26.06.2013 18:58:31

MÄRKTE EUROPA/Gute Chancen auf weitere Runde der Aufholjagd

Von Herbert Rude Die Angst vor einem Ende der lockeren Geldpolitik lässt weiter nach und die Aktienmärkte beschleunigen ihre Aufholjagd. Der Dax gewann bis zum Handelsschluss 1,7 Prozent auf 7.941 Punkte. Auch im Euro-Stoxx-50 ging die Rally weiter, er zog um 2,3 Prozent auf 2.603 Zähler an. Vergleichsweise schwache US-Konjunkturdaten hatten die Angst vor einem Ende der lockeren Geldpolitik weiter gedämpft. "Selten wurden Daten in dritter Lesung so stark revidiert", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf die US-BIP-Zahlen. Auch die Anleihenkurse legten zu. "Ein schneller Exit aus der lockeren Geldpolitik ist mit den Zahlen eher unwahrscheinlich geworden", so der Marktteilnehmer.

   Die Zuversicht Richtung Wochenende wuchs. Die Optimisten hofften, dass auch der Euro-Stoxx-50 bald die 200-Tage-Linie zurückerobern wird, dazu fehlten ihm noch 30 Punkte oder gut ein Prozent. Der DAX könnte nun schnell die 8.000er Marke zurückgewinnen. Bis zum Vormittag habe der Markt vor allem von terminmarktorientierten Käufen derjenigen profitiert, die bisher auf fallende Kurse gesetzt hätten. "Nun kommen langsam strategisch orientierte Käufer an den Markt", sagte ein Händler am Nachmittag. Gestützt sollten die Kurse kurzfristig auch vom nahenden Halbjahresultimo werden, ein Stichtag besonders für das Abschneiden der großen Kapitalanlagegesellschaften und für die Positionierung im zweiten Halbjahr. "Im zweiten Halbjahr sollte sich der Fokus auf Aktien verlagern", meinten die Anlagestrategen von ING.

   Bereits am Vormittag hatte Mario Draghi die Erholung an den europäischen Aktienmärkten vorangetrieben. Der Präsident der Europäischen Zentralbank versicherte, die Zentralbank sei bereit zu agieren, sollte dies notwendig werden. Die Renditen an den Anleihemärkten der Peripherie waren in den vergangenen Wochen in Erwartung einer Drosselung der Anleihekäufe in den USA stark gestiegen. Nun fielen die Zinsen der Peripherie kräftig - die Situation entspannte sich.

   In den vergangenen Tagen hatten bereits mehrere Vertreter der US-Notenbank beruhigend auf die Finanzmärkte eingeredet. Daneben hatte die chinesische Notenbank erklärt, die Zinsen am Geldmarkt wieder auf ein normales Niveau zurückzuführen.

   Wieder beschleunigt hat sich am Mittwoch die Talfahrt des Goldpreises. Für die Feinunze wurden nur noch 1.235 Dollar bezahlt, das war ein Minus von 40 Dollar gegenüber Dienstagabend und zugleich der tiefste Preis seit August 2010. Auch der Euro stand tendenziell unter Druck und konnte sich kaum von der Marke von 1,30 Dollar lösen.

   Unter den Einzelwerten sorgten Pharmawerte für Aufmerksamkeit: Die Konzerne Roche und AstraZeneca werden künftig in der Medikamentenforschung zusammenarbeiten. "Das ist für beide Unternehmen gut. Je früher die Wirksamkeiten überprüft werden, desto weniger Geld wird verbrannt", sagte ein Händler. Der Branchenindex der Pharmawerte gewann 2,6 Prozent, die Einzeltitel bis zu 4,5 Prozent.

   Noch gefragter waren Technologiewerte mit einem Index-Plus von 2,9 Prozent. Besonders SAP-Titel legten mit einem Plus von 4,6 Prozent deutlich zu. Im Interview mit CNBC hatte Co-CEO McDermott das Ziel bestätigt, SAP werde den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr wechselkursbereinigt um 10 bis 14 Prozent steigern. Die Societe Generale glaubte daher, dass die Ängste der Anleger vor einer Umsatzwarnung bei Vorlage der Zweitquartalszahlen am 18. Juli übertrieben seien. Bislang hatten die Analysten eine Einengung der Prognose für möglich gehalten. Die Societe Generale bestätigt nun ihre Kaufempfehlung für die SAP-Aktie.

   Auf der anderen Seite fielen die Aktien der Commerzbank um 2,1 Prozent. Mit dem Tagestief von 6,70 Euro wurde ein neues Allzeittief markiert. Die Aktie wurde belastet von Spekulationen, dass der von potenziellen Käufern für die Schiffssparte gebotene Kaufpreis so niedrig sei, dass die damit verbundenen Abschreibungen das gesamte Eigenkapital der Bank aufbrauchten. Die Commerzbank teilte mit, es gebe keine "Firesales", auch nicht bei Schiffskrediten.

   Schwach im Markt lagen auch Lanxess-Papiere mit einem Abschlag von 3,5 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs hatten das Kursziel gesenkt. Nordex mit 11 Prozent Plus profitierten von den Aussagen von US-Präsident Barack Obama über einen Wechsel in der Klima- und Energiepolitik.

   Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 26. Juni 2013:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.602,81 59,44 +2,3% -1,3 Stoxx-50 2.599,79 49,93 +2,0% 0,9 Stoxx-600 284,54 4,85 +1,7% 1,7 Frankfurt XETRA-DAX 7.940,99 129,69 +1,7% 4,3 London FTSE-100 6.165,48 63,57 +1,0% 4,5 Paris CAC-40 3.726,04 76,22 +2,1% 2,3 Amsterdam AEX 340,82 5,42 +1,6% -0,6 Athen ATHEX-20 280,02 -2,36 -0,8% -9,6 Brüssel BEL-20 2.532,72 55,02 +2,2% 2,3 Budapest BUX 18.565,65 261,72 +1,4% 2,2 Helsinki OMXH-25 2.231,90 34,79 +1,6% 1,0 Istanbul ISE NAT. 30 89.703,35 3241,33 +3,7% -8,2 Kopenhagen OMXC-20 510,80 7,70 +1,5% 2,9 Lissabon PSI 20 5.429,98 95,25 +1,8% -2,3 Madrid IBEX-35 7.607,70 215,30 +2,8% -4,2 Mailand FTSE-MIB 15.362,88 306,31 +2,0% -5,6 Moskau RTS 1.261,13 17,93 +1,4% -17,4 Oslo OBX 433,59 4,61 +1,1% 5,7 Prag PX 861,78 8,88 +1,0% -17,0 Stockholm OMXS-30 1.144,78 15,53 +1,4% 3,6 Warschau WIG-20 2.246,66 -0,03 -0,0% -13,2 Wien ATX 2.227,52 37,48 +1,7% -7,2 Zürich SMI 7.553,89 156,50 +2,1% 10,7

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.15 Uhr Di, 17.36 Uhr EUR/USD 1,3003 -0,54% 1,3073 1,3078 EUR/JPY 126,7711 -0,47% 127,3748 127,9862 EUR/CHF 1,2265 0,05% 1,2259 1,2281 USD/JPY 97,5400 0,12% 97,4210 97,8550 GBP/USD 1,5331 -0,63% 1,5428 1,5411 === Kontakt zum Autor: trade.de@dowjones.com DJG/hru/flf (END) Dow Jones Newswires

   June 26, 2013 12:28 ET (16:28 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 28 PM EDT 06-26-13

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