12.02.2014 19:08:34

MÄRKTE EUROPA/Gute Konjunkturnachrichten machen Anlegern Hoffnung

   Von Manuel Priego Thimmel

   Europas Börsen konnten am Mittwoch dank positiver Konjunkturnachrichten an die Kursgewinne vom Vortag anknüpfen. Starke Handelsdaten aus China milderten die Sorge der Anleger vor einer Abschwächung der Wirtschaft im Reich der Mitte. Zugleich hob die englische Notenbank die Wachstumsprognosen für die britische Wirtschaft an. Gerade für die stark exportlastigen deutschen Unternehmen sind das natürlich erfreuliche Nachrichten. Der Dax stieg 0,7 Prozent auf 9.540 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 3.095 nach oben.

   Positiv reagierten die Anleger auf das sich abzeichnende baldige Ende der Regierung in Italien. Die Notierungen in Mailand stiegen gleich um 1,3 Prozent. Seit Wochen setzt der neue politische Star Italiens, Matteo Renzi, das Kabinett von Premier Letta unter Druck. Renzi ist im Dezember zum neuen Parteivorsitzenden der Demokratischen Partei gewählt worden, der auch Letta angehört. Renzi ist parteiübergreifend beliebt und könnte versuchen, eine neue Regierung zu bilden. Offenbar erwarten sich die Anleger unter Renzi eine stabilere Regierung in Rom, die notwendige Reformen voranbringt.

   Die Spannungen zwischen Renzi und Letta kochten in dieser Woche mächtig hoch. Letta kündigte entnervt Pläne für eine neue Reformagenda an, zudem gab es Hinweise auf eine mögliche Kabinettsumbildung. Am Mittwoch trafen sich die beiden Politiker, um die nächsten Schritte zu besprechen. Sollte die neue Reformagenda zu wenig Unterstützung bei Renzi und den anderen Parteien der Koalition finden, dann könnte Letta zurücktreten.

   Am Devisenmarkt zieht das britische Pfund sowohl gegen den Dollar als auch den Euro kräftig an. Den Grund lieferte die angehobene Wachstumsprognose der Bank of England. Die britische Notenbank erwartet nun für 2014 ein Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent statt zuvor 2,8 Prozent. Zudem unterstrich Governor Mark Carney, das nichts unternommen werde, was die wirtschaftliche Erholung gefährden könnte. Die Notenbank will die Zinsen schrittweise erhöhen.

   Der Euro rutschte derweil gegen den Dollar bis Börsenschluss auf 1,3590 ab. Händler verwiesen auf Aussagen von Benoit Coeure, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank. Er soll sich dahingehend geäußert haben, dass die EZB ernsthaft über einen negativen Einlagesatz nachdenke. Der Einlagesatz ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken überschüssige Liquidität bei der EZB zwischenparken können. Daneben hatte am Dienstag die neue Fed-Chefin Janet Yellen deutlich gemacht, dass die US-Notenbank am Ausstieg aus ihrem Wertpapierkaufprogramm wie geplant festhalten wird.

   Fest zeigte sich der europäische Bankensektor. Ihn trieben sehr gute Geschäftszahlen der niederländischen ING und der französischen Societe Generale um 0,9 Prozent nach oben. "Nach der Barclays-Enttäuschung sorgen die Zahlen für Erleichterung", sagte ein Händler. Beide Institute konnten die Erwartungen an den Nettogewinn deutlich schlagen. Die Aktien von Societe Generale legten 4,7 Prozent zu und die von ING immerhin um 3,6 Prozent.

   Trotz enttäuschender Geschäftszahlen legten Heineken-Aktien 0,6 Prozent zu. Der niederländische Bierbrauer litt wie Procter & Gamble und andere Unternehmen unter den schwachen Währungen der Schwellenländer. Die Aktie stieg dennoch, weil dies bereits nach den schwachen Zahlen des Getränke-Herstellers SAB Millers eingepreist gewesen sei, hieß es im Handel. Die Analysten der Societe Generale verweisen zudem auf einen recht optimistischen Ausblick des Bierbrauers und bestätigten ihre Kaufempfehlung für das Papier.

