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13.07.2015 18:40:50

MÄRKTE EUROPA/Freudensprung nach Griechenland-Deal

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer Erleichterungsrally reagierten die Anleger an Europas Börsen am Montag auf eine Einigung im griechischen Schuldendrama. In einem für Brüssel typischen Showdown einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone nach äußerst zähen Verhandlungen auf die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott. EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte mit, damit sei alles bereit, ein drittes Hilfsprogramm "mit ernsthaften Reformen und finanzieller Unterstützung" auf den Weg zu bringen.

   Der Dax stieg 1,5 Prozent auf 11.484 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,7 Prozent auf 3.590 nach oben. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg, warnte vor zu viel Euphorie: Die Einigung sei noch nicht in trockenen Tüchern. Athen müsse harte Auflagen erfüllen. Aber, sollten diese erfüllt werden, würde sich Griechenland wieder in die richtige Richtung bewegen. Dass es keinen Schuldenschnitt geben werde, sieht Schmieding nicht als Belastung. Denn die Zinslast, die Griechenland zu tragen habe, liege gerade einmal bei 1,5 Prozent.

   Am Devisenmarkt half die Einigungsnachricht dem Euro nur kurz nach oben. Er stieg im Hoch auf knapp 1,12 Dollar, notierte zum Schluss aber nur bei 1,1025. Die Verhandlungen um Griechenland hätten "überdeutlich" die politischen Risiken der Rettung Griechenlands aufgezeigt, sagte Andreas Paciorek von CMC Markets. "Deutschland wird zunehmend isoliert, die Eurozone wird entzweit und kommende Wahlergebnisse könnten diesen Bruch noch vertiefen", sagte der Marktanalyst. Die Eurozone komme damit nicht wirklich gestärkt aus den Verhandlungen.

   Belastend für den Euro wirkte auch die Erwartung einer baldigen Leitzinserhöhung in den USA. Fed-Chefin Yellen hatte am Freitag erklärt, dass eine solche weiter auf der Agenda der US-Notenbank stehe. Die meisten Analysten rechnen für September mit einem ersten Zinsschritt.

   Am Aktienmarkt gehörten Bankenaktien zu den Tagesfavoriten. Der Branchenindex stieg um 2,1 Prozent. Kräftig nach oben ging es wie üblich bei "Griechenland-Lösungen" mit den Kursen französischer und Peripherie-Bankenaktien. Societe Generale stiegen um 2,6 Prozent, BNP Paribas um 2,3 Prozent und BBVA um 2,3 Prozent. Deutsche und Commerzbank legten im DAX ebenfalls kräftig zu.

   Im Fokus stand neben der Krise um Griechenland die Verhandlung über das Atomprogramm des Iran und damit der Ölpreis. Ein sich abzeichnender Abschluss der Iran-Verhandlungen dürfte diesen weiter belasten. Sollten die Sanktionen gegen Iran aufgehoben werden, hat Iran bereits angekündigt, seine Ölexporte zu verdoppeln. Die Ölproduktion in Saudi-Arabien hat im Juni bereits ein neues Rekordniveau erreicht.

   Fallende Ölpreise wären natürlich gute Nachrichten für den Flug- und Reisesektor. Diese dürften besonders stark von einer solchen Entwicklung profitieren, sagte ein Marktteilnehmer. Der Index des Fluglinien- und Reisesektors gewann 1,7 Prozent. In London stieg der Kurs von IAG um 3,4 Prozent, für Ryanair ging es um 1,9 Prozent voran. Der Kurs des Reiseveranstalters Thomas Cook legte um 2,1 Prozent zu.

   Gegen den Trend verlor die BMW-Aktie 0,2 Prozent. Der chinesische BMW-Partner Brilliance hatte eine Gewinnwarnung abgegeben. BMW arbeitet mit Brilliance sowohl in der Produktion als auch im Vertrieb zusammen. Auslöser seien höhere Vertriebskosten, schrieb Brilliance in einer Mitteilung an die Börse. Brilliance hatte bereits im Sommer 2014 gewarnt. Der Wettbewerb im Premiumsegment dürfte sich verschärfen, hieß es damals.

   Im TecDax ging es für die Aixtron-Aktie 2,8 Prozent nach unten. Einige Anleger befürchten schwache Quartalszahlen des Maschinenbauers. Nemetschek gewannen dagegen 5,6 Prozent. Händler verwiesen auf gut aufgenommene Roadshows. Das Unternehmen hatte sich Investoren am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in Paris und London vorgestellt.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.590,43 +61,62 +1,7% +14,1% Stoxx-50 3.433,35 +67,96 +2,0% +14,3% Stoxx-600 396,46 +7,66 +2,0% +15,7% XETRA-DAX 11.484,38 +168,75 +1,5% +17,1% FTSE-100 London 6.737,95 +64,57 +1,0% +2,6% CAC-40 Paris 4.998,10 +95,03 +1,9% +17,0% AEX Amsterdam 489,90 +8,51 +1,8% +15,4% ATHEX-20 Athen 241,22 0,00 0,0% -8,9% BEL-20 Bruessel 3.748,87 +74,27 +2,0% +14,1% BUX Budapest 22.098,77 +34,31 +0,2% +32,9% OMXH-25 Helsinki 3.355,21 +57,39 +1,7% +12,3% ISE NAT. 30 Istanbul 101.697,35 +860,67 +0,9% -4,2% OMXC-20 Kopenhagen 1.003,95 +19,93 +2,0% +34,9% PSI 20 Lissabon 5.700,13 +102,64 +1,8% +20,9% IBEX-35 Madrid 11.224,20 +188,10 +1,7% +9,2% FTSE-MIB Mailand 23.167,04 +229,64 +1,0% +21,9% RTS Moskau 915,47 +10,27 +1,1% +15,8% OBX Oslo 577,15 +3,92 +0,7% +10,2% PX Prag 1.001,42 +9,88 +1,0% +5,8% OMXS-30 Stockholm 1.614,42 +23,88 +1,5% +10,2% WIG-20 Warschau 2.269,00 -1,38 -0,1% -2,0% ATX Wien 2.513,35 +48,60 +2,0% +16,4% SMI Zuerich 9.250,10 +115,92 +1,3% +3,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1029 -0,74% 1,1111 1,1166 EUR/JPY 136,03 0,37% 135,53 136,97 EUR/CHF 1,0465 -0,45% 1,0512 1,0493 USD/JPY 123,36 1,12% 121,99 122,67 GBP/USD 1,5523 0,73% 1,5411 1,5500 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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