11.04.2016 16:23:52

MÄRKTE EUROPA/Italiens Banken führen Aufschwung an

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen ihre Kursaufschläge am Nachmittag noch etwas aus. Der Dax steigt gegen 15.45 Uhr um 1,0 Prozent auf 9.716 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,9 Prozent an. Gestützt wird die Stimmung von Spekulationen um eine Lösung der italienischen Bankenkrise mit der Gründung eines Rettungsfonds. Mit den Branchenkursen geht es zwischen rund 4 Prozent wie bei Intesa und bis zu 12 Prozent wie bei Banca Monte Paschi nach oben. UniCredit legen 4,9 Prozent zu. Das Volumen der Problemkredite in Italien wird von Fachleuten mit mehr als 341 Milliarden Euro beziffert - davon mehr als 200 Milliarden Euro notleidend.

   Finanzminister Padoan habe für Montagabend eine Sitzung einberufen, an der Vertreter der italienischen Banken, darunter Unicredit und Intesa Sanpaolo, Versicherungen, Pensionskassen, Bankstiftungen und der staatlichen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti teilnehmen werden, sagt Alex Constanze Steinmann vom Fixed Income Research der DZ Bank.

   Bei dem Gespräch werde es um die Gründung eines privaten Hilfsfonds gehen, der den heimischen Banken notleidende Kredite abkaufen und bei einer eventuell notwendigen Rekapitalisierung aushelfen solle. Der Fonds soll von den an der Sitzung teilnehmenden Häusern finanziert werden. Unicredit-CEO Ghizzoni habe bereits Ende vergangener Woche gesagt, dass man sich "selbstverständlich" an einem solchen Fonds, dessen Gründung man als sehr positiv für den Sektor einstufe, beteiligen werde.

   Der Index der Bankenaktien in der europäischen Stoxx-Welt gewinnt 2,0 Prozent. Im DAX führen Commerzbank mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 7,80 Euro die Gewinnerliste an.

Rohstoff-Aktien vor Alcoa sehr fest Sehr fest zeigen sich auch die Rohstoff-Aktien, deren Stoxx-Branchenindex am Mittag ein Plus von 2,3 Prozent aufweist. Am Abend eröffnet traditionell Alcoa die Berichtssaison in den USA. Die Zahlen gelten auch als Indikator für die konjunkturabhängigen Rohstoffaktien generell. Gestützt wird die Stimmung aber auch vom Ölpreis, der seine starken Aufschläge vom Freitag nahezu verteidigen kann. Hier rückt das Treffen der großen Ölförderer am 17. April immer mehr in den Fokus. Dort soll über Förderbegrenzungen zur Eindämmung des weltweiten Überangebots gesprochen werden.

   Rückenwind kommt auch vom Goldpreis. Der Preis für die Feinunze Gold wird erstmals seit drei Wochen wieder an der Marke von 1.250 Dollar je Feinunze gehandelt.

   Anglo American steigen um 4,4 Prozent und ArcelorMittal um 4,3 Prozent. Am deutschen Markt legen Thyssen 2,5 Prozent zu. Salzgitter gewinnen 2,6 Prozent. K+S legen fast 3 Prozent zu. Im TecDax gewinnen die Aktien der Wacker-Tochter Siltronic gut 8 Prozent. Am Freitag waren bereits Wacker selbst kräftig gestiegen.

SAP drehen ins Plus SAP drehen im Verlauf ins Plus. Nach den Quartalszahlen war die Aktie im Minus gestartet. Analysten hatten sich da aber bereits positiv geäußert. "Die Zahlen liegen zwar alle leicht unter der Markterwartung, andererseits weiß der Markt, dass das erste Quartal das unwichtigste ist", sagt ein Händler. Per Saldo würden die Zahlen "einfach zur Kenntnis genommen werden". Ein anderer Händler unterstreicht, dass die Daten nur gegenüber einem sehr starken vierten Quartal etwas schwächer aussähen. Zum Vorjahr sei das Ergebnis gestiegen, zudem sei die Jahresprognose 2016 bestätigt worden. Die UBS, Goldman Sachs und Barclays haben ihre Kaufempfehlungen für die Aktie bereits bestätigt.

   SAP hat im ersten Quartal zwar ein im Vorjahresvergleich höheres Betriebsergebnis ausgewiesen, die Markterwartungen aber verfehlt. Die leicht verfehlten Umsatzerwartungen seien allein auf das Lizenzgeschäft zurückzuführen. Der Kurs steigt um 0,3 Prozent.

Kurseinbruch bei Prada schlechter Vorbote für Luxus-Aktien Kein gutes Vorzeichen für die Luxusgüter-Branche sehen Händler in den Zahlen von Prada. Der Nettogewinn ist im vierten Quartal um rund 27 Prozent zurückgegangen. Die in Hongkong gelisteten Aktien des italienischen Luxusgüterherstellers brachen um fast 8 Prozent ein. Prada leidet stärker als erwartet unter der Kaufzurückhaltung chinesischer Auslandskunden und Touristen. LVMH und Dior könnten daher im Tagesverlauf auch unter Druck geraten. Beide veröffentlichen am Montag noch ihre Umsatzzahlen. Am Nachmittag liegen LVMH etwas im Plus und Dior etwas im Minus.

   Die britische Zeitung Daily Mail will sich mehr Reichweite im Internet erkaufen. Die Gespräche befänden sich in einem sehr frühen Stadium, sagte ein Sprecher der Daily Mail. Die Daily Mail & General Trust plc, die hauptsächlich am Nachrichten- und Medienportfolio von Yahoo interessiert ist, ist damit einer von 40 möglichen Bietern für das Webportal. Als Favorit gilt Managern und Analysten zufolge Verizon. Die Aktie der Daily Mail notiert in London wenig verändert.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.937,39 0,87 25,41 -10,10 Stoxx-50 2.766,21 0,52 14,32 -10,77 DAX 9.715,52 0,97 93,26 -9,56 MDAX 20.254,96 0,42 84,45 -2,50 TecDAX 1.638,07 0,17 2,78 -10,52 SDAX 8.767,30 0,62 54,06 -3,64 FTSE 6.205,33 0,01 0,92 -0,59 CAC 4.324,21 0,49 21,09 -6,75

Bund-Future 163,79 -54 5,14

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:34 Fr, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1412 -0,09% 1,1422 1,1406 +5,1% EUR/JPY 123,56 +0,37% 123,11 123,68 -3,1% EUR/CHF 1,0881 +0,04% 1,0877 1,0876 +0,0% GBP/EUR 1,2485 +0,97% 1,2365 1,2384 -8,1% USD/JPY 108,26 +0,44% 107,79 108,42 -7,8% GBP/USD 1,4250 +0,87% 1,4128 1,4126 -3,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,40 39,72 1,71 0,68 +1,1% Brent/ICE 42,42 41,94 1,14 0,48 +4,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,69 1.239,23 +1,0% +12,46 +18,0% Silber (Spot) 15,74 15,36 +2,4% +0,37 +13,9% Platin (Spot) 982,48 964,95 +1,8% +17,53 +10,2% Kupfer-Future 2,09 2,09 +0,2% +0,00 -2,3% Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   April 11, 2016 09:53 ET (13:53 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 53 AM EDT 04-11-16

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