   Mit Abschlägen von 1,2 Prozent war die Beiersdorf-Aktie Tagesverlierer im DAX. Hier belastete eine Verkaufsempfehlung durch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Gefragt waren hingegen die Papiere von ThyssenKrupp mit Aufschlägen von 3,6 Prozent. Im Handel war von Käufen im Vorfeld der Quartalszahlen vom Freitag die Rede. Hier könnte es positive Nachrichten zum laufenden Restrukturierungsprozess des Stahlkonzerns geben, wurde gemutmaßt. Nach guten Zahlen des US-Mitbewerbers DaVita ging es für das Papier von Fresenius Medical Care 1,9 Prozent nach oben.

   Wacker-Chemie-Papiere profitierten dagegen von einem guten Quartalsbericht des Wettbewerbers REC Silicon. Die Norweger sprechen von einer steigenden Polysilizium-Nachfrage und anziehenden Preisen. Für das Wacker-Papier ging es daraufhin 3,3 Prozent nach oben. Im TecDax kam der Geschäftsbericht von Drillisch gut an. Die Berenberg Bank erhöht daraufhin das Kursziel gleich auf 29 nach 20 Euro. Die Drillisch-Aktie stieg 1,5 Prozent auf 24,01 Euro.

Europäische Schlussbörsen vom Mittwoch 12. Februar .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.094,89 17,81 +0,6% -0,5 . Stoxx-50 2.917,40 23,51 +0,8% -0,1 . Stoxx-600 332,00 2,48 +0,8% 1,1 Frankfurt XETRA-DAX 9.540,00 61,23 +0,6% -0,1 London FTSE-100 6.675,03 2,37 +0,0% -1,1 Paris CAC-40 4.305,50 22,18 +0,5% 0,2 Amsterdam AEX 397,42 2,46 +0,6% -1,1 Athen ATHEX-20 417,62 11,02 +2,7% 8,5 Brüssel BEL-20 2.959,48 16,15 +0,5% 1,2 Budapest BUX 18.062,20 -235,24 -1,3% -2,7 Helsinki OMXH-25 2.888,27 -4,33 -0,1% 1,9 Istanbul ISE NAT. 30 78.314,57 275,19 +0,4% -5,0 Kopenhagen OMXC-20 676,43 1,85 +0,3% 9,9 Lissabon PSI 20 7.014,25 -28,83 -0,4% 6,5 Madrid IBEX-35 10.080,80 -10,40 -0,1% 1,7 Mailand FTSE-MIB 20.144,96 257,57 +1,3% 6,2 Moskau RTS 1.352,98 9,17 +0,7% -6,2 Oslo OBX 500,98 -2,30 -0,5% -0,5 Prag PX 1.018,09 16,02 +1,6% 2,9 Stockholm OMXS-30 1.330,02 -5,11 -0,4% -0,2 Warschau WIG-20 2.482,58 38,87 +1,6% 3,4 Wien ATX 2.655,06 13,48 +0,5% 4,3 Zürich SMI 8.402,41 40,89 +0,5% 2,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 9.13 Uhr Di, 17.20 Uhr EUR/USD 1,3583 -0,37% 1,3633 1,3669 EUR/JPY 139,2800 -0,29% 139,6837 140,0890 EUR/CHF 1,2248 0,02% 1,2245 1,2240 USD/JPY 102,5340 0,05% 102,4790 102,5015 GBP/USD 1,6579 0,81% 1,6446 1,6470 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   -0-

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   February 12, 2014 12:38 ET (17:38 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 38 PM EST 02-12-14

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Societe Generale (spons. ADRs)mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Societe Generale (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 14,81 0,07% Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Beiersdorf AG 128,80 -1,45% Beiersdorf AG
DaVita HealthCare Partners Inc 169,40 -0,32% DaVita HealthCare Partners Inc
Fresenius Medical Care (FMC) St. 47,97 0,00% Fresenius Medical Care (FMC) St.
Goldman Sachs 625,10 0,64% Goldman Sachs
Procter & Gamble Co. 161,16 0,84% Procter & Gamble Co.
REC Silicon ASA 0,12 2,95% REC Silicon ASA
Societe Generale (spons. ADRs) 6,10 2,52% Societe Generale  (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 4,81 -0,21% thyssenkrupp AG
WACKER CHEMIE AG 66,12 -2,04% WACKER CHEMIE AG

Indizes in diesem Artikel

ATX 3 864,38 0,32%