Expansion andeutenden Bereich liegt.

Brentöl über 70 Dollar

Der Brent-Ölpreis übersprang am frühen Montag das erste Mal seit einem halben Jahr die 70-Dollar-Marke. Mit zuletzt 69,61 Dollar kostet das Fass nochmals 1,5 Prozent mehr als am späten Freitag. Der Stoxx-Subindex Öl- und Gas liegt als einziger im Plus und zwar mit 0,9 Prozent.

"Wir sollten uns auf gewalttätige Reaktionen vorbereiten", warnt Helima Croft, Chefstrategin für Rohstoffe bei RBC Capital Markets: "Die Bühne ist bereitet für eine Spirale von Gegenschlägen, die die Märkte das ganze Jahr 2020 beschäftigen könnten". Die Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Flucht in sichere Häfen anhalten und Dollar und vor allem den Yen treiben wird.

Größte Verlierer bei den Branchen sind neben dem ölpreissensiblen Reise- und Freizeitsektor die konjunkturempfindlichen Bereiche Banken, Auto und Chemie. Für sie geht es um bis zu 1,8 Prozent nach unten. Im DAX verlieren Covestro satte 5,7 Prozent und Infineon 3,6 Prozent. Daimler und Fiat verbilligen sich um 2,4, Peugeot um 2,7 Prozent.

Flugsektor in der Mangel

Abverkauft werden auch Aktien von Fluggesellschaften. Sie werden vom steigenden Ölpreis sowie der Sorge vor einer geringeren Reiselust zweifach in die Mangel genommen. Lufthansa verlieren 2,5, Air France-KLM 2,5 Prozent und IAG 3,5 Prozent. Für Fraport geht es um 1,7 Prozent nach unten. Hier drückt auch eine überraschend schwach ausgefallene Passagierprognose des Flughafenverbands ADV vom Freitag.

Comdirect liegen 0,3 Prozent im Plus, obwohl das jüngste Gastspiel der Aktie im SDAX am 8. Januar schon wieder endet. Wegen der Übernahme durch die Mutter Commerzbank verliert die Comdirect im Zuge einer außerplanmäßigen Anpassung ihren Platz, den sie erst am 23. Dezember wieder erlangt hatte. Wegen der Übernahme durch die Commerzbank sinkt der Streubesitz der Comdirect unter 10 Prozent, was den Ausschluss aus dem Index zur Folge hat. Nachfolger wird Vossloh, die 0,6 Prozent nachgeben.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.726,65 -1,24 -46,72 -0,49

Stoxx-50 3.396,70 -0,94 -32,25 -0,19

DAX 13.006,86 -1,61 -212,28 -1,83

MDAX 27.993,42 -1,61 -457,91 -1,13

TecDAX 2.978,74 -1,88 -56,95 -1,20

SDAX 12.271,06 -1,94 -242,98 -1,92

FTSE 7.548,21 -0,97 -74,19 1,06

CAC 5.976,77 -1,12 -67,39 -0,02

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,29 -0,01 -0,53

US-Zehnjahresrendite 1,78 -0,01 -0,90

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1202 +0,37% 1,1164 1,1170 -0,1%

EUR/JPY 121,06 +0,61% 120,65 120,59 -0,7%

EUR/CHF 1,0855 +0,14% 1,0840 1,0846 -0,0%

EUR/GBP 0,8511 -0,27% 0,8533 0,8538 +0,6%

USD/JPY 108,07 +0,24% 108,07 107,95 -0,7%

GBP/USD 1,3163 +0,69% 1,3082 1,3084 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9675 -0,02% 6,9751 6,9643 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 7.524,26 +2,44% 7.510,26 7.315,51 +4,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,79 63,05 +1,2% 0,74 +4,5%

Brent/ICE 69,63 68,60 +1,5% 1,03 +5,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.578,31 1.552,39 +1,7% +25,92 +4,0%

Silber (Spot) 18,41 18,06 +1,9% +0,35 +3,2%

Platin (Spot) 987,20 984,60 +0,3% +2,60 +2,3%

Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,6%

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2020 06:42 ET (11:42 GMT)

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Covestro AG 57,28 0,39% Covestro AG
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 5,95 -0,83% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Fraport AG 49,64 0,36% Fraport AG
Infineon AG 29,90 2,68% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 29,40 3,52% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
International Consolidated Airlines S.A. 2,93 -0,64% International Consolidated Airlines S.A.
International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs) 6,18 0,16% International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,03 -1,15% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,26 1,14% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Vossloh AG 41,20 1,23% Vossloh AG

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