26.09.2017 12:35:43

MÄRKTE EUROPA/Euro treibt DAX ins Plus - Athen weiter schwach

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein schwächerer Euro kann am Dienstagmittag die Kurse an den europäischen Aktienmärkten etwas stützen. Der DAX macht kleinere Verluste aus dem frühen Handel wett und steigt um 0,2 Prozent auf 12.622 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,1 Prozent an. Der Euro steht nur noch knapp über der Marke von 1,18 Dollar und markiert den tiefsten Stand seit gut einem Monat.

"Der schwächere Euro stützt die Stimmung", sagt ein Händler. Die Gemeinschaftswährung hat den Aufwärtstrend gebrochen und eine "Trading-Top-Formation" ausgebildet. "Das deutet auf Kurse unter 1,18 Dollar hin", so der Händler. Außerdem habe Nordkorea an "Schrecken eingebüßt", wie auch der rückläufige Goldpreis zeige. Die Feinunze steht nun bei 1.306 Dollar nach einem Hoch von 1.313 Dollar.

Die Bundestagswahl hat nur noch untergeordnete Bedeutung. Die Rede des französischen Präsidenten Macron am Nachmittag zur Reform der Eurozone habe angesichts des Ausgangs und der sich abzeichnenden langen Koalitionsverhandlungen an Bedeutung verloren, heißt es am Markt. In Athen geht es mit dem Index um weitere 1,6 Prozent südwärts nach dem Einbruch vom Vortag um gut 4 Prozent. Mit der Aussicht auf eine Regierungsbeteiligung der FDP in Deutschland seien weitere Erleichterungen oder Finanzhilfen für Griechenland unwahrscheinlicher geworden, heißt es. Ähnliches gelte für Pläne Macrons eines gemeinsamen Finanzministers bzw eines Budgets für die Eurozone.

Mit Spannung warten Händler nun auf die Eröffnung in den USA. Dort waren am Montag bei den sogenannten FANG-Aktien in stärkerem Ausmaß Gewinne mitgenommen wurden. Facebook, Amazon, Netflix und Google gaben um bis zu 4,7 Prozent nach. Sollten die US-Technologieaktien am Nachmittag nicht nach unten nachlegen, könnte der DAX den nächsten Anlauf Richtung 12.670 nehmen, heißt es am Markt.

Thyssenkrupp-Kapitalerhöhung belastet nicht mehr

Während die meisten Branchenindizes nur geringe Ausschläge zeigen, stehen Einzeltitel im Blick. Thyssen haben ins Plus gedreht und legen um 0,4 Prozent zu. Die Kapitalerhöhung vom Vorabend belastet den Kurs nicht mehr. "Die neuen Aktien sind deutlich überzeichnet gewesen, die Zuteilung betrug nur 50 Prozent", sagt ein Händler. Der Stahl- und Technologiekonzern hat knapp 56,6 Millionen für 24,30 Euro je Stück platziert und damit rund 1,375 Milliarden Euro erlöst. Laut den Analysten der UBS dürften damit Diskussionen um die Bilanz für mindestens zwei Jahre vom Tisch sein und genügend Spielraum vorhanden sein für die Weiterentwicklung zu einem Technologiekonzern.

Merck gewinnen 2 Prozent auf 100,40 Euro, nachdem die UBS den Pharmatitel zum Kauf empfohlen hat. Vonovia legen um knapp 2 Prozent zu. Immobilienaktien gelten als Gewinner der Bundestagswahl. Der Markt setzt darauf, dass bei einem FDP-Eintritt die Mietpreisbremse wegfällt und generell mehr Geld in den Wohnungsbau fließt. Im Schnitt geht es für die deutschen Immobilienaktien um 1,1 Prozent nach oben. Deutsche Wohnen klettern um 3,8 Prozent. Das Unternehmen bietet eine neue Wandelanleihe zum Tausch gegen eine ältere an und optimiert damit seine Finanzierungsstruktur.

In Zürich steigen Nestle um 1,8 Prozent, das Unternehmen strebt mittelfristig höhere Margen an. Die bereinigte operative Ergebnismarge soll bis 2020 auf 17,5 bis 18,5 Prozent steigen. Die Markterwartung für diesen Zeitraum liege aber bereits bei 17,6 Prozent, merken die Experten von RBC dazu an. Entscheidender sei die Frage, was Nestle mit der Beteiligung an L'Oreal plane. Hierzu gebe es allerdings keine Aussagen.

Unter einer Herunterstufung auf "Verkaufen" von "Kaufen" durch das Bankhaus Lampe leidet die Aktie von Aurubis, für sie geht es um 5,5 Prozent nach unten. Auf den Kurs drücken auch Aussagen von Antofagasta, das Unternehmen rechnet mit niedrigeren Schmelzlöhnen.

Brentöl kurz vor 60-Dollar-Marke

Öl- und Gaswerte legen im Schnitt um 0,3 Prozent zu. Zeitweise war Öl schon so teuer wie seit zwei Jahren nicht mehr. Als ein Grund für die Gewinne wird das Referendum über ein unabhängiges Kurdistan im Nordirak genannt. Das könnte für Spannungen in der Region sorgen und Lieferunterbrechungen. Der türkische Präsident Erdogan drohte den Kurden mit dem Stopp ihrer lebenswichtigen Ölexporte. Aktuell kostet Brent 58,61 Dollar je Fass.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.541,11 0,09 3,30 7,62

Stoxx-50 3.144,32 0,24 7,64 4,44

DAX 12.625,61 0,24 30,80 9,97

MDAX 25.658,66 0,10 25,04 15,64

TecDAX 2.402,02 -0,32 -7,82 32,58

SDAX 11.789,87 0,03 3,12 23,85

FTSE 7.301,91 0,01 0,62 2,23

CAC 5.271,66 0,09 4,54 8,42

Bund-Future 161,78 -0,17 1,05

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:03 Mo, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1795 -0,42% 1,1844 1,1863 +12,2%

EUR/JPY 131,91 -0,20% 132,17 132,53 +7,3%

EUR/CHF 1,1461 -0,05% 1,1467 1,1503 +7,0%

EUR/GBP 0,8774 -0,15% 0,8787 1,1377 +2,9%

USD/JPY 111,85 +0,23% 111,59 111,73 -4,3%

GBP/USD 1,3441 -0,28% 1,3480 1,3493 +8,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,97 52,22 -0,5% -0,25 -8,9%

Brent/ICE 58,58 59,02 -0,7% -0,44 -0,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.301,90 1.310,74 -0,7% -8,84 +13,1%

Silber (Spot) 17,02 17,19 -1,0% -0,17 +6,9%

Platin (Spot) 933,45 941,00 -0,8% -7,55 +3,3%

Kupfer-Future 2,93 2,92 +0,4% +0,01 +16,3%

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 26, 2017 06:36 ET (10:36 GMT)

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