01.11.2018 15:25:43

MÄRKTE EUROPA/Gewinne bröckeln - Investor steigt bei Dt. Bank ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren am Donnerstagnachmittag noch knapp im Plus. Die am Vormittag gesehenen Gewinne sind nahezu verschwunden. Das Geschäft am deutschen Markt verläuft ruhig, da viele Investoren auf Grund des Feiertages Allerheiligen fehlen. In Österreich bleiben die Börsen gleich ganz geschlossen. Der DAX notiert 0,4 Prozent höher bei 11.499 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 klettert 0,5 Prozent auf 3.213 Punkte.

Im Fokus stehen zum einen die zahlreichen Unternehmen mit Quartalsberichten. Zum anderen gibt es in Sachen Brexit endlich Fortschritte. "Sollte tatsächlich noch im November ein Deal geschlossen werden, wären die Börsen eine große Sorge los", heißt es von einem Marktteilnehmer. Die Aussicht auf einen Brexit-Deal sei ein Lichtfunken im zuletzt so düsteren Markt.

Ein aktivistischer Hedgefonds aus New York ist bei der Deutschen Bank eingestiegen. Er wettet darauf, dass der neue Chef Christian Sewing bei Deutschlands größter Bank das Ruder in Richtung Profitabilität mit einer Strategie herumreißen kann, die Investoren bisher nicht überzeugt hat. Hudson Executive Capital LP, geleitet vom früheren JPMorgan-Finanzchef Douglas Braunstein, teilte mit, dass sie inzwischen etwa 3,1 Prozent der Stammaktien an der Deutschen Bank hält. Auf den Zug springen an der Börse einige Anleger auf, für die Aktie geht es um 2,8 Prozent nach oben. Freundlicher tendieren nur die Aktien der Lufthansa, die nach dem Wertverfall der vergangenen Wochen um 6,5 Prozent zulegen.

Berichtssaison liefert überwiegend gute Zahlen

Die Berichtssaison erfreut auch am Donnerstag zum größten Teil: So hat der niederländische Chip-Konzern NXP Semiconductors (plus 8 Prozent) gute Zahlen vorgelegt, was die Branche treibt. Im TecDAX steigen Dialog Semiconductor um weitere 5 Prozent. Nordex steigen um 2,8 Prozent dank eines Großauftrages für Mecklenburg und positiven Kommentaren von Goldman Sachs vom Vortag. Die Titel des schwedischen Messtechnikherstellers Hexagon springen nach starken Zahlen sogar um 5,6 Prozent.

Sehr gut kommen auch die Zahlen der ING Group an, die die Aktien der Großbank um 6,8 Prozent treiben. Zudem kommen zuversichtliche Aussagen aus der Bank, dass weder der Handelskonflikt um China noch die Risiken in der Türkei Folgen für das Institut hätten. Auch die Zahlen der Danske Bank überzeugen. Die Aktien steigen um 3,4 Prozent.

Britische Banken mit Brexit-Spekulation fest

Daneben gehören die britischen Banken zu den Gewinnern. Händler verweisen auf einen Bericht, demzufolge die Banken auch nach dem Brexit möglicherweise weiterhin Zugang zur EU erhalten sollen. Der Bericht sei allerdings spekulativ, heißt es. Zum einen hänge der Zugang daran, dass Großbritannien weitgehend die EU-Regulierungsregeln einhalte, und zum zweiten sei auch noch nicht sicher, ob überhaupt ein Abkommen zustande komme. RBS gewinnen 3,2 Prozent, Lloyds 3,1 Prozent, Barclays 2,1 Prozent und Standard Chartered 1,8 Prozent.

Der britische Telekomkonzern BT wird nach einem guten ersten Geschäftshalbjahr optimistischer für das gesamte Geschäftsjahr. Das Unternehmen geht nun davon aus, im Geschäftsjahr 2018/19 per Ende März beim bereinigten EBITDA die obere Hälfte der prognostizierten Spanne von 7,3 bis 7,4 Milliarden Pfund zu erreichen. Die Aktie haussiert in London um 8,5 Prozent.

Bei den Rohstoffwerten steigen BHP in London um über 2,2 Prozent. Der Bergbaukonzern will über Aktienrückkauf und Sonderdividende 10,4 Milliarden Dollar an seine Anleger ausschütten. Die Zahlen des Essenslieferdienstes Just Eat weisen auf Umsatzwachstum hin, für die Aktie geht es in London um 5 Prozent nach oben. Im MDAX steigen Delivery Hero um 1 Prozent nach einem positiven Kommentar der Deutschen Bank.

Nicht gut kommen hingegen die Zahlen der Credit Suisse an, sie drücken die Aktien um 0,5 Prozent. Gerade nach dem überraschend guten Quartalsbericht der UBS waren die Erwartungen gestiegen und sind nun enttäuscht worden. Sowohl beim Gewinn als auch bei den Erträgen hatten sich Analysten mehr versprochen. Ähnlich sieht es bei Royal Dutch Shell aus, die trotz ordentlicher Zahlen um 1,4 Prozent fallen. Auch hier hatte man nach starken Vorlagen von BP etwas mehr erwartet.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.201,18 0,11 3,67 -8,64

Stoxx-50 2.946,27 -0,05 -1,44 -7,29

DAX 11.446,26 -0,01 -1,25 -11,39

MDAX 24.252,93 0,30 72,77 -7,43

TecDAX 2.644,43 0,25 6,59 4,56

SDAX 11.106,01 0,67 73,45 -6,57

FTSE 7.130,93 0,04 2,83 -6,96

CAC 5.073,65 -0,39 -19,78 -4,50

Bund-Future 159,98 -0,28 2,43

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.25 Uhr Mi, 17.56 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1410 +0,82% 1,1360 1,1313 -5,0%

EUR/JPY 128,56 +0,58% 128,16 127,72 -5,0%

EUR/CHF 1,1442 +0,28% 1,1417 1,1406 -2,3%

EUR/GBP 0,8822 -0,44% 0,8818 0,8870 -0,8%

USD/JPY 112,65 -0,25% 112,83 112,92 +0,0%

GBP/USD 1,2934 +1,26% 1,2882 1,2754 -4,3%

Bitcoin

BTC/USD 6.390,42 +1,0% 6.406,77 6.331,16 -53,2%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,62 -0,01

Deutschland 10 J. 0,40 0,39 -0,03

USA 2 Jahre 2,87 2,88 0,98

USA 10 Jahre 3,15 3,14 0,74

Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01

Japan 10 Jahre 0,12 0,12 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,14 65,31 -0,3% -0,17 +12,2%

Brent/ICE 74,52 75,04 -0,7% -0,52 +17,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.232,44 1.215,31 +1,4% +17,14 -5,4%

Silber (Spot) 14,67 14,27 +2,8% +0,40 -13,4%

Platin (Spot) 857,30 838,65 +2,2% +18,65 -7,8%

Kupfer-Future 2,69 2,66 +1,3% +0,03 -19,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 01, 2018 10:26 ET (14:26 GMT)

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