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24.07.2014 11:16:32

MÄRKTE EUROPA/Einkausfmanagerindizes machen Aktienkursen Beine

   Von Manuel Priego Thimmel

   Zunächst noch etwas unentschlossen, letztlich aber positiv reagieren die Börsen in Europa auf die Einkaufsmanagerindizes aus den Ländern und der Eurozone insgesamt. Ein unter den Erwartungen gebliebener französischer Index sorgte zunächst für Enttäuschung. Deutlich besser als erwartet ausgefallene deutsche Daten und im Anschluss gute Zahlen für die Eurozone verfehlen ihre Wirkung aber nicht. Der Dax steigt um 0,2 Prozent auf 9.770 Punkte und liegt rund 100 Punkte über dem Tagestief. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.205 nach oben - im Tief stand der Index bei 3.170.

   Mut machen auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China. Die dortige Wirtschaft nimmt weiter Fahrt auf. Die Stimmung der Einkaufsmanager ist mit einem Wert von 52 im Juli auf den höchsten Stand seit 18 Monaten geklettert.

   Unterstützung erhalten die Börsen weiter von der gut laufenden Berichtssaison, vor allem in den USA. An der Wall Street schloss der S&P-500 dank deutlicher Kursgewinne der Apple-Aktie auf Rekordniveau. Nachbörslich stieg die Facebook-Aktie nach einem sehr guten Quartalsergebnis auf ein neues Rekordhoch.

   In Europa kann die Berichtssaison bislang nicht im gleichen Maße überzeugen - hier machen sich unter anderem negative Währungseffekte bemerkbar. Im DAX geht es für die BASF-Aktie 1,5 Prozent nach unten. Besonders im Agrargeschäft lief es für den Chemiekonzern nicht rund. Auch der Gewinn erfüllte die Erwartungen nicht, wenn sich auch hier negative Einmaleffekte bemerkbar machten. Händler monieren auch den zurückhaltenden Gewinnausblick.

   Der Pharmariese Roche hat derweil solide Halbjahreszahlen vorgelegt. Laut Jefferies bewegen sich die Umsätze im Rahmen der Erwartungen, während der Gewinn je Aktie etwas besser als erwartet ausgefallen ist. Am Vortag hatte der britische Konkurrent GlaxoSmithKline mit seinen Zahlen noch für starke Enttäuschung gesorgt. Für das Roche-Papier geht es 1,2 Prozent nach oben. Kräftig aufwärts um rund 7 Prozent geht es für Nokia, ebenfalls nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen.

   Schwache Zahlen von ASM International belasten derweil Europas Halbleiter-Aktien. ASMI verlieren 3,3 Prozent, für STMicro geht es um 1 Prozent nach unten, bei ARM Holdings um 1,2 Prozent. Im asiatischen Geschäft war bereits die südkoreanische Hynix mit schwachen Geschäftszahlen aufgefallen.

   Tagesfavoriten sind Bankenaktien. Ihr Subindex steigt um 1,6 Prozent. Besonders die Kurse von südeuropäischen Bankenwerten steigen. Ein Grundd dafür dürfte die fortschreitende Erholung bei Banco Espirito Santo und damit am portugiessichen Aktienmarkt insgesamt sein. Das Papier hat in den vergangenen drei Tagen um über 20 Prozent zugelegt, nachdem es zuvor aus Sorge um Finanzprobleme der Dachholding Espirito Santo International massiv unter Druck gestanden hatte. Die Bank hatte am DIenstag den Großteil ihrer Privatbank (BPES) an die Schweizer Bank CBH verkauft.

   Auch am Devisenmarkt geht es volatil zu. Nachdem der Euro am Morgen ein neues Jahrestief bei 1,3438 Dollar markierte, steht er in der Zwischenzeit wieder bei 1,3469. Die insgesamt besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus Europa wirken stützend. Dennoch überwiegen laut Händlern die Abwärtsrisiken. Mehr als eine Zwischenerholung in der aktuellen Kursschwäche sieht die Helaba nicht. Der Goldpreis gibt am Vormittag weiter nach und fällt unter die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Angesichts der Flut an Unternehmensergebnissen fokussieren sich die Anleger auf die Aktienmärkte. Das Gold führe daher derzeit eher ein Schattendasein, so Beobachter.

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